Fehlende Konstanz in allen Bereichen
Knights verlieren letzte Partie deutlich 70:95 (28:41)
Die Krofdorf Knights haben auch das letzte Spiel im zu Ende gehenden Kalenderjahr 2019 verloren. Gegen die MSP Bergische Löwen stand es am Ende 70:95.
Normalerweise reicht bei so einem Spielausgang ein Blick auf die Statistik, um die Defizite eines Teams auszumachen.
Reboundverhältnis 36:34 für die Knights; seltsam. Beide Teams mit 16 Turnover; komisch. Dann Assists: 9:11, Steals 6:8, Blocks 3:1, Fouls? Nein, auch nicht. 15 gegen die Knights und 20 gegen die Bergischen Löwen. Die Gastgeberinnen nahmen 71, die Gäste 72 Würfe. Beide Teams machen 13 Punkte von der Freiwurflinie.
Der Unterschied – in der Statistik – ist ganz allein die Trefferquote. 35% auf Seiten der Knights stehen hier 53% für die Löwen gegenüber. Ist das nun Pech oder Unvermögen?
Bei der gestrigen Partie auf für beide Teams unbekanntem Terrain – die Heimhalle der Knights war mal wieder während der laufenden Saison für Reparaturarbeiten gesperrt – wurden die Unterschiede sehr schnell deutlich.
Nach zähem Beginn mit wenig sehenswerten Aktionen auf beiden Seiten (9:10, 7.Min) sind die Gäste das Team, die Ende des Viertels den Schalter umlegen können.
Während sich die Knights durch die Box-and-1 Verteidigung gegen Darien Huff komplett aus dem Konzept bringen lassen und überhaupt nicht mehr ins Offensivspiel finden, spulen die Bergischen Löwen, geführt von Topscorerin Kristina Putthoff-King (27p.) ihre Angriffe ohne Hektik mit viel Selbstbewusstsein ab und kommen immer wieder zu leichten Punkten aus 1 gegen 1 und 2 gegen 2 Aktionen oder durch Centerin und Namenvetterin Kristina King, die zu Anfang des 2. Viertels nicht kontrolliert werden kann.
Über 15:21 (13.) setzen sich die Gäste innerhalb der kommenden 3 Minuten vorentscheidend ab (15:33, 16.).
8 der bisher 15 erzielten Punkte gingen dabei auf das Konto von Morgana Sohn, die gestern mit 12p/9r. ihr bestes Saisonspiel ablieferte.
Zum Ende des 2. Spielabschnitts können die Knights den Run der Gäste stoppen und durch Punkte von Tereza Kracíková, Susanne Seel und dem ersten von vier 3ern durch Sarah Lückenotte den Vorsprung der Gäste wieder auf 10 Punkte begrenzen, ehe es mit 28:41 in die Halbzeit geht.
Im dritten Spielabschnitt scheinen die Knights ihre vornehme Zurückhaltung abzulegen und halten sich bei der Auswahl ihrer „Plays“ konsequent an die Vorgaben, was mit dazu führt, dass der 15 Punkte-Vorsprung der Löwen (35:50, 23.) Punkt um Punkt schmilzt und nach 3 Punkten von Susi Seel die Gäste zu einer Auszeit zwingt.
Die hat direkt keine Auswirkungen, denn die Gastgeberinnen spielen weiter konsequent ihre Distanzschützinnen frei. Nach einem Offensivrebound und 2 Punkten von Tess Kracikovà versenken Sarah Lückenotte und Susi Seel weitere 3er im gegenerischen Korb und der Rückstand ist beim 48:54 (26.) fast aufgeholt.
Was jetzt passiert lässt die Zuschauer und sicherlich alle, die mit den Knights fieberten mit einigermnaßener Fassungslosigkeit zurück. Plötzlich und ohne Grund hören die 5 Spielerinnen auf dem Feld auf das zu tun, was sie in den Minuten vorher in die Lage versetzt hat, das Spiel wieder herumzureißen und an einen eigenen Erfolg glauben zu lassen.
Anissa Pounds wird zweimal mutterseelenallein auf ihrer Lieblingsposition stehen gelassen und bedankt sich mit 5 Zählern; Putthoff-King und Meyer treffen ebefalls aus der Mitteldistanz, ohne sich die Schußposition wirklich erkämpfen zu müssen und es steht 45:63 (27.). Aus und vorbei!… oder doch noch nicht? Darien Huff trifft per 3er und Ky Williams legt 2 Zähler nach. Nur noch -13 und noch 11 Minuten zu spielen.
Einen Angriff (11 Sekunden), den letzten des 3. Viertels noch stoppen und dann in den letzten 10 Minuten nochmals angreifen… 3er von Linn Schüler, weil wieder ein individueller Fehler im Laufweg gemacht wird und Schüler mit Ablauf der Zeit aber ohne Gegenspielerin sicher verwandeln kann.
Im letzten Viertel lassen die cleveren Gäste dann nichts mehr anbrennen, spielen nach Lückenotte`s viertem 3er (62:75, 33.) ihre größere individuelle Klasse aus, müssen sich allerdings auch keiner allzu großen Gegenwehr mehr erwehren. Die Gastgeberinnen lassen es einfach geschehen und können am Ende froh sein, nicht noch dreistellig unter die Räder gekommen zu sein.
„Das Spiel hat mal wieder gezeigt, woran es bei uns am meisten hapert, nämlich beim Erkennen von Situationen. Wir treffen zu oft die falsche Entscheidung oder sind nicht schnell genug darin, eine Situation zu erkennen. Wir kleben nach wie vor an unseren Gegenspielerinnen und vergessen dabei, gegen den Ball zu verteidigen. Dann haben so herausragende Individualisten wie Putthoff-King oder Andere auch keine Mühe, sich immer wieder auf die gleiche Art und Weise durchzusetzen und hochprozentig abzuschließen. Die Trefferquoten hängen ja nicht damit zusammen, dass wir generell die schlechteren Werferinnen haben. Wir lassen uns aber immer wieder in Situationen reindrängen, die einen schlecht vorbereiteten Wurf als einzige Alternative erscheinen lassen. Auf der anderen Seite lassen wir zu, dass uns die Offense die Situationen diktieren und reagieren nur – und das noch meist zu spät. Wenn wir Spiele gewinnen wollen, dann geht das nur über eine aggressivere Grundeinstellung und totalen Einsatz für den Teamerfolg. Sich selbst nicht so wichtig nehmen und sich und sein Team positiv zu beeinflussen. Dann klappt`s auch mit den Siegen.“ (Uwe Scheidemann, Coach).
Krofdorf Knights: Darien Huff (8p/1), Ky Williams (5p, 8r), Sarah Lückenotte (14p/4), Julia Ishaque (2p), Caro Dobler (n.e.), Tess Kracikovà (13p/13r), Dana Gohlke (2p), Katha Quapil, Morgana Sohn (12p/9r) und Susi Seel (14p/2).
MSP Bergische Löwen: Elsner, Voigt (2p), Pierce (7p), Putthoff-King (27p/8r/6a), Meyer (9p), Schüler (5p/1), Jäger (6p), King (14p), Pounds (23p/5) und Okpara (2p)
Das nächste Spiel findet am 12. Januar um 16:30 Uhr in Krofdorf statt. gegener ist das das Team von ALBA BERLIN