TRADITION PUR

Deutsche Jugendkraft gegen Turnvater Jahn – Vielmehr Tradition lässt sich wohl kaum in einem einzigen Spiel der 2. TOYOTA Damen Basketball Bundesligen bündeln. Nach dem erfreulichen Heimspielerfolg vor Wochenfrist gegen Mainz können Jahns Zweitliga Damen an diesem Samstag-Nachmittag ab 14 30 Uhr dann allerdings völlig befreit aufspielen, wenn sie beim momentanen Klassenprimus der DJK Don Bosco Bamberg zum Auftakt des sechsten Spieltages zu Gast sind.

Neben jahrhundertelanger Tradition und konkret unzähligen sehenswerten Schlachten innerhalb des vergangenen Jahrzehnts auf dem Parkett der zweiten Liga eint die beiden Mannschaften übrigens eine weitere Fügung des Schicksals. Während man beim Jahn sehnsüchtig die baldige Eröffnung des aktuell noch in den letzten Zügen befindlichen Hallenneubaus herbeisehnt, werden die Münchnerinnen ihrerseits am Wochenende erstmals in der nach rund drei Jahren Bauzeit generalsanierten und schmucken, neuen Graf-Stauffenberg-Halle im Bamberger Osten antreten.

Aus den bisherigen fünf Partien stehen bis dato fünf (teils sehr überzeugend-deutliche) Siege sowie ein ebenso erfolgreiches Pokal-Derby in Schwabach zu Gunsten der Oberfränkinnen, die damit ihre Ambitionen als das absolute Spitzenteam der diesjährigen Südstaffel stets zu bestätigen wussten. Neben einem international besetzen Star-Ensemble auf dem Feld selbst findet sich der hauptverantwortliche Architekt der jüngsten Bamberger Erfolge aber allen voran an der Seitenlinie.

Bereits um die 2010er Jahre herum prägte Steffen Dauer rund eine halbe Dekade Bamberger Damenbasketballs, gekrönt von immerhin gleich zwei Zweitliga-Meisterschaften. Keiner seiner aktuellen Zweitliga-Kollegen kann dabei auf mehr Erstliga-Erfahrung zurückgreifen, seit jeher zeichnet den Übungsleiter der Domstädterinnen vor allem sein ausgezeichnetes Auge für ausländische Kontingent-Spielerinnen aus.

Wenig überraschend trägt also mit Kathleen Hill auch in dieser Saison wieder die liga-weit überragende Profi-Spielerin die grün-weißen Farben der DJK. Über hundert Mal warf die Schwester der kanadischen WM-Teilnehmerin Samantha trotz eher zurückhaltender Einsatzzeiten den Ball bereits in ihren bisherigen fünf Liga-Einsätzen in Richtung der Körbe. Unter eben jenen an ihrer Seite wacht mit Victoria Waldner eine mittlerweile echte DBBL-Institution, die Statistikbücher notieren neben einem astreinen Double-Double fast schon beängstigende fünf geblockte Wurf-Versuche pro Partie für die bald 30 Jahre alte und rund zwei Meter große US-Amerikanerin. In der variablen Deutsch-Russin und ehemaligen Erstliga-Spielerin Stephanie Sachnovski sowie der athletischen Tschechin Lucie Mikulova findet die oberfränkische Import-Fraktion ihre Vervollständigung. Mit der Europameisterin Julia Förner gelang es Dauer und seiner ehemaligen Spielerin sowie heutigen Abteilungsleiterin Johanna Beck an seiner Seite außerdem eine gebürtige Bambergerin trotz vielzähliger, teils internationaler Angebote von einer langfristigen Rückkehr in die Weltkulturerbe-Stadt zu überzeugen.

Ebenso eine Art Heimkehr ist die Reise an die Regnitz auf Seiten der Münchnerinnen wiederum für Kim Siebert, welche ihre gesamte Jugend-Ausbildung in Bamberg genoss und dort neben dem Gewinn einer deutschen U15-Meisterschaft gar zur Nationalspielerin reifte. Gleichermaßen auf manch alte Bekannte wird dann auch noch Viktoria Sarkoezi treffen, pandemie- wie berufsbedingt verbrachte die gebürtige Ungarin eine nicht gänzlich vollkommene Saison im Trikot des nahen Regionalligisten und primär im oberfränkischen Mädchen-Nachwuchsbereich taktgebenden SC Kemmern.