Sollte nicht sein

Noch weiter dezimiert reisten die Ladies nach Wasserburg am Inn und kämpften aufopferungsvoll, mussten sich am Ende aber doch mit 75:90 geschlagen geben.

Basketball ist wohl auch abseits des Courts ein Spiel der Läufe – die Kette der Verletzungen will nicht abreißen. Mit Noreen Stöckle fehlte die nächste Leistungsträgerin, als sich die BSG Basket Ladies auf den Weg für die längste Auswärtsfahrt der Saison machten. In Wasserburg am Inn wartete der Bundesliga-Absteiger mit einer schönen Zuschauerkulisse auf, mit viel Erfahrung und manchmal auch etwas Fortune zur rechten Zeit. Denn, immer wenn die bravourös kämpfenden Ladies den Rückstand energisch abschmolzen, platzierten die Wasserburgerinnen schmerzhafte Dreipunktwürfe. Bis auf den Höchstwert von 20 konnten sich die Gastgeberinnen im 3. Viertel absetzen, aber die Ladies gaben zu keiner Sekunde auf. Bis zur Mitte des Schlussviertels ackerten sich die Ladies noch einmal bis auf 4 Punkte heran. Dann aber schien sich der Akku zur Neige zu gehen. Während sich Wasserburg unter dem Korb vor allem über Autrey wieder durchsetzen konnte, fehlten den Ludwigsburger Wurfversuchen die letzten Körner, die herausgeschnitzten Chancen konnten nicht mehr umgemünzt werden. Mit den abschließenden beiden Dreiern von Schnorr und Brodersen fiel der Endstand von 90:75 für den Rekordmeister nach Ludwigsburger Geschmack etwas zu hoch aus. Der direkte Vergleich bleibt jedoch klar bei den BSG Basket Ladies, die das Hinspiel mit 81:55 für sich entscheiden konnten.

Für ihr Team warfen die beiden einzigen Ü20-Spielerinnen Salma El-Haiwan (23 Punkte) und Nadja Stöckle (20 Punkte) von Anfang alles in die Partie. Während Salma immer wieder die gegnerische Defense unter dem Korb durch ihre schnellen Moves durcheinander wirbelte, zeigte Nadja Stöckle extreme Stärke aus der Distanz. Allein sechs Mal war sie von jenseits des Perimeters erfolgreich. Angeführt von diesen beiden zeigten auch die Youngster starke Leistungen. Lilith Maitra schrammte mit 12 Punkten und 9 Rebounds hauchdünn am Double-Double vorbei, Lola Stamenkovic musste die zweite Halbzeit mit 4 Fouls belastet bestreiten, kam ebenfalls auf 12 Punkte, holte 6 Rebounds und 2 Steals. Joanna Scheu leistete den Spielaufbau bis auf 10 Sekunden über die volle Distanz. Rumeysa Karakas stand erstmals über 15 Minuten auf dem Zweitligafeld und sicherte sich 5 Rebounds.

Gegen richtig stark aufgetretene Wasserburger und vor grossem Publikum hat das verletzungsbedingt noch weiter verjüngte Team ein paar Minuten gebraucht, um seinen Rhythmus zu finden. Ohne Shantrell und Noreen fehlen uns 30 Punkte im Schnitt, trotzdem haben wir 75 gemacht. Unsere  Offensive hat eine klasse Leistung gebracht mit guten Trefferquoten und  starken Rebounds. Am anderen Ende des Spielfelds konnten wir nicht ganz die notwendige Defense erreichen, haben aber ein intensives und spannendes Spiel geliefert“ lobt Coach Kiersz das Auftreten und den Einsatz seines Teams, das ohne seine insgesamt 5 Verletzten auflaufen musste. Es bleibt die Hoffnung, dass die eine oder andere in der nächsten Woche wieder zurückkehren kann. Dann ist Liga-Primus Qool Sharks Würzburg in der heimischen Rundsporthalle zu Gast.

Foto H. Kutzschmar, #5 Nadja Stöckle