GETRÜBTE FESTSTIMMUNG

Recht schnell in Vergessenheit geraten war am vergangenen Samstag-Abend die knappe 55 – 61 Niederlage im Duell mit den QOOL Sharks Würzburg. Umso schmerzhafter wiegt für Jahns Zweitliga-Damen der lange Ausfall von Clara Gausepohl, welche nach ihrer Knieverletzung kurz vor der Halbzeitpause im laufenden Spielbetrieb aller Voraussicht nach nicht mehr auf das Münchner Parkett zurückkehren wird. Ansonsten verbleibt zum Jahresende sowie Schlusspunkt einer insgesamt positiven Hinrunde rein sportlich ein Achtungserfolg gegen die auch weiterhin unangefochtenen Tabellenführerinnen.

Im allerersten Spiel der 2. TOYOTA Damen Bundesligen überhaupt in neuer Vereinshalle an der Weltenburger Straße waren die Anfangsminuten einer insgesamt eher physisch geprägten Partie beiderseits vor allem offensiv etwas zerfahren. Nur sechs Feldkörbe der zwei Mannschaften gab es insgesamt in den ersten zehn Spielminuten zu verzeichnen. Im Besonderen die Gäste aus Unterfranken konnten teils offene Würfe nicht mit ihrer ansonsten ligaweit so beeindruckenden wie gefürchteten Effizienz verwerten. Somit fast sechs Minuten lang konnte dann bis zum Beginn des zweiten Viertels gar keine Mannschaft punkten, ehe Gabriela Viskovic mit ihren ersten zwei Punkten im Spiel den Jahn erlöste und einen aus Münchner Sicht nachträglich so bittersüßen zweiten Spielabschnitt eröffnete.

Insgesamt bewegte sich der Ball immer besser und im Besonderen auch klug gegen die Würzburger Verteidigungsvariationen. So waren es vor allem die Damen aus Bayerns Landeshauptstadt, welche immer wieder das Tempo zu ihren Gunsten kontrollieren konnten. Trotzdem gewillt ihren Platz an der Tabellenspitze unbedingt zu verteidigen, kam das Team von Gäste-Trainerin Janet Fowler-Michel in diesem Spielabschnitt vor allem durch nimmermüden Einsatz im Rebounding zu einem halben Dutzend zweiter bzw. dritter Chancen. Zumeist direkt daraus resultierende, immerhin zwölf Freiwurf-Versuche – in der Gesamtabrechnung waren die 15 Würzburger Treffer verglichen mit derer nur sechs auf Seiten des Jahn indes der einzig wirklich signifikante statistische Unterschied einer ansonsten ausgeglichenen Partie – hielten die Haie zur Halbzeit im Spiel (24 – 24). Im Kampf um genau einen eben dieser Abpraller kurz vor Halbzeit-Pfiff kam im Übrigen Gausepohl unglücklich zum Landen, womit der nächsten gelb-schwarzen Athletin in allererster Linie viel Kraft & Energie auf ihrem Heilungsverlauf zu wünschen bleibt.

Nach dem Seitenwechsel fand der Jahn dann weiter zusehends besser in sein Spiel und es entwickelte sich mehr und mehr ein munteres Hin und Her. Waren es zum Auftakt des Spiels noch die Gäste aus Mainfranken, war es in diesem Spielabschnitt nun allerdings den Gastgeberinnen selbst vorbehalten ihrerseits manch aussichtsreichen Korbabschluss unverwertet zu lassen. Einen dennoch folgenden 9 – 0 Zwischenspurt zum Start in den Schlussabschnitt (47 – 44) konterten die Würzburgerinnen nach kurzer Auszeit ihrerseits direkt zum zwischenzeitlichen 47 – 50 rund fünf Minuten vor Spielende.

Mit zwei schnellen Treffern von Leonie Kambach und Kim Siebert kam der Jahn zwar noch ein letztes Mal knapp in Führung (51 – 50). Schließlich vollendeten die Gäste dann aber drei gut herausgespielte Dreipunktwürfe zur letztlich verdienten Vorentscheidung (59 – 52). Nach vergleichsweise ruhiger erster Halbzeit der kanadischen Spielmacherin Jessica Hanson stand ihr in Person von der ferner bereits als Jugendnationaltrainerin tätigen Fine Böhmke an diesem Abend dann in Manier eines Spitzenteams eine zweite eiskalte Vollstreckerin zur Seite. 16 der letzten 20 Würzburger Punkte sowie spielübergreifend sämtliche Distanztreffer gingen dabei auf das Konto der beiden erfahrenen Guard-Spielerinnen.

Während die QOOL Sharks damit ihren neunten Erfolg in Serie besiegelten heißt es demgegenüber für Jahns ranghöchste Damen-Mannschaft nach nervenaufreibendem Jahres- und Hinrunden-Abschluss erst einmal Kraft tanken und Blessuren weitmöglichst auskurieren. Zur Winterpause stehen demzufolge sechs Erfolgen in Summe fünf Niederlagen gegenüber. Mit knapp positiver Bilanz gastieren die Isarstädterinnen zum Rückrunden-Auftakt dann schon zur ungewohnter Freitag-Abend-Zeit an Heilig-Drei-König bei den nächsten Kontrahentinnen aus dem Frankenland, den KIA Metropol Baskets in Schwabach. Diese verabschiedeten sich mit einem durchaus etwas überraschenden Erfolg in Ludwigsburg aus dem Kalenderjahr 2022.

Für die TS Jahn München spielten:
Leonie Kambach (22 Punkte / 1 „Dreier“), Theresa Spatzier (14 / 2), Gabriela Viskovic (12 / 2), Kim Siebert (7 / 0), Jana Schauff (0), Judit Tella Vila (0), Clara Gausepohl (0), Liliane Heilmann (0) und Viktoria Sarkoezi (0)