Die Karten werden neu gemischt

Der Halbfinalgegner der VfL VIACTIV-AstroLadies ist kein unbekannter. Mit den BG89 AVIDES Hurricanes aus Rotenburg treffen die Bochumerinnen auf die Mannschaft, die in der vergangenen Saison die VfL-Damen aus den Playoffs eliminierte. Und das sehr deutlich. Mit 68:93 und 92:67 ging die damalige Halbfinalserie an die Norddeutschen. Die Voraussetzungen waren in der Saison 22/23 noch umgekehrt. Bochum hatte als Tabellenzweiter das Heimrecht gegenüber dem Tabellenvierten aus Rotenburg. Das sieht dieses Jahr anders aus. Die Hurricanes haben die Hauptrunde im Norden mit 17 Siegen aus 20 Spielen dominiert und wurden ungefährdet Erster. Somit liegt das Heimrecht in der diesjährigen Best-of-Three Serie bei Rotenburg.

In der regulären Saison musste sich Bochum zweimal gegen die Hurricanes geschlagen geben. Das Hinspiel in der Rundsporthalle gestalteten die VIACTIV-AstroLadies bis zur Halbzeit ausgeglichen (38:34), mussten sich aber nach einer schwachen zweiten Hälfte am Ende deutlich geschlagen geben (58:85). Im Rückspiel startete Bochum mit viel Energie ins Spiel, ließ sich jedoch in der Defensive überrollen und musste eine 91:65 Niederlage hinnehmen. Nach vier Siegen in Folge mit jeweils 25 oder mehr Punkten Differenz ist es kein Wunder, dass sich die Rotenburgerinnen über die Blume im Revier als Halbfinalgegner freuen. Doch Zahlen und Ergebnisse aus den vergangenen Partien interessieren die Bochumerinnen nur sehr wenig bis gar nicht. Bochum hat sich spielerisch seit dem letzten Aufeinandertreffen im Januar weiterentwickelt und seinen Rhythmus gefunden. Auch die Personallage hat sich im Vergleich zu der damaligen Situation entspannt. In den letzten Partien haben die VIACTIV-AstroLadies bewiesen, dass sie defensiv mittlerweile auf einem anderen Level agieren können. So waren die taktischen Anpassungen für Bamberg und Heidelberg jeweils entscheidend für das Weiterkommen in de Playoffs. Und auch für Rotenburg wird es einen klaren Gameplan geben, wie man den Hauptrundenmeister schlagen möchte. Natürlich wird Bochum dafür alles abverlangt werden, um den Goliath aus dem Norden zu stürzen. Doch als klarer Außenseiter will sich Bochum in diesem Duell keinesfalls positionieren.

Im Fokus stehen bei den Hurricanes vor allen Dingen die „Big Three“ Point Guard Pia Mankertz (10 PPG, 7.3 APG), Power Forwad Leonie Rosemeyer (12 PPG, 34.6% Dreier) und Center Shannon Ryan (25.3 PPG, 14 RBG), die auch in den Playoffs mit ihren Statistiken überragen. Im Achtelfinale setzte sich die Mannschaft von Trainer Christian Greve gegen die München Baskets (86:61 und 75:76) wie auch Bochum trotz Niederlage im Rückspiel durch. Im Viertelfinale schlugen sie die TG Neuss Tigers zweimal mit 86:56 und 80:73. Es kann wohl keinen besseren Zeitpunkt als das Halbfinale für die Bochumerinnen geben, um die Niederlagenserie gegen Rotenburg zu beenden.

Am Samstag startet die Serie für Bochum mit einem Auswärtsspiel um 18:30 Uhr in Rotenburg. Das zweite Spiel findet am 01.05. um 17:00 Uhr in der Rundsporthalle statt. Bei einem Unentschieden nach zwei Spielen würde das entscheidende dritte Spiel am 04.05 um 18:30 Uhr in Rotenburg stattfinden.