Tigers weiterhin mit intakter Moral

verfasst von neuss@dbbl.de

Schon mal Verstärung auf der Trainerbank: Rufin Kendall arbeitet mit seinem neuen Co-Trainer Björn Weber eng zusammen. Foto Wolfgang Rommerskirchen.

Auch nach der 76:85-Niederlage (Halbzeit 37:51) bei den Falcons Bad Homburg blieb Rufin Kendall nur das seit Wochen bekannte Fazit übrig: „Das ist echt schade, denn trotz unserer Personalprobleme und keiner optimalen Vorbereitung haben wir phasenweise wieder richtig gut und mutig Basketball gespielt.“ Obwohl wieder nur zu acht angetreten, resigniert der leidgeprüfte Zweitligist in Bad Homburg bis zum Schluss nicht.

Aber was soll der Coach der Tigers zu der längst pathologischen Verletztenmisere auch anders sagen? Auch wenn die von Rückenschmerzen geplagte Priscilla Waterloh das Krankenlager nur für diese Partie verlassen hatte, stehen die Tigers einfach auf verlorenem Posten. Kendall fand immerhin „erfreulich, dass wir vieles von dem umgesetzt haben, was wir uns vorgenommen hatten.“ Aber die Lücken, insbesondere unter dem Korb, sind einfach zu gewaltig. So ging das Rebound-Duell mit 46:28 an die Falcons – und es verwunderte nicht, dass bei den Gastgeberinnen die Innenspielerinnen Gergana Georgieva (12 Punkte/12 Rebounds) und Kristina Puljizovic (21/15) ohne nennenswerte Gegenwehr zu spielentscheidenden Figuren wurden. Dazu „haben uns Müdigkeit sowie Abstimmung in der Defense am Anfang die Überraschung gekostet“, fügte Kendall an.

So lange die Kraft der arg dezimierten Tigers reichte, agierten sie auf Augenhöhe, gewannen das erste Viertel sogar mit 23:21. Ein solides Debüt gab dabei Danie Shafer, für die am Ende in insgesamt 31:56 Minuten auf dem Court 13 Punkte (5/8 Würfe aus dem Feld, 2/2 Freiwürfe, 1/2 Dreier, 3 Assists) zu Buche standen. Immer stärker werden Linda Brückner (20 Punkte) und Iva Banozic (16), was umso schmerzlicher verdeutlicht, wie viel Potenzial in diesem Kader steckt.

Und die Moral ist nach wie vor intakt. Denn obwohl die Partie schon nach dem dritten Viertel so gut wie entschieden war (54:70), „kämpfen wir uns in den letzten drei Minuten energisch zurück, verteidigen gut und erarbeiten uns zwei, drei Möglichkeiten, das Spiel eventuell noch zu drehen“, führte Kendall aus. Das gelang nicht. Trotzdem versprach der Coach: „Wir stehen weiterhin als Team zusammen, gleichzeitig arbeiten wir am Thema Personal, um sowohl im Training als auch im Spiel mehr Optionen zu haben.“

Quelle NGZ Online