Innen wie außen ein anderes Spiel

Von Tempo und Physis des mit vier Spielerinnen aus dem Erstligakader angetretenen USC Freiburg 2 ist der ASC Mainz eine Halbzeit lang überfordert. Bei der 65:85-Niederlage verletzt sich zudem Hannah Krull an der Schulter.

Freiburg. Spätestens nach dem ersten Viertel ahnten die Gäste, was ihr Trainer meinte, als er vorab auf die besonderen Umstände dieser Partie hingewiesen hatte. Gleich vier Akteurinnen des Erstligakaders setzte der USC Freiburg 2 am Samstagabend im Zweitligaspiel gegen den ASC Mainz ein – und damit bekam die Auseinandersetzung einen völlig anderen Charakter als alle vorherigen Aufgaben beider Mannschaften. Und die Mainzer 65:85 (49:60, 24:44, 8:24)-Niederlage gegen die bislang sieglosen Gastgeberinnen erfolgte nicht so überraschend, wie es die Zwischenbilanz nach sieben Spieltagen erscheinen ließ.

„Das Tempo war ungewöhnlich hoch“, berichtete Tanja Lehnert. Die nach einer Sprunggelenkoperation pausierende Centerin vertrat den mit den Oberligamännern gegen die SG Lützel/Koblenz (erfolgreich) beschäftigten Trainer Eric Marschke und musste konstatieren, dass ihre Kolleginnen in der ersten Halbzeit permanent hinterherliefen. „Irgendwie haben wir das erste Viertel leider völlig verpennt.“

Schwer zu matchen

Luisa Nufer und Pauline Mayer, beide erstmals für die USC-Zweite im Einsatz, ebenso wie die nach langer Verletzungspause wieder eingestiegene Stephanie Wagner, sowie die zum zweiten Mal mitwirkende Johanna Scheu sorgten maßgeblich für die Geschwindigkeit und auch für die meisten Punkte. „Vier Spielerinnen, die einen Fuß in der Ersten Liga haben, die uns auch körperlich überlegen sind, das war schwer zu matchen“, sagte Lehnert. „Innen wie außen war das ein anderes Spiel, als wir es in der Zweiten Liga gewohnt sind.“

Daraus resultierten alleine neun Freiburger Dreier vor der Pause, am Ende waren es zwölf. Die Quote der Gastgeberinnen von jenseits der Linie sei beeindruckend gewesen, räumte Lehnert ein. „Um das zu verhindern, kamen wir in der ersten Halbzeit immer einen Schritt zu spät.“

In der Offensive spiegelte sich die Mainzer Unterlegenheit ebenfalls wider. Lediglich zwei von zwölf Versuchen aus der Zwei-Punkte-Distanz trafen sie im ersten Viertel, bis zur Halbzeitpause steigerten sie ihre Ausbeute immerhin auf neun von achtundzwanzig.

Am Ende fehlt die Kraft

Damit nicht genug: In der 14. Minute stürzte Hannah Krull so unglücklich, dass sie nicht mehr weiterspielen konnte. „Die Schulter war kurz draußen“, sagte Lehnert. „Es kam wirklich viel zusammen.“

Immerhin gelang es dem ASC, die 20 Punkte Rückstand zur Pause nach dem Seitenwechsel nicht weiter anwachsen zu lassen. Das dritte Viertel entschieden die Gäste sogar mit 25:16 für sich, weil es ihnen jetzt gelang, sich dem schnellen Spiel anzupassen du auch die bis dahin so treffsicheren Distanzschützinnen zu kontrollieren. Bis zum Ende durchzuziehen vermochten sie dies freilich nicht, den letzten Durchgang gaben sie mit umgekehrten Ergebnis ab. „Das war eine Frage der Kraft. Wir hatten nichts mehr zuzusetzen, das war dem hohen Tempo geschuldet.“

Dötsch beendet Offensivflaute

Dennoch lasse sich als positiver Aspekt mitnehmen, dass es gelungen sei, eine Halbzeit lang mit einem sehr stark besetzten Gegner mitzuhalten. Ein erfreulicher Tag war es insbesondere für Alina Dötsch, die nach einigen Partien mit offensiver Flaute zur zweitbesten Werferin avancierte. 14 Punkte, dazu acht Rebounds, vier Assists und drei Steals – Dötsch war in Freiburg die effektivste Mainzerin.

Tanja Lehnerts Einsatz an der Seitenlinie wird vermutlich eine einmalige Ausnahme bleiben. An den nächsten Wochenenden ist sie als Trainerin der SG Weiterstadt in der Regionalliga gefordert, Ende Dezember will sie selbst wieder aktiv einsteigen.

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