Drei, Dreier, dreiundsechzig

Sie ist nicht ganz so magisch wie die Sieben, aber enorm hilfreich im Basketballspiel, wenn sie an den richtigen Stellen geballt auftritt: Die Drei. Und es war eben sie, die sich in unterschiedlichem Gewand durch das Spiel der BSG Basket Ladies gegen die TS Jahn München zog. Gleich zu Beginn gab es drei Führungswechsel innerhalb von drei Minuten. Das beendete Noreen Stöckle mit einem Dreier, von denen sie im weiteren Spielverlauf noch drei folgen ließ. Mit ihren 16 Punkten war sie eine von drei Ludwigsburgerinnen, die zweistellig punkteten.

Die mit Abstand effektivste Spielerin des Abends, unsere Nummer 23 Salma El-Haiwan, gab drei Assists, holte drei Rebounds, verwarf drei Freiwürfe, angelte sage und schreibe 3 x 3 = 9 (!) Steals und hatte zum Schluss mit 7 x 3 = 21 Punkten genau ein Drittel zur Ludwigsburger Sieger-Punktezahl (44:63) beigesteuert. Dass Nadja Stöckle als dritte zweistellige Spielerin ihre drei Dreier zu äußerst wichtigen Zeitpunkten im Spiel platzierte und mit 2 x 3 = 6 Rebounds diese Kategorie für Ludwigsburg anführte, bestätigte ihre konstant starke Leistung der letzten drei Spiele. Weiter geht’s mit der Drei, denn Ludwigsburg blockte drei Mal, gewann drei Viertel und als München im dritten Viertel herankam, wurde der Abstand nicht geringer als drei Punkte. Gestoppt wurde die Aufholjagd, wie könnte es anders sein, per Dreier von Nadja Stöckle.

Aber jetzt ist dann doch (fast) genug mit der Zahlenspielerei, denn es gibt auch Inhaltliches zum Spiel zu sagen. Ja, die Ladies konnten immer dann, wenn es nötig war, vor allem über die schnellen Hände und Moves von Salma El-Haiwan, das Tempo anziehen und brachten über die passgenauen sieben Dreier der Stöckle-Sisters den Gegner wieder auf Sicherheitsabstand. Aber, es schlichen sich auch Phasen ein, in denen sich eine gewisse Lethargie breit machte und die Intensität wegrutschte. Da der Ball ja bekanntermaßen nicht lügt, fiel er dann auch nicht in den Korb, und die immer wieder an beiden Enden des Feldes variabel agierenden Gastgeberinnen konnten daraus Kapital schlagen. In diesen Abschnitten warfen die ebenfalls drei zweistelligen Münchenerinnen Lise Theresa Spatzier, Leonie Kambach und Gabriela Viskovic ihre Farben heran.

Auch nachdem die Ladies im Schlussviertel wieder los-, bzw. viertelübergreifend einen 14:0-Lauf hingelegt hatten, gerieten einige Minuten fahrig. Diesmal war es wieder Noreen Stöckle, die vom Parkplatz aus alles glasklar machte. Dass die Defense unter dem Korb zum Schluss funktionierte, war wichtig und schön zu sehen, denn auch nach Verbesserung gegenüber der Vorwoche liegt in diesem Element durchaus noch Potenzial. Ebenso wie bei den Rebounds, die Ladies haben dieses Duell recht klar verloren. Und noch ein drittes Element hat Luft nach oben: Bei zwanzig Freiwurfversuchen fand der Ball magere achtmal den Weg durch die Reuse.

Genug gemeckert, lieber loben wir die Marathon-Qualitäten von Salma El-Haiwan und Joanna Scheu, die mehr als 35 Minuten rannten, Shantrell Moss und Lisa Bonacker, die die beiden in Sachen Steals tatkräftig unterstützten, Noreen und Nadja für ihre coolen Distanzwürfe, die beiden WNBLerinnen Janne Hilgenfeld und Chloé Emanga Noupoué für ihre Zweitliga-Punkte und alle anderen für ihre Beiträge sowieso, denn es kommt auf alle und alles an. „Nach der Pokalniederlage tut der Auswärtssieg in München sehr gut“ ist Coach Cäsar Kiersz erleichtert. „Wir haben gesehen, wo unsere Stellschrauben sind und nehmen das mit für die Vorbereitung.“

Foto H. Kutzschmar, #23 Salma El-Haiwan