Tigers siegen überraschend gegen Hurricanes

Den Tigers gelingt mit dem 89:72-Sieg (Halbzeit 74:38) über die ungeschlagen angereisten Hurricanes eine faustdicke Überraschung.

Topspielerin auf dem Weg zum Korb: Mathilde Diop von den Tigers.

Der immer optimistisch wirkende Co-Trainer der Tigers, Dragan Ciric, hat es vorausgeahnt. „Nach dieser Trainingswoche ist das für mich keine Überraschung.“ Sein „Chef“ Björn Weber stieg indes mit einem seligen Lächeln in sein Resumee ein und verriet: „Ich bin total glücklich!“ Nun zählen die Tigers traditionell nicht unbedingt zu den Lieblingsgegnern der Hurricanes, auch wenn sie das Hinspiel vor fünf Wochen gegen allerdings personell arg dezimierte Neusserinnen noch problemlos mit 85:55 gewonnen hatten. Aber dass das Schlusslicht den bislang so souveränen Tabellenführer derartig an die Wand spielt, kommt schon einer ziemlichen Sensation gleich.

Ein psychologischer Knackpunkt waren sicherlich die Phasen kurz vor und nach der Halbzeitpause: Mit der das zweite Viertel beendenden Sirene traf Iva Banozic zum 47:38. Und diesen positiven Vibe nahmen die Gastgeberinnen mit in den dritten Abschnitt. Es war kein Zufall, sondern Ausdruck ihrer Klasse, dass die Punkte zur 52:39-Führung allesamt auf das Konto von Mathilde Diop gingen. In ihrem zweiten Einsatz für die Tigers unterstrich die Nationalspielerin Senegals mit 14 Punkten, neun Rebounds, vier Assists und fünf Ballgewinnen ihren großen Wert für die Mannschaft. Dazu kam, „dass wir endlich auch mal unsere Würfe getroffen haben“, fügte Weber an. In diesem von den Tigers mit 26:9 dominierten Viertel drückten Olivia Nash (3), Marija Ilic und Mathilde Diop zusammen fünf Mal erfolgreich von jenseits der Drei-Punkte-Linie ab. Als Linda Brückner 28 Sekunden vor der letzten Pause zum 73:46 (!) traf, war die Partie zu Gunsten der Tigers entschieden. Die konsternierten Gäste um Shannon Ryan (20 Punkte/12 Rebounds) und Leonie Rosemeyer (21 Punkte, 10/10 Freiwürfe) betrieben im Schlussdurchgang mit einer effektiven Ganzfeldpresse noch etwas Ergebniskosmetik. „Wie wir uns allerdings da auf dem Feld verhalten haben, hat mir gar nicht gefallen“, räumte Weber ein. Und es war sicher gut, dass die starke Marija Ilic mit Dreiern zum 82:60 (37.) und 85:62 (38.) für Ruhe sorgte.

Diese Begegnung steht für den Neusser Trainer indes nur am Beginn einer Rückrunde, die seine Mannschaft noch zum Klassenverbleib führen soll. „Nur wenn wir als Team an diese Leistung anknüpfen können, werden wir Erfolg haben.“ Die Aufgaben bis zum Spiel am Sonntag in Bielefeld sind klar: Eine intensive Vorbereitung sowie gesund und verletzungsfrei bleiben.

Neuss Ilic (14), Franze (9), Nash (18), Banozic (5), Huppertz (8), Krings (7), Sulaksu, Brückner (12), Raschke (2), Diop (14)

Rotenburg Suckstorff (8), Sievers (9), Mankertz (5), Skeib, Rosemeyer (21), Schischkov, Linke, Huber-Saffer (2), Schinkel (7), Ryan (20)

Viertel 20:20, 27:18, 26:9, 16:25

Fotos: Wolfgang Rommerskirchen
Auszug aus Artikel auf NGZ-Online vom 15.01.2024