Reaktion ohne Gegenwehr

Ehemaligen Angstgegner erneut besiegt: Die Basketballerinnen des ASC Mainz gewinnen bei den Metropol Baskets Schwabach mit 73:41. Charlotte Kriebel ist für den Trainer die „Spielerin des Tages“.

Schwabach. Ein wenig zwiegespalten wirkte Aron Duracak, als er das Spiel seiner Mannschaft bei den Metropol Baskets Schwabach Revue passieren ließ. Einerseits stand für die Zweitligabasketballerinnen des ASC Mainz ein 73:41 (57:33, 33:26, 17:8)-Erfolg zu Buch. Andererseits handelte es sich gegen den Tabellenletzten um das, was man gemeinhin als „Pflichtsieg“ bezeichnet.

Einerseits gab es für den Trainer der Gäste am Auftreten seiner Spielerinnen nichts zu kritisieren. Andererseits räumte er ein, „dass die Schwabacherinnen, ohne ihnen zu nahe treten zu wollen, zu Recht da unten stehen“.

Deshalb empfahl Duracak, das Resultat gegen den einstigen Angstgegner, den der ASC schon in der Hinrunde mit 71:45 bezwungen hatte, nicht allzu hoch zu hängen, sondern realistisch einzuordnen. „Wir haben das sehr souverän gespielt, aber es kam auch kaum Gegenwehr.“

Mehr kommuniziert

Fakt war freilich, dass die Mainzerinnen die Reaktion auf die enttäuschende Heimniederlage gegen den USC Freiburg 2 zeigten, die der Trainer verlangt und sie selbst sich nach ihrer intensiven und spaßfreien Trainingswoche vorgenommen hatten.

Abgesehen von statistischen Werten wie der erfreulich niedrigen Zahl von sieben Turnovers, war Duracak ein Aspekt besonders wichtig, der in keiner Datenbank erfasst wird, sich aber auf viele andere Elemente des Spiels auswirkt: Kommunikation. Daran hatte es vor einer Woche gekrankt, unter anderem, weil in Jordis Wächter die in punkto Ansprachen wertvollste Akteurin fehlte. Die auch auf den großen Positionen eingesetzte Flügelfrau war in Schwabach wieder dabei.

„Das ist natürlich auch Kendra Landys Aufgabe als Point Guard“, sagte der Trainer, „sie hat diesmal ebenfalls einen guten Job gemacht.“ In der Defense, wenn es darum gehen, Lücken zu füllen und Verteidigungsvarianten anzusagen, seien alle Beteiligten gefordert. „Aber nach vorne steht und fällt natürlich vieles mit der Aufbauspielerin.“

Experimente im zweiten Viertel

Gegen die Metropol Baskets lief es unter dem eigenen Korb drei Viertel lang wunschgemäß, acht, sieben und acht Punkte ließ der ASC zu. Der zweite Durchgang bildete einen Ausreißer, er ging mit 16:18 an die Gastgeberinnen. Das lag allerdings daran, dass Duracak und Kotrainer Kevin Beiko ein wenig experimentierten („So weit das bei acht Spielerinnen möglich ist“) und in einer Weise rotieren ließen, „wie das normalerweise nicht vorkommt“.

Anbrennen ließen die Mainzerinnen dennoch nichts, die Coaches konnten auch die Spielzeit breit streuen. Außer Centerin Alina Dötsch stand keine seiner Frauen mehr als eine halbe Stunde auf dem Feld, ihre Kolleginnen wirkten zwischen achtzehneinhalb (Marta Gehlhaar) und siebenundzwanzigeinhalb (Landy) mit.

„Phänomenales Spiel“ des Youngsters

Als „Spielerin des Tages“ hob Duracak seine Jüngste hervor: Charlotte Kriebel. „Charly hat ein phänomenales Spiel gemacht“, sagte er nicht nur wegen der elf Punkte und drei Dreier (3/1 mehr, als die offizielle Statistik auswies) der 16-Jährigen. „Sie hat defensiv zusätzlichen Biss von der Bank gebracht und den gegnerischen Aufbau übers ganze Feld gepresst.“

Wegen Nationalmannschaftsterminen ist das nächste Wochenende für die Zweitligisten spielfrei. „Uns wäre es nach einem solchen Erfolgserlebnis lieber, wir könnten direkt weitermachen“, sagt Duracak. „Aber so werden wir die Zeit nutzen, um in der ersten Woche härter zu trainieren und uns in der zweiten um ein paar taktische Dinge zu kümmern.“

Dieser Artikel erscheint mit freundlicher Unterstützung von SPORT AUS MAINZ !