Lions spielen zwar noch Grand – aber vielleicht ohne 4

Es hat die halbe Woche gedauert, dass sich die Lions von dem Schock kurz vor Spielende gegen die Eisvögel Freiburg leicht erholt haben, aber er sitzt immer noch in den Knochen.

„Pele ist nicht nur ein unfassbar gute Basketballerin, mit fantastischer Arbeitseinstellung, sondern auch ein toller Mensch. Sie wird uns extrem fehlen, on/off the Court. Wir sind total froh, dass wir ihr jetzt helfen können, eine schnelle OP bekommen zu haben und ihre Rehabilitation mit zu begleiten. Aber es wird Zeit brauchen, bis wir sie zurück haben werden. Das Team ist durch die Situation noch enger zusammengerückt und das macht mich unheimlich stolz, dass wir neben aller Professionalität, auch so tolle Menschen hier zusammen gebracht haben“, schildert Mario Zurkowski die Lage nach der schweren Verletzung (Achillessehnenriss) von Pele Gianotti im Spiel gegen Freiburg und verheimlicht nicht, dass das ganze Team am Halloween-Abend auch ein wenig emotional war.

 

Da es aber in der Liga direkt weiter geht und der letztjährige Drittplatzierte der deutschen Meisterschaft auf die Löwinnen wartet, blieb nicht viel Zeit die Tränen zu trocknen. Der nächste Gegner der BC Pharmaserv Marburg hatte keinen einfachen Saisonstart und einige Spiele wirklich knapp verloren, jedoch auch zwei klare Niederlagen gegen Hannover und Herne verzeichnet. Aber sie haben auch Pech gehabt und mussten mit einem Corona-Durchbruch kämpfen, der ihnen in zwei Spielen 3 Spielerinnen (Bertholdt, Simon, Wagner) auf die heimische Couch schickte, alle 3 aktuelle oder ehemalige Nationalspielerin. Hätten sie diese Problematik nicht erleiden müssen, wäre sicher noch eine etwas höhere Tabellenplatzierung möglich gewesen. Aus dem letzten Spiel kommen sie sicher mit enormen Rückenwind und werden dann auch wieder auf die erkrankten Spielerinnen zurückgreifen können. Kopf des Teams ist die deutsche Nationalspielerin Alexandra Wilke, die nicht nur der verlängerte Arm des Coaches auf dem Spielfeld ist, sondern jederzeit in der Lage ist ein Triple-Double zu produzieren. Auf den Guard-Positionen spielt Marburg weiterhin mit amerikanischen Ur-Gesteinen des Teams Tonisha Baker und Rachel Arthur, sowie der sehr athletischen deutschen Flügelspielerin Theresa Simon. Auf den großen Positionen findet man mit Marie Bertholdt und Johanna Klug zwei weitere Nationalspielerinnen, die insgesamt ein extrem eingespieltes Team bilden und die Lions in der Vorbereitung beim Turnier in Halle durchaus vor Probleme gestellt haben. Insbesondere Marie Bertholdt, die variabel auf High oder Low spielen kann, ist an guten Tagen kaum zu stoppen. Und Marburg war zudem auf dem Transfermarkt aktiv und hat die polnische Spielerin Joanna Grymek nachverpflichtet. Man kann also davon ausgehen, dass sie extrem tief auflaufen werden, mit Spielkontrolle und Erfahrung, um den Lions mit viel Selbstbewusstsein entgegen zu treten.

Bei den Lions musste man nicht nur mit dem Ausfall von Gianotti zurechtkommen, auch 3 weitere Spielerinnen sind aktuell angeschlagen und konnten nur bedingt trainieren. Der Blitzstart ist also auch nicht spurlos an den Damen aus Bergisch Gladbach vorüber gegangen und jetzt heißt es die nötige Dosierung zu finden. Aber alle Verantwortlichen warten eigentlich auch schon von Spieltag zu Spieltag auf die erste Niederlage, weil Märchen gibt es bei den Grimms oder bei 1001 Nacht, aber sicher nicht in der Basketball-Realität der Toyota DBBL.

Zurkowski zum Spiel in Marburg:
„Das Spiel in Marburg wird eine echte Challenge. Wir werden erst am Samstag final wissen, wer uns zur Verfügung steht. Es ist keine einfache Situation, aber wir werden unser Herz auf dem Feld lassen, uns gut Vorbereiten und als Team versuchen die Ausfälle zu kompensieren.“

Tipp-Off ist um 19.00 Uhr am Samstag. Die Lions-Fans können das Spiel am Livestream bei Sporttotal.tv verfolgen.