Waffenschmied möchte ihren Chemnitz-Fluch besiegen

verfasst von Franz-Werner Krausgrill

Das nächste schwere Auswärtsspiel wartet am kommenden Samstag in der TOYOTA 2. Damen Basketball-Bundesliga auf die Talents BonnRhöndorf. Bei den Chemcats in Chemnitz steht am Samstag (18.00 Uhr, Sporthalle am Schloßteich) die nächste Bewährungsprobe für die BonnRhöndorfer Kooperation auf dem Spielkalender.

Die Begegnung beim bisher sieglosen Tabellenschlusslicht in Grünberg veranlasste die Talents zu intensivem Videostudium. Einhelliges Fazit: diese Begegnung hätten die BonnRhöndorferinnen nie und nimmer verlieren müssen. Im Basketball gewinnt aber nicht immer das bessere Team, sondern oft auch jenes mit der besseren Wurfquote. So konnten sich die Talents zwar über die 18 Punkte von Marisa Koopmann freuen, Aber in den entscheidenden Phasen zitterte auch bei der erfahrenen Flügelspielerin das Wurfhändchen. Angesichts der fünf Punkte, die Grünberg am Ende mehr auf dem Scoreboard hatte, hätten bei den Talents nur zwei verwandelte Distanzwürfe schon einen Unterschied gemacht. Oder ein paar getroffene Freiwürfe. „Wir haben an der Freiwurflinie elf Punkte liegen gelassen“, das darf eigentlich nicht passieren, ergänzte BG Bonn Vorstand Markus Wolf in der Spielanalyse. Hätte, hätte, Trefferquote.

Natürlich hatte es dem jungen Team nicht geholfen, dass Greta Gomann mit lädiertem Knöchel in die Partie gegangen war und sichtbar mit der Verletzung haderte. Waffenschmied hofft darauf, dass sich ihr Spielmacherinnen-Lazarett bis zum Wochenende etwas lichtet, Gomann und vor allem auch Zoe Perlick wieder fit werden und die herbstliche Erkältungswelle ausbleibt. Alinde Kerluku wird hingegen nach ihrem erfolgreichen Kölner WNBL-Ausflug wieder mit von der Partie sein.

Die ChemCats gelten als heimstarkes Team, dem in dieser Saison ohne weiteres eine Platzierung im oberen Drittel der Tabelle zugetraut werden kann. Angeführt von Topscorerin Myah Elizabeth Taylor (20,3 Punkte pro Match) und Lucille Peroche (14,3) kommt da eine ganz unangenehme Aufgabe auf die Talents zu. Dass die Sächsinnen nicht unschlagbar sind, bewies ausgerechnet Aufsteiger BBC Osnabrück am Sonntag, als er die favorisierten Chemcats zu Hause besiegte. Stichwort Wurfquoten: Chemnitz kam dabei auf gerade einmal 30 Prozent aus dem Feld und verlor zudem das Reboundduell. Das passiert der Mannschaft von Trainerfuchs Thomas Seltner nicht oft.

Für Waffenschmied ist der lange Samstagstripp in die Sachsenmetropole mit wenig erfreulichen Erinnerungen verbunden: „Ich glaube, ich habe da noch nie gewonnen“, blickt die Übungsleiterin auf vergangene „Schlachten“ noch aus alten WNBL-Tagen zurück. „Chemnitz hat ein eingespieltes Team, welches auf allen Positionen gut aufgestellt ist. Da dürfen wir uns keine Flüchtigkeitsfehler erlauben.“ Dennoch erwartet sie ein enges und spannendes Spiel. „Der Spielplan hat uns am Anfang viele Auswärtsspiele beschert, da müssen wir jetzt einfach durch.“ Fünf der ersten sieben Partien finden in des Gegners Halle statt, da kommen viele Stunden auf der Autobahn auf die Talents zu. „Das schmiedet zusammen“, weiß die Talents-Macherin.

Fotos: Daniela Hans