THE TREND IS YOUR FRIEND

Überwiegend erschöpfte, aber doch größtenteils freudestrahlende Gesichter prägten das Bild an diesem ungewohnt späten Sonntag-Nachmittag in Jahns Heimhalle an der Weltenburger Straße. Mit dem gerade in der zweiten Halbzeit fast allzeit irrwitzig spannenden und hauchdünnen 51 – 48 Erfolg gegen die BasCats des USC Heidelberg glückt Münchens Zweitliga-Korbjägerinnen bereits ihr zweites Husarenstück in Folge. Der Erstliga-Absteiger sowie Tabellenführer aus Baden-Württemberg untermauerte vor allem zu Spielbeginn seine eigenen Ambitionen sehr deutlich. Nach kurzer Aufholjagd des Jahn konnte dann in der gesamten zweiten Hälfte keine Mannschaft mehr als zwei zusammenhängende Korb-Punkte in Folge erzielen.

Ein Umstand, der gerade zu Beginn der Partie nicht unbedingt absehbar war. Ganze fünf Spielminuten dauerte es nämlich, ehe die Hausherrinnen gegen die aggressive Ganzfeld-Verteidigung des Universitäts-Sportclubs erstmals überhaupt zu Punkten kamen. Die professionell und weiterhin auf Erstliga-Standards betreuten Gäste aus dem Rhein-Neckar Gebiet hatten da ihrerseits bereits drei Mal frei & erfolgreich zum zwischenzeitlichen 0 – 8 eingenetzt. Nach und nach löste sich diese Nervosität allerdings und vor allem die ehemalige Heidelbergerin Theresa Spatzier hielt ihre Farben mit neun Punkten in diesem Auftaktviertel beim 11 – 12 im Spiel.

Nichtsdestotrotz waren spielübergreifend 32 Münchner Ballverluste gegen die konstant anziehende Heidelberger Verteidigung doch arg viel. Mit frischen Kräften nach einer Auszeit von Sebastian Nörber und einem anschließenden, weiteren 0 – 7 Lauf setzten sich die Gäste zum Ende dieser ersten zehn Spielminute doch nochmals spürbar ab (11 – 19). Ganze elf Heidelbergerinnen hatten bis zu diesem Zeitpunkt übrigens bereits auf dem Feld gestanden, auch nach voller Spieldistanz verblieben mindestens acht oder mehr Spielminuten für all diese Athletinnen. Ebenso acht Spielerinnen schulterten für eines der homogensten Teams dieser 2. TOYOTA Damen Basketball Bundesligen die offensive Verantwortung mit nennenswerter Punkt-Einbringung, ein durchaus beachtlicher Wert in Anbetracht des insgesamt spannungsgeladenen und damit einhergehend eher punktearmen Spiels.

Für den Jahn wiederum vollendeten im Besonderen Leonie Kambach und Olivia Borsutzki mit viel Engagement im offensiven Rebounding einen kurzen Zwischenspurt zum 29 – 30 Halbzeitstand. Gerade in den direkten Minuten vor der Pause fand auch der Jahn immer besser in seinen offensiven Fluss und ging mit dem notwendigen Schub an Selbstvertrauen in die Pausenbesprechung. Getragen von diesem Glauben an sich selbst sorgten schlussendlich wohl primär ein gewonnenes Rebounding-Duell (42 – 26) sowie eine effiziente eigene Wurf-Verwertung für das kleine Quäntchen an notwendiger Fortüne in einem solch knappen Duell.

Bedingt durch die hohe Anzahl an Ballverlusten blieben den Münchnerinnen nur 45 eigene Feld-Wurf-Versuche (Heidelberg 59). Davon fand aber im direkten Vergleich – nicht nur symbolisch – eben genau der eine entscheidende Wurf mehr seinen Weg in den Korb. Nachdem Heidelberg auch im Abschnitt nach dem Seitenwechsel wacher startete (31 – 38), konterte Jahn wiederum erfolgreich aus der Distanz (39 – 49). Daran anschließend sollte sich die Storyline vom vorherigen Wochenende wiederholen. In die foul- (Gabriela Viskovic) bzw. verletzungs- (Viktoria Sarkoezi) bedingten Rotationslücken traten dieses Mal Clara Gausepohl sowie Alexandra Nitsch. Offensiv vollstreckte abermals Kim Siebert mit zwei erfolgreichen Drei-Punkt-Würfen sowie neun Punkten insgesamt in diesem Schlussabschnitt. Neben ihren somit zusammengenommenen 14 Punkten komplettierte sie damit auf den Schlussmetern sogar noch völlig verdient ihr lupenreines Double-Double, 14 gefangene Rebounds waren auch schon bis dahin Zeuge ihrer nimmermüden Arbeit unter beiden Körben.

Bald rund ein Drittel der Hauptrunde Süd ist damit zum Start in die Winterzeit folglich auch schon absolviert, erfreulicherweise steht somit bereits der fünfte Sieg zu Münchner Gunsten zu Buche. Nach einer ganzen Reihe an nominellen Spitzenteams der vorderen Tabellenhälfte warten nun die umso anspruchsvolleren und herausfordernden Duelle um die Platzierung im Tabellenmittelfeld auf den Jahn. Los geht es dabei am kommenden Samstag-Nachmittag um 16 30 Uhr im hessischen Langen, die gastgebenden Rhein-Main Baskets haben sich nach einem verletzungsgeprägten Saisonstart in Form von zuletzt zwei Siegen in Folge merklich gefangen.

Für die TS Jahn München spielten:
Theresa Spatzier (18 Punkte / 2 „Dreier“), Kim Siebert (14 / 2), Leonie Kambach (7 / 0), Olivia Borsutzki (4 / 0), Melina Aigner (3 / 1), Viktoria Sarkoezi (3 / 1), Gabriela Viskovic (3 / 1), Clara Gausepohl (0), Paula Haw (0), Alexandra Nitsch (0), Judit Tella Vila (-) und Paulina Geyrhalter (-)