Tigers bleiben auch unter Stress ganz bei sich

Die Tigers überstehen im Duell mit dem Schlusslicht Bender Baskets Grünberg auch kritische Phasen und feiern am Ende vor heimischem Publikum mit dem 77:64-Erfolg den vierten Sieg in Folge.

Auf dem Weg zum Korb wird die Neusser Aufbauspielerin Iva Banozic (l.) von der Grünbergerin Lotte Seegräber verteidigt.  Foto: Wolfgang Rommerskirchen

Das war wirklich Maßarbeit. Mit diesem Heimerfolg sicherten sich die Tigers auch noch den direkten Vergleich. Nicht unwichtig in einer Liga, in der die AstroLadies Bochum auf Platz drei gerade mal vier Punkte mehr auf ihrem Konto haben als der Neunte in der Tabelle. Aber auch die Neusserinnen haben aktuell nur zwei Punkte mehr gesammelt als die ChemCats Chemnitz auf Platz acht. Gerade weil es in dieser Saison unterhalb des dem Rest enteilten Spitzenduos BG 89 AVIDES Hurricanes und BBC Osnabrück an jedem Spieltag knüppelhart zur Sache geht, ist jedes Match von Bedeutung.

Umso erstaunlicher, dass die Tigers gegen Grünberg auch ohne verletzte Marija Ilic (Bänderriss) ein geradezu hinreißendes erstes Viertel ablieferten. Vor allem Olivia Nash (10 Punkte) setzte sich gegen ihre alten Teamkolleginnen immer wieder in Szene. Dazu sorgten die ganz starke Johanna Huppertz (2/2), Linda Brückner (1/1) und Luca Raschke (1/1) von jenseits der Drei-Punkte-Linie für eine Quote von 57 Prozent (4/7 Würfe). Bis zum 26:10 (10.) kontrollierten die Tigers die Partie fast nach Belieben. Das konnte nicht so bleiben, zumal die Last auf nur wenige Schultern verteilt war. Angeführt von der Starting Five mit Kim Franze (32:29 Minuten), Olivia Nash (32:12), Mathilde Aïcha Diop (31:48), Johanna Huppertz (28:31) und Iva Banozic (23:21) setzte Trainer Björn Weber auf eine kleine Rotation, die Inga Krings (25:40), Luca Raschke (13:45) und Linda Brückner (12:14) abrundeten.

Grünberg, ohne die beim Kooperationspartner BC Pharmaserv Marburg in der 1. Liga tätigen Lena Dziuba, Selma Yesilova und Marianna Byvatov angetreten, setzte den Tigers ab dem zweiten Viertel mit aggressiver Defensivarbeit zunehmend zu. Darum fand es Björn Weber ganz „wichtig, dass wir bei uns geblieben sind.“ Wirklich eng wurde es für die Tigers nur im zweiten Viertel, als die angeschlagene Tonisha Baker (25 Punkte am Ende) per Dreier zum 28:35 (18.) traf. Diop und Krings sorgten mit ihren Punkten zum 39:28 (18.) aber für Entspannung.

Die zweite Hälfte eröffnete Huppertz, für die schließlich 18 Punkte (4/8 Dreier) zu notieren waren, mit ihrem Wurf aus der Ferndistanz zum 46:30 (21.). Nash packte noch vier weitere Zähler drauf, so dass die Tigers in der 23. Minute vorentscheidend mit 50:30 vorne lagen. Nach Huppertz‘ Dreier zum 62:50 (30.) gönnte Weber im Schlussabschnitt Nash und Diop eine Pause. Zwar gelang der TG in der Folge bis zur 34. Minute kein Punkt, doch Grünberg kam in dieser durchaus kritischen Phase auf 54:62 heran. Doch Kim Franze machte die Führung mit ihren Korb zum 64:54 (34.) wieder zweistellig und mit Diops Dreier zum 69:56 (36.) waren die Tigers aus dem Gröbsten raus.

Beim Zwischenstand von 60:69 (37.) verlegten sich die Gäste darauf, ihren Kontrahenten mit Fouls an die Freiwurflinie zu zwingen und damit die Uhr zu stoppen. Dieser Plan ging indes nur zum Teil auf: Zwar patzten Diop (4/6), Franze (1/2) und Nash (1/2) bei vier ihrer zehn Versuche, doch markierten die Baskets in den beiden letzten Minuten selbst nur noch vier Punkte. Dies kostete sie nach dem Offensivrebound von Olivia Nash und ihrem anschließenden Korb zum 75:62 nicht nur dieses Spiel, sondern auch noch den direkten Vergleich. Da verwunderte es nicht, dass Weber von einem gelungenen Abend sprach. Diop, 17 Punkten und 13 Rebounds, sowie Nash (19/16) legten beide ein Double-Double auf.

Am kommenden Samstag geht’s in Herne bei den Metropol Ladies wiederum an die Schmerzgrenze.

Neuss Franze (10), Nash (19), Banozic (3), Huppertz (18), Krings (2), Brückner (5), Raschke (3), Diop (17), Behnke

Grünberg Quapil (10), Herzberger, Lückenotte (7), Jacob, Meinhart (11), Eulering, Weinand, Schlebusch (8), Arnheiter, Seegräber (3), Baker (25)

Halbzeit 43:30

Viertel 26:12, 17:18, 19:20, 15:14

Auszug aus Artikel auf NGZ-Online vom 16.02.2024