Tigers gehen mit Zuversicht in das zweite Spiel gegen Mainz

Obwohl die Tigers das Hinspiel in Mainz gewonnen haben, denken sie noch nicht an die nächste Play-off-Runde.

Immer mit vollem Einsatz: Kim Franze (l.) gegen Liga Emma Morsbach von den AstroStars Bochum. Foto: Wolfgang Rommerskirchen

Für den Mainzer Trainer Eric Marschke war die Zielsetzung für das Rückspiel schon ziemlich bald nach der 87:90-Heimniederlage im Play-off-Hinspiel klar. Eine Minute vor Schluss habe man mit acht Punkten zurücklegen, „am Ende waren es nur noch drei. Und drei Punkte sind nichts!“

Björn Weber hat bei seinem Team indes noch Steigerungspotenzial ausgemacht. „Klar, die 37 Punkte von Liv sind schon krass“, räumt er mit Blick auf den überragenden Auftritt von Olivia Nash in Mainz ein. „Aber wenn du sie im 1:1 nicht vernünftig verteidigst, bestraft sie das eben.“ Doch obwohl die Tigers in diesem Match satte 90 Punkte erzielten, sind Spielerinnen wie Iva Banozic und Inga Krings „in der Offensive total unter ihren Möglichkeiten geblieben.“

Auch in der Defensive hatte er Defizite erkannt. „Wenn man so intensiv verteidigt, ist es schwer, nicht reinzugreifen. Aber wir haben je vier Mal bei Dreier- und Zweier-Versuchen gefoult und dem Gegner damit zu viele einfache Punkte ermöglicht. Da müssen wir uns cleverer anstellen. Und wir hatten noch Glück, dass Mainz nur 60 Prozent seiner Freiwürfe getroffen hat.“

Die insgesamt 53 Zähler des Mainzer Top-Trios Erin Antosh (19), Tatum Koenig (19) sowie der von Linda Brückner mehr als ordentlich verteidigten Verena Soltau (15) waren im Hinspiel aufgrund des starken eigenen Angriffs zu verkraften, doch mahnt Weber mit dem Hinweis auf die von Edanur Caglar erzielten elf Punkte (in der Liga betrug ihr Schnitt nur 2,3 Punkte), „dass wir anderen Spielerinnen nicht die Möglichkeit geben dürfen, zu glänzen. Denn wir haben alle Hände voll zu tun, die drei zu verteidigen.“

Dass im Sport indes auch kleine Beiträge große Wirkung haben können, zeigte der Einsatz von Hazal Sulaksu. Sie stand in Mainz zwar nur 2:08 Minuten auf dem Court, verschaffte damit aber Olivia Nash am Ende des ersten und zweiten Viertels wertvolle Verschnaufpausen. Auf diese Weise konnte die Topscorerin die komplette zweite Hälfte auf dem Feld bleiben. Weber: „Und Hazal gab uns das gute Gefühl, dass du theoretisch jemanden bringen kannst, falls du in Foulprobleme gerätst.“

Abgesehen davon geht er mit den Tigers am Samstag auf heimischem Territorium ähnlich entspannt in die Partie wie vor einer Woche. Schließlich sind die Tigers eine heimstarke Mannschaft. Von den zehn Siegen der Hauptrunde gelangen acht zu Hause, die letzten sieben sogar hintereinander. Darüber hinaus war schon das Erreichen der Play-offs ein Grund zum Feiern. Weber: „Wir denken nicht so sehr an die nächste Runde. Wir genießen einfach nur.“

Auszug aus Artikel auf NGZ-Online vom 05.04.2024