Tigers gegen Herne ohne Glück
Kim Franze (l.) zieht gegen Sarah Polleros zum Korb. Foto: Georg Salzburg (salz)
Die Zweitliga-Basketballerinnen der TG Neuss lassen gegen den Neuling Herner TC II einfach zu viele Chancen ungenutzt.
Ja, vieles bei der durchaus vermeidbaren 67:73-Heimniederlage der Tigers gegen den Herner TC II war einfach schlecht: Die 24 Punkte zur Pause, die miesen Quoten aus der Distanz (3/21 Würfe für 14 Prozent) und von der Freiwurflinie (14/25 Würfe für 56 Prozent), die ärgerlichen Ballverluste (19).
Und trotzdem hätten die Gastgeberinnen nur zwei Tage nach dem überzeugenden 69:59-Erfolg über Rotenburg den zweiten Heimsieg in Folge einbringen können. Denn die Tigers zeigten Herz, arbeiteten sich nach, so Trainer Rufin Kendall, „extrem unruhiger“ erster Hälfte und einem Zehn-Punkte-Rückstand zu Beginn des letzten Viertels (44:54/30.) „durch starke Defense“ wieder ins Spiel zurück. Nach einem 9:0-Lauf auf 53:54 (33.) sorgte Ricarda Schott mit ihrem Korb zum 57:55 (34.) sogar für die erste Führung, Brooklynn McAlear-Fanus traf per Dreier zum 62:59 (36.).
2:08 Minuten vor Schluss patzten die Tigers gleich zwei Mal von der Freiwurflinie, im Gegenzug markierte US-Girl Lianna Tillman, für die schließlich auch deshalb 23 Punkte zu Buche standen, „weil sie unsere Inkonsequenz in der Helpside-Defense gut ausgenutzt hat“ (Kendall), das 66:64 für Herne. Auf der anderen Seite wurde McAlear-Fanus (19 Punkte, nur ein Foul in 38:30 Minuten) bei ihrem Notwurf geblockt. Den darauf resultierenden Fastbreak schloss Kateryna Tkachenko mit den Punkten zum 68:64 ab. Als wiederum Tillman von jenseits der Drei-Punkte-Linie für den Aufsteiger eine Minute vor dem Ende auf 70:64 erhöhte, schien der Drops gelutscht.
Doch Megan Swords, die mit 19 Punkten und zwölf Rebounds wiederum ein Double-Double auflegte, verkürzte auf 66:70 und Tillmans folgender Versuch aus der Ferndistanz brachte keinen Erfolg. Ein unsportliches Foul der Gäste eröffnete den Gastgeberinnen mit nur noch 17,7 Sekunden auf der Spieluhr die große Chance auf die unverhoffte Wende. Jedoch ergaben sich aus den beiden Freiwürfen und dem zugesprochenen Ballbesitz keine weiteren Treffer. Bei 10,5 Sekunden Restspielzeit brachte ein schnelles Neusser Foul Tkachenko an die Linie, wo sie das Spiel mit einem von zwei möglichen Treffern zum 71:67 zu entscheiden wusste. Die restlichen 8,5 Sekunden ließen die Tigers in größter Hektik unproduktiv verstreichen.
„Dass wir das Spiel zum Schluss so verloren haben“, fand Kendall „ist schade, nachdem wir uns so stark zurückgekämpft hatten. Ich hätte es dem Team so gegönnt.“ Positiv vermerkte er, „dass wir nach dem low score in der ersten Halbzeit gezeigt haben, dass wir in der Offensive mehr können, auch wenn die Dreier-Quote nach wie vor ein Thema bleibt.“
In den knapp zwei Woche bis zum nächsten Spiel am 15. Oktober in Braunschweig will er die ersten drei Saisonspiele „analysieren und an einigen Stellschrauben drehen, um noch effizienter und konstanter zu spielen.“ Eine aus seiner Sicht allemal lohnende Arbeit. „Wir bleiben dran“, verspricht er darum: „Das Team wächst mit der Zeit zusammen und lernt sich auch spielerisch besser kennen. Wir wollen noch weitere Facetten zeigen.“
Quelle NGZ Online