Tigers wollen Chance gegen Marburg nutzen

In Marburg sitzen der neue Head-Coach Björn Weber und Angela Krings auf der Neusser Trainerbank.

Vom Co- zum Cheftrainer bei den Tigers: Björn Weber. Foto: Wolfgang Rommerskirchen

Der zurückgetretene Coach Rufin Kendall drückt die Daumen. „Aktuell geht es erstmal darum, dass die Tigers oben bleiben“, sagt er. Seinen Ausstieg sieht er als „neuen Impuls, der dazu beitragen soll. Die nächste Station heißt Marburg – und da soll der Knoten endlich platzen.“

Das wäre gut, denn die Tigers sind nach acht Niederlagen in Folge ganz ans Tabellenende gerutscht. Eine weitere Schlappe im Kellerduell mit den gastgebenden Young Dolphins Marburg gilt es zu vermeiden. Das sieht Abteilungsleiterin Angela Krings auch so, die in Marburg neben dem vom Co- zum Cheftrainer aufgerückten Björn Weber sitzen wird. Obwohl der Rückstand auf einen zur Teilnahme an der Abstiegsrunde berechtigenden Tabellenplatz dann auf vier Punkte anwachsen würde, ist die erfahrene Funktionärin zuversichtlich. „Wenn wir verlieren, sind es immer noch vier Spiele, in denen acht Punkte vergeben werden. Und mit Corona und Grippewelle ist die Liga ein Lotterie-Spiel. Wer hätte denn schon damit gerechnet, dass Chemnitz in Marburg verliert.“

Tatsächlich nutzten die Dolphins vor einer Woche die Gunst der Stunde und überraschten die ohne die am Knie verletzte Aufbauspielerin Joy Baum (Luxemburg) angetretenen Chemcats in der Verlängerung (58:57). Die Gäste verfügen über junges, aber bestens ausgebildetes Personal. Neben Lena Dziuba (15 Spiele) kamen in dieser Saison auch Flora Lukow (7), Jasmin Weyell (6) und Sarah Lückenotte (4) in der Erstliga-Vertretung des BC Marburg zum Einsatz. Und da die Profis am Abend (19 Uhr) ihr Heimspiel gegen Osnabrück ebenfalls in der Sporthalle im Georg-Gaßmann-Stadion bestreiten, könnten weitere Spielerinnen abgestellt werden.

Sich allzu sehr mit dem Gegner zu beschäftigen, verbietet sich allerdings für die Tigers. Wo es anzusetzen gilt, weiß Angela Krings recht gut. „Wir haben die schlechteste Defense der Liga.“ Die Abteilungsleiterin appelliert darum an die Eigenverantwortung der Spielerinnen. „Das gehört auch dazu.“ Das Hinspiel gewannen die Tigers mit 60:49. Entsprechend kämpferisch versichert Krings: „Aufgeben ist noch lange nicht.“

Quelle NGZ Online