Kickstart, Kampf, Lohn

Dass sich unter der Woche gleich 3 Topscorerinnen krank gemeldet hatten und Noreen Stöckle auch für das Spiel nicht zur Verfügung stand, sorgte nicht unbedingt für eine entspannte Ausgangssituation. Die Gäste eröffneten das Spiel mit zwei schnellen Punkten von Akosua Ahmed auf Assist von Svenja Greunke. Das war alles andere als der erste und letzte Assist der in jeder Hinsicht überragenden Nationalspielerin. Beim Scouting war man drauf und dran, nach einer Standardeinstellung zu suchen, die bei jeder Aktion erstmal „Greunke“ eintragen würde, denn am Ende standen 12 Assists, 15 Punkte und 23 Rebounds in der Statistik, ein außergewöhnliches Triple-Double. Diese erste Aktionen beantworteten die Ladies noch nahezu spiegelbildlich, per Assist von Joanna Scheu für Shantrell Moss. Ganz kurz sprangen dann die Damen aus Langen auf 2:6 davon. Die Treffer besorgten Emma Tornay und Jule Seegräber, die auch im weiteren Spielverlauf den Ladies einiges Kopfzerbrechen bereitete. Das konnte die durchsetzungsstarke Shantrell nicht so stehen lassen und brachte mit Freiwürfen und einem Dreier Ludwigsburg erstmals in Führung. Mit der Antwort überholte die eben schon genannte, äußerst agile Jule Seegräber für ihre Farben ein letztes Mal, denn dann gab Lisa Bonacker mit ihren Punkten zum 10:8 das Startsignal für den Ladies-Zug. Für Langen konnten nur noch Monika Crnjac und Jule Seegräber punkten, das erste Viertel ging mit 26:15 an die BSG Basket Ladies.

Crnjac und Seegräber setzten ihre Arbeit im zweiten Viertel fort und der Ludwigsburger Flow kühlte merklich ab. Bis auf zwei Punkte kämpfte sich Langen heran, ehe erneut Shantrell Moss dem einen Riegel vorschob. Nadja Stöckle und Joanna Scheu unterstützten nach Kräften und verhinderten, dass der Vorsprung unter dem Strich um mehr als einen Punkt (41:31) schmolz. Aus der Pause kamen beide Teams recht nervös. Aber: Hut ab an die jüngeren Ladies Chloé, Janne, Lilith, Rumeysa und Sophia, denn sie halfen mit ordentlicher Leistung, den Vorsprung nahezu zu halten. Während Salma und Shantrell foulbedingt kürzer treten mussten, konnten die Gäste nur mäßig auf 57:50 verkürzen.

Die Alarmglocken der Barockstädterinnen läuteten vernehmbar, als es in den Schlussabschnitt ging. Svenja Greunke war auch den letzten zehn Minuten noch überall zu finden machte sich weiter am Ludwigsburger Vorsprung zu schaffen. Der Dämpfer kam einmal mehr von Shantrell Moss, die achteinhalb Minuten vor Schluss ihren zweiten Dreier setzte. Es folgten vier verbissen geführte, aber punktlose Minuten, die vom Duo Bonacker/El-Haiwan beendet wurden. Zunächst sicherte Lisa mit ihrem Rebound den Ball für Ludwigsburg und Salma belohnte das mit zwei Punkte. Dann entriss sie Svenja Greunke das Spielgerät und setzte auf Assist von Lisa mit ihrem einzigen, und im gesamten Spiel nur dritten Ludwigsburger Dreier vermeintlich den Deckel drauf, die Führung wuchs zwischenzeitlich auf 12 Punkte an (65:53). Aber Svenja Greunke. Monika Crnjac und die unkaputtbare Langener Topscorerin Jule Seegräber (19 Punkte), zuletzt ebenfalls aus der Distanz, kämpften sich rund eine Minute vor Schluss noch einmal in Schlagdistanz (65:60). Dann allerdings leerte sich der Tank der Gäste rapide und sie schickten zunächst Chloé Emanga Noupoué und zum Abschluss Nadja Stöckle an die Linie. Mit ihren sicher verwandelten beiden Freiwürfen stellte sie den Endstand von 68:60 her und unterstrich ihre wichtige Funktion unter anderem mit 5 Assists und 8 Rebounds.

„Wir waren angeschlagen, Noreen hat komplett gefehlt, und ich bin erleichtert und stolz, dass das Team mit so viel Energie an den Start ging. Wer die Rhein-Main Baskets kennt, weiß, dass sie dem Gegner alles abfordern. Joanna hat uns ohne Pause alles gegeben und zusammen mit der auf enorm hohem Energielevel agierenden Shantrell 60% unserer Punkte geliefert. Nadja hat einmal mehr viele wichtige Dinge gemacht, ebenso wie Lisa, die sich trotz der fast übermächtigen Svenja Greunke nicht entmutigen ließ. Salma musste foulbedingt länger auf der Bank verbringen, schaffte aber trotzdem wieder 12 Punkte, 8 Rebounds, 5 Steals und einen Block. Chloé hat alle ihre Würfe getroffen und trug 8 Punkte bei. Dieser Sieg war sehr wichtig für uns“ lobt Headcoach Cäsar Kiersz sein Team. Nach wie vor behaupten sich die BSG Basket Ladies auf Tabellenplatz zwei hinter der DJK Don Bosco Bamberg, die die etwas bessere Korbdifferenz hat. Am kommenden Samstag geht’s weiter zum ASC Theresianum Mainz.

Foto H. Kutzschmar, #14 Shantrell Moss, #0 Joanna Scheu