Tigers gegen Osnabrück ohne Punch

Das Fehlen von Olivia Nash, Kim Franze und Marija Ilic war für die Tigers nicht zu kompensieren.

Johanna Huppertz (r.) war bei der Niederlage in Osnabrück mit blitzsauberen 17 Punkten die erfolgreichste Korbjägern der TG Neuss. Foto: Wolfgang Rommerskirchen

Die Tigers kommen einfach nicht in einen Lauf, der sie endlich mal vom letzten Tabellenplatz wegbringt. Dass sie bei der deutlichen 54:78-Auswärtsniederlage (Halbzeit 28:46) zum Start der Rückrunde gegen den BBC Osnabrück letztlich chancenlos waren, hatte indes einen Grund, da drei für den Erfolg ganz wesentliche Spielerinnen fehlten.

Und das war ausgesprochen schade, denn in Bestbesetzung wäre in Niedersachsen vielleicht sogar etwas drin gewesen für das Schlusslicht. „So aber konnten wir nie an den Vibe vom Sieg über Chemnitz vor dem Jahreswechsel anknüpfen“, sagte Trainer Björn Weber traurig. Bei der Ursachenforschung beschäftigte er sich vor allem mit seinen Schützlingen. „Da müssen wir uns an die eigene Nase fassen. Wir waren nicht in der Lage, das körperliche Spiel des Gegners mitzugehen“, bemängelte er. „Da hat uns die Präsenz von Olivia unter dem Korb natürlich schon sehr gefehlt“, räumte er mit Blick auf die 20 Offensivrebounds der Black Bulls ein. Im Punkt Ball-Protection wurde das Fehlen von Kim Franze und Marija Ilic zum Thema. Im Spielaufbau hätte Iva Banozic dringend Unterstützung gebraucht.

Ausgesprochen positiv trat Mathilde Diop bei ihrem Debüt in Erscheinung. Der 1,86 Meter großen Nationalspielerin aus dem Senegal fehlte natürlich noch die Bindung zur Mannschaft, hatte erkennbar Schwierigkeiten, sich in die Systeme einzufinden, „doch sie hat ihre Sache ganz gut gemacht“, urteilte ihr Coach. Die zehn Punkte in insgesamt 32:49 Minuten auf dem Court fand Weber schon ganz okay, „zumal wir unsere Importspielerinnen ja nicht mit der Intension holen, dass sie 30 Punkte und 20 Rebounds auflegen.“ Im Gespann mit Olivia Nash könnte sie besonders in Heimspielen gegnerische Abwehrformationen in großen Stress versetzen.

Die 17-Jährige Johanna Huppertz avancierte mit 17 Punkten zur Topscorerin der Tigers. Besser traf auf der anderen Seite nur Maya Girmann (26), die gemeinsam mit Tonia Dölle (18) wenig überraschend der Hauptgrund für die Überlegenheit der Gastgeberinnen war. Auch Inga Krings traf mit zwölf Punkten sehr solide für die Tigers. Diese positiven Eindrücke nahm Weber mit auf die Heimfahrt, „auch wenn das Ergebnis natürlich nicht taff aussieht.“ Und er versprach: „Wir werden in der Woche fleißig trainieren und versuchen, es gegen Rotenburg wieder besser zu machen.“

Osnabrück: Arlt (6), Behr, de Boer (2), T. Dölle (18), K. Dölle (6), Girmann (26), Kreuzhermes (2), Manukyan (4), Müller (8), Potratz (6), Schniewind
Neuss: Banozic (4), Behnke, Brückner, Diop (10), Huppertz (17), Krings (12), Lukas (3), Raschke (4), Sulaksu (4)
Viertel: 23:17, 23:11, 19:10, 13:16

Auszug aus Artikel auf NGZ-Online vom 08.01.2024