Tigers kämpften vergeblich in Herne
Bei der 62:77-Niederlage der Tigers in Herne verletzt sich kurz vor Schluss auch noch Inga Krings. Die Aufholjagd der Tigers bleibt unbelohnt.
Da fehlen einem die Worte. 23 Sekunden vor Spielschluss verknackste sich Inga Krings den Knöchel und humpelte vom Feld. Verständlich, dass der fassungslose Trainer Rufin Kendall, der eh schon auf Ricarda Schott, Ana Behnke, Priscilla Waterloh, Leonie Oost und Luca Raschke verzichten musste, wenig Lust verspürte, sich im Detail mit der fast schon erwarteten 62:77-Niederlage (36:46) der TG Neuss Tigers beim Herner TC II zu beschäftigen. Seine Gedanken waren ausschließlich bei seinem verletzten Schützling. Seine einzige Hoffnung: „Inga trägt eine Schutzschiene, vielleicht hat die ja das Schlimmste verhindert.“
Dass der in der zweiten Saison in Folge von längst beängstigenden Personalproblemen ausgeknockte Basketball-Zweitligist zum siebten Mal hintereinander leer ausgehen würde, hatte sich schon mit Blick auf die Aufstellung des Aufsteigers angedeutet. Wie im Hinspiel durfte Trainerin Lejla Bejtic auf Unterstützung aus der Erstliga-Truppe bauen. Zum Vergleich: Bei den Tigers stand Iva Banozic für insgesamt 22:44 Minuten auf dem Parkett, obwohl die Schwere ihrer vor zwei Wochen in Opladen zugezogenen Fußblessur weiterhin nicht abschließend diagnostiziert ist. Trotzdem unterstützte sie Kim Franze und die wiederum unauffällige Danielle Shafer im Aufbau. Zudem krönte sie mit einem Treffer von jenseits der Drei-Punkte-Linie zum 60:60 (31. Minute) einen von der auch im zweiten Spiel famosen LaShayla Wright (28 Punkte/10 Rebounds) mit dem 45:60 (25.) initiierten 17:0-Lauf der Gäste.
Die Krux an der Sache: „Das hat richtig Energie gekostet“, stellte Kendall fest. „Danach waren wir einfach platt.“ Angeführt von auch regelmäßig in der 1. Liga eingesetzten Akteurinnen wie Kateryna Tkachenko (21 Punkte), Alice Bremer (18 Punkte/13 Rebounds), Sarah Polleros (16/9) und Laura Zolper (9) legten die Gastgeberinnen zu Beginn des Schlussviertels ihrerseits eine 10:0-Serie hin. Als das US-Girl Lianna Tillmann per Dreier zum 70:60 (34.) traf, war die Partie entschieden. Im letzten Abschnitt tauchte bei den Neusserinnen neben Banozic nur noch Kim Franze mit ihrem Korb zum 62:70 (35.) auf dem Spielbericht auf.
Ohne die Verletzung von Inga Krings wäre Kendall trotzdem mit einem halbwegs guten Gefühl in die zweiwöchige Spielpause gegangen. „Denn wir haben Vieles richtig gemacht. Am Ende hat uns einfach die Kraft gefehlt und beim mit voller Mannschaft angetretenen Gegner haben die Spielerinnen mit Erstliga-Erfahrung zum richtigen Zeitpunkt die Verantwortung übernommen.“ Und damit liegt der Fokus nun auf dem im Kampf um den Klassenverbleib immens wichtigen Heimspiel am 18. Februar (Karnevalssamstag) gegen Eintracht Braunschweig.
Quelle NGZ Online