DERBY TIME, DIE ZWEITE

Lokale Gegensätze prägen den Auftakt in die neue Spielzeit in Deutschlands zweithöchster Damen-Basketballspielklasse für die TS Jahn München. Nach dem erlösenden Auftakterfolg bei der zweiten Mannschaft des deutschen Meisters aus Freiburg und vielen erlebnisreichen Bus-Stunden (u.a. vorbei am schönen Bodensee) wartet der Spielplan nunmehr direkt mit echtem Derby-Feeling auf, und das gleich doppelt. Am kommenden Samstag gastiert zur gewohnten Zeit ab 20 00 Uhr das Team aus Schwabach in Bogenhausen, ehe dann keine 48 Stunden später am Tag der deutschen Einheit der ehemalige deutsche Serienmeister aus Wasserburg zur Revanche der deutlichen Pokal-Niederlage lädt. Kurioserweise bestritten die beiden Mannschaften ihr Auftaktspiel wiederum gegeneinander, wobei sich die Mittelfränkinnen knapp mit 62 – 56 in Oberbayern zu behaupten wussten.

Zum letzten Rundenspiel des dann zweiten Spieltages der 2. TOYOTA Damen Basketball Bundesliga gastieren dabei die KIA Metropol Baskets aus Schwabach (so der vollständige Name) zum mittlerweile ebenso ewig jungen Duell weiblicher Traditionsstandorte im Jahn. Seit mittlerweile rund einem halben Jahrzehnt gehört das von Angelika Walden initiierte Projekt im Nürnberger Süden neben seinen diversen Erfolgen im Jugend-Bereich nunmehr auch zur Beletage der Senioren-Bundesligen und wusste in der Vergangenheit vor allem in Person einprägender wie kreativer Kontingentspielerinnen zu überzeugen.

Ein gewisser Zeitenwandel hat nun allerdings wohl auch in der ehemaligen Goldschläger-Stadt eingesetzt, für den externen Beobachter durchaus etwas überraschend avancierte mit Antonia Schüle eines der Schwabacher Eigengewächse zuletzt mit 19 Punkten zur Topscorerin ihrer Farben beim knappen Auftakterfolg in Wasserburg. In nichts nach stand ihr gewohntermaßen die großgewachsene Anna Furman, welche ebenso mit 16 Punkten und manch sehenswertem Block zu überzeugen wusste. Betreut wird die Schwabacher Equipe im Übrigen von ihrem Vater Konstantin, seinerzeit war der Ukrainer unter anderem in Hamburg in der deutschen Herren-Bundesliga selbst aktiv. Mit Mia Stein sowie Rebecca Sturm reihten sich in die Punkteliste dann auch noch weitere Eigengewächse ein, welche in der nächsten Saison ebenso in der erstmals für den U18-Bundesliga-Spielbetrieb und in Kooperation betriebenen WNBL-Mannschaft des Post SV Nürnberg aktiv sein werden.

Fast schon etwas unscheinbar wirken da abschließend die sechs Punkte von Emma Duff, neuer Profispielerin in Reihen der Gäste aus der kreisfreien Stadt an dem kleinen Flüsschen Rednitz. Doch wie es mit Gegensätzen eben so ist, sagen die reinen Scores im Basketballsport eben viel zu häufig nur die eine Seite der mannschaftlichen Relevanz aus. Zwölf Rebounds und diverse sehenswerte Pässe, mit denen sie ihre Mitspielerinnen immer wieder gekonnt kämpferisch in Szene setzen, bestätigen warum die Nordamerikanerin mit rund 34 Minuten zu Recht die meiste Spielzeit auf dem Feld verbrachte. Neben viel einzelner Lobeshymnen und neuer Ausgeglichenheit in Reihen der Schwabacherinnen ist die sporttaktische Geschichte des Auftakterfolges am Inn wiederum schnell erzählt, zum Ende eines durchweg ausgeglichenen Spiels schafften es die Metropol Baskets mit einer Umstellung innerhalb ihrer Verteidigungsformation dem Erstliga-Absteiger aus Wasserburg knapp aber letztlich wohl doch verdient den Zahn zu ziehen.

Umso mehr gewarnt dürfte der Jahn sein, wenn am Samstag-Abend vor möglichst vielen Zuschauern der erste reguläre Hauptrunden-Sprungball in der altehrwürdigen Weltenburger Straße den Auftakt in die dann immerhin bereits elfte Zweitliga-Spielzeit markiert. Der Eintritt für Vereinsmitglieder ist dabei wie üblich frei, ansonsten liegt dieser bei 5,- (Erwachsene) respektive 3,- (Kinder) Euro.