Toller Kampf in Herne nicht belohnt

verfasst von heidelberg@dbbl.de

Was für eine Schlussminute! Es waren noch 1:04 Minuten zu spielen und die SNP BasCats USC Heidelberg  lagen beim Herner TC mit 51:63 zurück. Die Gastgeberinnen wähnten sich schon als Gewinner, hatten jedoch den Kampfgeist der Heidelbergerinnen unterschätzt. Binnen sieben Sekunden verwandelten Jelena Nikpaljevic und Britta Daub zwei Dreier, und nach zwei verwandelten Freiwürfen von Remenarova traf Fallyn Freije zum 59:65. Wieder ging Herne an die Freiwurflinie, Domazin verwandelte jedoch nur ein. Ein Dreier von Melina Karavassilis 20 Sekunden vor Schluss und ein Korb von Daub reichten jedoch nicht mehr, um die unglückliche 64:66-Niederlage zu verhindern. Gegen Herne geht es halt immer knapp zu, das letzte Spiel der Vorsaison hatten die SNP BasCats gegen Herne mit 63:66 verloren.

Der Start war diesmal gut. Esther Fokke verwandelte gleich einen Dreier, Britta Daub und Fallyn Freije mit zwei Freiwürfen erhöhten auf 7:2. Doch Fokke hatte nach gut einer Minute bereits zwei Fouls und nach sechseinhalb Minuten vier Fouls (nach einem offenbar unsportlichen Foul). Laura Zolper verwandelte die drei Freiwürfe. Die SNP BasCats waren in diesem Viertel eigentlich das bessere Team, vor allem Harriet Ottewill-Soulsby war mit acht Punkten stark. Dennoch stand es nach zehn Minuten 18:18, weil bei Herne die Nigerianerin Nicole Ebanosi fleißig punktete.

Auch im zweiten Viertel hatte Heidelberg Vorteile und führte zweimal mit sechs Punkten. Beim 27:26 ging Herne überhaupt das erste Mal in Führung. Doch Britta Daub, die ein hervorragendes Spiel machte (19 Punkte, zwei Dreier, vier Rebounds, sechs Vorlagen, vier Ballgewinne) mit fünf Punkten, Ottewill-Soulsby mit vier und Fallyn Freije mit zwei sorgten für eine 38:33-Führung zur Halbzeit. Diese hätte eigentlich höher ausfallen müssen, doch die SNP BasCats ließen einige Freiwurfchancen ungenutzt. Ottewill-Soulsby mit 14 und Britta Daub mit neun Punkten waren die fleißigsten Punktesammlerinnen.

Direkt nach Beginn der zweiten Halbzeit kassierte Esther Fokke das fünfte Foul. Es war wohl eher kein Foul, doch die Holländerin musste vom Feld. Es folgte eine schwache Phase der SNP BasCats mit vielen Ballverlusten, Schrittfehlern und vergebenen Chancen. Herne war nicht viel besser, die ersten vier Minuten gab es nur zwei Punkte. Ein unsportliches Foul von Melina Karavassilis sorgte für das 39:38 für Herne, das in der Folge auf 51:42 davonzog. Die SNP BasCats verloren das dritte Viertel mit 7:18.

Und auch im letzten Spielabschnitt lief es offensiv lange Zeit nicht. Ein einziger Feldkorb von Harriet Ottewill-Soulsby bis zur Schlussminute ließ Herne davonziehen. Dann kam die geschilderte Schlussminute.

Nach drei Spieltagen stehen die SNP BasCats wie auch Wasserburg, Saarlouis und Halle ohne Punkte da. Die Leistung in Herne machte jedoch Mut. Am nächsten Sonntag kommt der BC Marburg ins Sportinstitut (15 Uhr). Dann ist hoffentlich auch Neuzugang Shambria Washington dabei.

Stenogramm: 2:7 (2.), 7:7 (4.), 11:14 (6.), 14:18 (9.), 18:18 (10.), 20:26 (14.),  27:26 (16.), 33:30 (17.), 33:38 (Halbzeit), 41:38 (24.), 51:42 (29.), 51:44 (30.), 51:49 (33.), 55:51 (35.), 63:51 (1:04), 63:57 (0:46), 66:64 (Endstand).

Punkte Herner TC: Ebanosi 19, Topuzovic 18/2, Pelander 10, Zolper 9/1, Remenerova 8, Domuzin 2, Groll, Krick, Polleros, Nofuente, Reich.

Punkte SNP BasCats: Daub 19/2, Ottewill-Soulsby 18, Freije 10, Fokke 7/2, Karavassilis 5/1, Nikpaljevic 3/1, Palenickova 2, Ouedraogo.

Rebounds: 43:33(Herne/BasCats): Remenarova 9, Topuzovic 8, Ebanosi 8 – Ottewill-Soulsby 6, Freije 6, Fokke 5.

Wurfquote aus dem Feld: 39:47%

Dreier: 17:35% (3:17/6:17)

Freiwürfe: 70%:61%

Ballverluste: 21:24

Stimmen zum Spiel:

Trainer Thorsten Schulz: „Wir hätten das Spiel aus eigener Kraft gewinnen können. Esther Fokke fehlte halt in der Rotation. Das fünfte Foul von ihr war nichts, es gab einige sehr unglückliche Entscheidungen. Leider haben wir das dritte Viertel verpatzt und Herne nicht genug attackiert. Aber man hat gesehen, dass wir mithalten können. 30 Minuten waren heute gut, wir hatten eine gute Kommunikation. Melina Karavassilis hat gegen Topuzovic einen tollen Job gemacht.“

Melina Karavassilis: „Wir waren heute eine ganz andere Mannschaft als am Freitag in Nördlingen. Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht, als Team zusammengespielt und eine super Energie aufs Feld gebracht. Der foulbedingte Ausfall von Esther hat uns natürlich sehr wehgetan. Dennoch haben wir vor allem am Ende nochmal alles aus uns rausgeholt. Herne hatte uns schon abgeschrieben und wir hauen in der letzten Minute da nochmal so ein Ding raus. Das Ergebnis war natürlich bitter, aber auf diese Leistung lässt sich aufbauen und das stimmt mich zuversichtlich für unser nächstes Heimspiel.“

Jelena Nikpaljevic: „Das ist eine wirklich harte Niederlage, wir waren in einigen Situationen glücklos. Wir haben mit Esther eine unserer besten Spielerinnen zu Beginn der zweiten Halbzeit verloren, aber ich bin stolz, wie wir nach diesem schlechten dritten Viertel zurückgekommen sind. Wir haben bis zum Schluss als Team gekämpft und zusammen gehalten. Ich hoffe, dass wir dafür in einem anderen Spiel belohnt werden. Wir werden hart arbeiten und versuchen, das nächste Spiel zu gewinnen.“

Michael Rappe

Foto (Tom Eisele): Melina Karavassilis im Zweikampf mit Hernes Laura Zolper.