Als Halbzeitstand wär’s noch okay gewesen

Mit 46 Punkten sollte man auf diesem Level kein Spiel gewinnen können. Weil der ASC Mainz noch weniger trifft, reicht dem MTV Stuttgart diese Ausbeute zum Einzug in die dritte Runde des DBBL-Pokals.

Stuttgart. Ein bisschen verwirrend war das schon, dass auf allen einschlägigen Seiten nur das Halbzeitergebnis von 39:46 veröffentlicht war. „Halbzeitergebnis? Schön wär’s“, sagte Aron Duracak und musste trotz der einigermaßen frustrierenden Angelegenheit lachen. Dann hätte sich ja noch etwas reparieren lassen, und selbst, wenn es trotzdem bei einer Niederlage seiner ASC-Basketballerinnen im DBBL-Pokalspiel beim MTV Stuttgart geblieben wäre, hätte sich zumindest an der tristen Offensivleistung arbeiten lassen.

Doch selbstverständlich handelt es sich bei dem niedrigen Score um den Endstand einer Begegnung, von der Duracak sagte, „dass wir sie ganz schnell aus den Köpfen kriegen müssen. Wir werden uns das Spiel auch gar nicht mehr anschauen, sondern uns direkt auf die nächste Aufgabe vorbereiten“. Die ist ungleich wichtiger, weil es am Samstag in eigener Halle gegen die Metropol Baskets Schwabach um Punkte für den Verbleib in der Zweiten Liga gehen wird.

Ungutes Gefühl

Dass es in Stuttgart um nichts Existenzielles ging, sondern nur darum, die dritte Runde in einem Wettbewerb zu erreichen, in dem es letztlich für einen Zweitligisten ohnehin nichts zu gewinnen gibt, vermutete der Mainzer Trainer als einen Grund für die desolate Offensivleistung. Ein zweiter war die Tatsache, denselben Gegner eine Woche zuvor im Meisterschaftsspiel bezwungen zu haben, und das problemlos mit 81:73.

„Ich hatte schon auf der Hinfahrt das Gefühl, es könnte eine schwierige Angelegenheit werden“, sagte Duracak. „Der Gedanke, wir könnten den Sieg aus dem vorherigen Spiel einfach so wiederholen, war nicht hilfreich.“ Hinzu kam, dass der Cheftrainer aus beruflichen Gründen nur an einer der beiden Trainingseinheiten unter der Woche teilnehmen konnte und seine Spielerinnen daher nicht zu 100 Prozent vorbereitet gewesen seien.

Verteidigung steht

Ganz anders die Gastgeberinnen: „Die haben gebrannt, die wollten Revanche.“ Und der MTV hatte dafür an den Tagen zuvor etwas getan, die Erkenntnisse aus der Niederlage in Mainz zu einer veränderten Herangehensweise genutzt. „Die wussten alles, was wir machen, und haben Eden Nibbelink“ – mit 23 Punkten die Topscorerin im ersten Duell – „ständig gedoppelt und manchmal sogar getrippelt.“

Die Gegnerinnen dennoch bei 46 Punkten zu halten, war das einzig Positive, was die Gäste zustande brachten. Und es hätte Grundlage genug für einen Auswärtserfolg sein müssen. „Die Verteidigung auf Vordermann zu bringen, war vor der Saison unser Hauptanliegen“, führte der Coach aus, „und sie steht. Aber die Offensive bleibt noch auf der Strecke. Mit 39 Punkten gewinnst du auf diesem Level kein Spiel.“ Mit 46 Punkten sollte das ebenfalls unmöglich sein.

Die 5-Punkte-Führung gegen Ende des zweiten Viertels war ziemlich genau nach 25 Minuten aufgezehrt, zweieinhalb Minuten später lag der MTV wieder vorne, baute den Vorsprung im letzten Durchgang auf 39:29 aus und wurde auch nicht nervös, als Nibbelink drei Minuten vor dem Ende per Dreier auf 41:39 verkürzte.

Dieser Artikel erscheint mit freundlicher Unterstützung von SPORT AUS MAINZ.