Lions siegen im Derby mit fadem Beigeschmack
Zum 4. Advent war alles angerichtet für einen munteren Nachmittag. Und es wurde auch ein munteres Spielchen, welches gefühlt 40 Min.so vor sich hin plätscherte und seinen Höhepunkt (wenn auch leider ein negativer) zu Beginn des 2. Viertels hatte. Aber dazu später mehr. Am Ende konnten die Lions mit einem 79:63 Sieg auch formal den Hinrunden bzw. Herbstmeistertitel komplett machen und gehen mit diesem 12. Sieg auch davon aus, dass dies für den Ligaverbleib reichen wird. Damit ist das erste Etappenziel geschafft und man kann sich nun langsam dem zweiten Etappenziel, einen Playoff-Spot zu erreichen, widmen.
Im ersten Viertel starteten die Lions das erste Mal mit Jienke de Leyn auf dem Aufbau, da man Joyce Cousseins-Smith aufgrund einiger leichten Nachwirkungen der Booster-Impfung schonte. Langsam aber stetig konnten sich die Lions ein kleines Punkte-Polster entwickeln, welcher konsequent über 5:2 und 16:8 auf den Viertel-Endstand von 24:14 wuchs. Vor allem Romy Bär (18 Pkt.; 4/5 3er) und Taylor Wurtz-Purifoy (17 Pkt.; 5/10 3er) bewiesen ihre Treffsicherheit aus der Distanz, welches auch notwendig war, um z.B. eine niedrige Freiwurfrate (nur dreimal im ganzen Spiel an der Linie) auszugleiche.
Dann der angesprochene Schockmoment anfangs des zweiten Viertels. Bei dem Versuch einem Offense-Rebound nachzugehen trat Andela Maric ihrer Mitspieler Jienke de Leyn so unglücklich auf den Fuß, dass sie umknickte und das Sprunggelenk verletzte. Unter starken Schmerzen musste sie das Feld verlassen und der Verletztenstand der Lions wächst weiter. Ergänzend und aufgrund des frühen Foultroubles von de Leyn (3 Fouls) im zweiten Viertel, ergab sich die überraschende Möglichkeit für die 17-jährige Greta Kröger weitere Bundesligaminuten zu sammeln. Dies macht sie mit Bravur, kam insgesamt auf 22 Min.in den sie 7 Punkte erzielen konnte. Und zeigte, dass sie sich immer besser auf diesem Niveau einfindet. Die Lions sind sehr froh, dass man der talentierten Spielerin, die die tragende Säule im WNBL-Team der BG Bonn darstellt, auch hier schon vertrauen können. Gerade in den nächsten Wochen und mit den Verletzungen, kann Kröger auch weiter ihre Erfahrungen auf dem höchsten deutschen Basketballniveau sammeln. Sie war es auch, die die 1. Halbzeit mit einem Pull-Up Jumper im Stile eines Go-to Players routiniert abschloss und die 42:32 sicherte.
Das bergbachartige, plätschernde Spiel wurde dann im dritten Viertel fortgesetzt. Kein Team hatte so richtig viel Lust, relevant zu scoren, so dass es lediglich mit 14:12 an die Gastgeberinnen ging. Weiter wurde bunt durchgemischt und dabei auch mal Spieler auf Positionen eingesetzt, die nicht unbedingt die Schokoladenposition bedeuten. Dennoch ein mühseliger aber konstanter Ausbau des Vorsprungs.
Das letzte Viertel dann wieder etwas klassischer und freier und damit losgelöster im Scoring. In etwa bei 3-4 Minuten vor Schluss, als der Vorsprung immer konstant auf 12-13 Punkte gehalten wurde, war beiden Seiten klar, dass die Partie heute nicht mehr eng werden würde und so plätscherte sie auch noch bis zum Abpfiff weiter, immerhin ohne Punkte des Gastteams in den letzten 3 Minuten. Man merkte den Düsseldorferinnen, die lediglich mit einer 6 Rotation spielten und ihre Rookies Römer und Raschke nicht einsetzten, aber auch an, dass sie keine Körner mehr besassen. Es wirkte fast auch so, als ob die Lions dies einvernehmlich akzeptierten und den Schaden auch in Grenzen halten wollten. Entsprechend dann auch der Endstand mit 79:63 für die Lions einfach Plitsch-Platsch-Plätschernd konsequent als Schlussergebnis.
Aufgrund der erneuten, rotationsbedingten Anpassungen und den neuen Teamkonstellationen sind die Lions am Ende auch zufrieden mit dem Ergebnis und dem 12. Ligasieg. Jetzt heißt es Wunden lecken und dann volle Konzentration auf das nächste Spiel vor Weihnachten, gegen den unmittelbaren Konkurrenten aus Osnabrück. Aktuell auf dem 3. Tabellenplatz.
Coach Mario Zurkowski zum Spiel gegen Düsseldorf:
„Ich freue mich total für Greta, die ihre Feuertaufe hinter sich gebracht hat. Jede Spielerin ist für uns einfach total wichtig in dieser langen Saison. Ein großes Lob nach dieser tollen Hinrunde an das ganze Team, die einfach alle eine geniale Serie bisher gespielt haben. Wir müssen aufgrund von Verletzungen immer ein wenig kreativ werden, aber das Team macht das bisher klasse.“