Saisonauftakt mehr als gelungen

Gut besucht war die Rundsporthalle am frühen Sonntagabend, denn der Saisonauftakt in der Toyota 2. DBBL Nord war angerichtet. Zu Gast waren die personell geschwächten Damen der Eintracht aus Braunschweig. Headcoach Christian Steinwerth konnte an diesem Spieltag lediglich auf acht einsatzfähige Spielerinnen zurückgreifen, unter anderem fehlte die U18 3×3 Vize-Europameisterin Lina Falk.

Doch die gegnerische Bank spielte zunächst keine Rolle. Das Team von Teresa Schielke war ganz bei sich selbst. Ab der ersten Minute des Warm Ups waren die VIACTIV-AstroLadies absolut konzentriert und fokussiert bei der Sache vor ihrem ersten Saisonspiel. Und dieser Fokus wurde auch nach dem Sprungball aufrecht gehalten. Mit einer aggressiven Defense starteten die Bochumerinnen ins Spiel, setzten den Gegner unter Druck. Auch die defensive Rotation spielte sich im ersten Viertel gut ein. Doch etwas Nerven waren auf beiden Seiten zu spüren. Man merkte den beiden Teams eine gewisse Nervosität im ersten Viertel an. Die Abschlüsse wurden sehr schnell gesucht, doch die ersten Punkte der Partie fielen erst nach knapp zwei Minuten. „Das ist ganz normal bei dem ersten Spiel der Saison, da braucht man ein paar Minuten, um anzukommen. Deswegen wollen wir das auch nicht überbewerten,“ so Schielke.

Die Offensive der VIACTIV-AstroLadies wurde von Minute zu Minute geduldiger und immer mehr belohnten sich die Ladies für ihr gutes Ball Movement, sodass nach zehn Minuten eine 17:10 Führung für die Hausdamen auf der Anzeigetafel stand. Eine Führung, die bis zum Spielende gehalten werden sollte. Im zweiten Viertel wurde den Braunschweigerinnen das Leben nicht gerade erleichtert. Die Damen aus Niedersachsen wurden immer mehr zu schlechten Pässen und schwierigen Würfen gezwungen, die lediglich Octavia Monae Loll (17 Punkte) spektakulär verwandeln konnte. Offensiv hatte gerade Lara Langermann, die ein sehr konstantes Spiel zeigte, in dieser Phase immer eine Antwort parat. Ob es nun der Pass für einen offenen Dreier war, ein guter Blick für den Low Post oder der eigene starke Zug zum Korb. Doch auch die Dominanz unter dem Korb war beeindruckend, 29 Rebounds standen bereits zur Halbzeit auf dem Scoutingbogen. Insgesamt schaffte man es den Gegner bei 21 Punkten zu halten, sodass es mit einem 40:21 in die Halbzeitpause ging.

Durchaus ausgeglichener verlief das dritte Viertel. Weniger Konzentration bei den Bochumerinnen und mehr Raum für die Braunschweigerinnen, die dies prompt nutzten und es schafften ihren Score innerhalb von zehn Minuten mehr als zu verdoppeln. Gerade Topscorerin des Tages Whitney Gray Jacob (25 Punkte) steuerte mit ihren Distanzwürfen Einiges dazu bei. Trotzdem konnte auch das dritte Viertel 29:25 gewonnen werden, sodass die Führung nicht in Gefahr war. Lediglich 10 Punkte ließ die Schielke-Truppe hingegen im letzten Spielabschnitt zu, während man selbst 23 Zähler erzielen konnte. Am Ende stand ein sehr deutliches 92:55 auf der Anzeigetafel, die Freude und Erleichterung über den gelungenen Auftakt war allen Beteiligten deutlich anzumerken. Auch Trainerin Schielke wirkte zufrieden: „Das erste Spiel ist immer mit etwas Ungewissheit verbunden. Trotzdem ist es ein sehr wichtiger Schritt, mit einem guten Gefühl in die Saison zu starten, gerade weil uns am kommenden Wochenende zwei Spiele gegen Gegner auf Augenhöhe bevorstehen (Samstag, 01.10.22 gegen TuS Lichterfelde, Montag, 03.10.22 gegen BBZ Opladen Hawks; Anm. d. Red.).“

Doch nicht nur das Ergebnis stimmte am Ende, zufriedenstellend war vor allen die Tatsache, dass der Sieg aus einer geschlossenen Team Leistung resultierte. Alle zwölf Spielerinnen kamen zum Einsatz und die Hälfte von ihnen erzielte einen zweistelligen Effektivitätswert. Besonders erfreulich dabei war, dass die beiden Bochumer Neuzugänge Julia Martin und Keylyn Filewich ein starkes Debüt hinlegten. Martin brillierte durch ihre aggressive On-Ball-Defense (3 Steals) und ließ die Bochumer Bank durch ihre verwandelten Distanzwürfe (3/5 Dreier) einige Male zum Jubeln aufspringen. Filewich zeigte, wofür sie ins Team geholt wurde. 16 Punkte aus der Zone bei 89% Abschlussquote, 8 Rebounds und 3 Assists legte die Kanadierin auf. Zu guter Letzt machte die Wahl-Bochumerin Sarah Olson deutlich, wieso sie so wichtig für das Team ist. Dank ihres goldenen Händchens gelang ihr an diesem Tag fast alles. Lediglich ein Freiwurf verfehlte das Ziel, aus dem Feld zeigte sie keine Makel (3/3 Zweier, 3/3 Dreier). „Den Gegner bei 55 Punkten zu halten ist erst einmal positiv. Dennoch wollen wir uns in der kommenden Trainingswoche besonders auf die Defense fokussieren, um kurze Schwächephasen wie im dritten Viertel zu vermeiden. Offensiv war das schon ganz gut, doch etwas mehr Einsatz beim Offensivrebound wünsche ich mir schon noch,“ so Teresa Schielke abschließend zu den Erkenntnissen des Spiels.

 

Olson (17 Punkte / 6 Rebounds / 2 Assists), Bleker (13 / 6 / 8 Assists / 2 Steals), Behr (1 / 1), Langermann (20 / 1 / 3 Assists), Morsbach, E. (1 Rebound), Filewich (16 / 8 / 3 Assists), Morsbach, L., Friedrich (8 / 3), Thomas (2 / 2), Niehaus (4 Rebounds), Martin (9 / 1 / 3 Steals), Kullik (6 / 9 / 3 Steals)