VIACTIV AstroLadies erwischen Sahnetag

VfL VIACTIV AstroLadies Bochum – BenderBaskets Grünberg 86:30 (31:04; 13:07; 23:7; 19:12)

Aus dem Hinspiel gegen die BenderBaskets Grünberg hatten die VfL VIACTIV AstroLadies Bochum einiges wieder gut zu machen – und das ist ihnen auch mehr als gelungen. „Wir hatten eine sehr gute Trainingswoche,“ hält Coach Teresa Schielke fest. „Nach dem Sieg in Herne überwog die Erleichterung und wir konnten etwas lockerer in die Woche starten, das hat uns gut getan. Wir hatten einen klaren Plan für das Spiel heute und den haben die Mädels perfekt umgesetzt.“ Verzichten musste Schielke an diesem Sonntag auf die angeschlagenen Charlotte Behr, Lisa Kullik und Emma Morsbach. Letztere saß zwar im Trikot auf der Bank, fühlte sich nach dem Warm-Up erkältungsbedingt jedoch nicht fit genug für einen Einsatz.

Vor allen Dingen die Defensive zu optimieren stand ganz oben auf der To-Do-Liste der Bochumerinnen. Zwar ist der Tabellendritte die offensivstärkste Mannschaft der Liga, gehörte aber vor dem Spieltag noch zu den drei Teams, die am meisten Punkte kassieren. Was sich die VIACTIV AstroLadies vorgenommen haben war ab der ersten Sekunde zu spüren – das Spiel von Anfang an zu kontrollieren. Nach vier Minuten führten die Hausdamen bereits 10:2 und zwangen Coach René Spandauuw zu seiner ersten Auszeit. Mit ihrer aggressiven und gut angestimmten Defensive schaffte es die Schielke-Fünf Grünberg mehr und mehr zu verunsichern. Acht Ballverluste wurden provoziert und lediglich zehn Korbabschlüsse zugelassen. Bochum spielte sich in einen Rausch und schöpfte aus den defensiven Erfolgserlebnissen Energie, Selbstbewusstsein und Sicherheit in der Offensive. Das Ergebnis hätte deutlicher nicht sein können, 31:04 stand es nach zehn Minuten.

Im zweiten Viertel schaffte Bochum es das Level in der Verteidigung zu halten. Es wurden lediglich sieben Punkte zugelassen. Zwar erzielten die Bochumerinnen selbst nur 13 Punkte in diesem Abschnitt, doch das störte niemanden. „Unser Ziel war es nach dem ersten Viertel unsere Führung zu verwalten und keinen Bruch im Spiel zu haben. Das haben wir geschafft durchzuziehen, so Schielke.“ Am Spielverlauf änderte sich auch in der zweiten Halbzeit nichts. Im dritten und vierten Viertel scorten die VIACTIV AstroLadies bei gleichzeitig konstanter Defensive wieder im Bereich um die 20 Punkte. So stieg die Führung bis zum Ende auf insgesamt 56 Punkte an.

Für die Bochumerinnen wirkte das Spiel nach einem holprigen Start in 2023 wie ein kleiner Befreiungsschlag. Die Leidenschaft und Freude am Spiel war allen 12 Spielerinnen anzumerken. Die VIACTIV AstroLadies traten mit einer Überzeugung, Konzentration und Frische auf, wie man sie in den letzten Spielen vermisst hatte. „Das war ein absoluter Team-Erfolg, es haben heute alle funktioniert, das macht mich sehr stolz,“ freut sich Schielke. Vier Spielerinnen scorten zweistellig, allen voran Susanne Niehaus (19 Punkte, 22 Effektivität), der an diesem Tag so gut wie alles gelang und die ihre bisher beste Leistung im Dress der Bochumerinnen ablieferte.  Ein weiterer Grund zur Freude war die Einwechselung von Greta Laerbusch, die ihre ersten Minuten auf dem Zweitliga-Parkett sammeln durfte.

Neben jedem Grund zur Freude weiß Teresa Schielke aber auch das Spiel realistisch einzuordnen: „Das war heute ein Spiel, bei dem auf unserer Seite einfach alles funktioniert hat. Das wünscht man sich natürlich für jedes Spiel, aber erwarten darf man das nicht. Auch die Höhe des Ergebnisses darf man nicht überbewerten, das spiegelt mit Sicherheit nicht das wider, was Grünberg sonst in der Lage ist zu spielen. Aber es gibt Tage, da klappt bei einem Team alles und beim anderen Team läuft es nicht so gut, dann kommt so ein Ergebnis zu Stande. Was für uns aber zählt ist der Prozess, in dem wir uns befinden. Dort haben wir einen großen und guten Schritt gemacht. Ich haben vor dem Spiel angesprochen, dass sich die Mädels für die gute Trainingswoche belohnen sollen – und das haben sie getan. Nun nehmen wir die positive Energie mit in die nächste Trainingswoche, um wieder einen Schritt weiterzukommen und uns auf das nächste Spiel vorzubereiten.“

Olson (8 Punkte/2 Dreier, 1 Rebound), Bleker (5, 14), Langermann (13/1, 5), Morsbach, E., Filewich (14, 9), Morsbach, L. (1 Rebound), Friedrich (6, 6), Thomas (2 Punkte), Niehaus (19/3, 5), Martin (12/2, 2), Laerbusch (2 Rebounds), Barroso-Perez (7, 1)