Tigers erwarten den Überflieger der Liga

Schwerer könnte die Aufgabe nicht sein für die Tigers. Am Samstag kommt der souveräne Tabellenführer Avides Hurricanes. Doch von der Opferrolle hält der Trainer der Neusserinnen nichts.

Mit Blick auf die Tabelle erklärt Tigers-Trainer Björn Weber: „Eigentlich sieht es so aus, als hätten wir nichts zu verlieren. Das haben wir aber sehr wohl. Denn wir wollen noch unter die ersten Acht, um die Play-offs zu erreichen und brauchen deswegen dringend Punkte“, erklärt Weber. Aktuell ist die Lage so, dass Neuss lediglich ein Sieg hinter dem Tabellenachten Braunschweig liegt, doch Weber hat auch im Blick, dass „die Vorstellung weiterer Spieltag ohne Sieg Unruhe in mir auslöst. Wenn man hinterläuft und die Spiele immer weniger werden, wird es immer schwerer“. Deswegen hat er sich mit seinen Spielerinnen auch vorgenommen, aus den ersten vier Partien des Jahres bis zur Pause (im Februar mit zwei spielfreien Wochenenden) mindestens vier Punkte einzufahren.

Sein Optimismus gründet sich auch darauf, dass mit Mathilde Diop erst kürzlich eine zweite Importspielerin verpflichtet werden konnte. Ihr Debüt am vergangenen Wochenende in Osnabrück war zwar nicht spektakulär, aber durchaus gelungen. Das in Osnabrück schmerzlich vermisste Trio der Leistungsträgerinnen Olivia Nash, Kim Franze und Marija Ilic wird an diesem Samstag wieder mit von der Partie sein.

Und in Bestbesetzung traut Weber seinen Schützlingen eben zu, auch dem Tabellenführer kräftig Paroli bieten zu können. „Scheeßel spielt einfach eine brutale Verteidigung. Da müssen wir 40 Minuten mit dem Kopf da sein, weil unsere ballführende Spielerin permanent unter Druck gesetzt werden wird“, erklärt Björn Weber, und setzt auch auf Mathilde Diop. „Sie ist zwar erst kurz da, bringt sich aber schon super mit Ideen im Training ein. Wenn das Team das in ihm steckende Potenzial kollektiv abrufen kann, ist auch eine Überraschung gegen die Hurricanes drin.“

Als Mutmacher taugt für den TG-Coach auch das Hinspiel gegen den Tabellenführer. Damals hielten die Neusserinnen sehr gut mit, nahmen aber trotz der Niederlage ein gutes Gefühl mit aus der Partie, das sie anschließend zum wichtigen Heimsieg gegen Chemnitz trug. Mindestens das möchte Weber am Samstag als Lohn einfahren.

Foto: Wolfgang Rommerskirchen
Auszug aus Artikel auf NGZ-Online vom 12.01.2024