Lions auch bei Highscoring-Game mit der Mähne vorne

Den heutigen „Reformation-Day“ haben die Lions genutzt, um wiederum eine Offensiv-Feuerwerk auf das Parkett im Schulzentrum Herkenrath zu zaubern und im 2.von 3 Heimspielen knapp unter der 100 Marke zu bleiben. Mit 96:90 ging das Spiel an die Lions und die Eisvögel USC Freiburg müssen ohne Punkte die Heimreise ins schöne Breisgau antreten. Allerdings ist der Erfolg teuer erkauft – dazu später mehr.

Vor der wiederum unter Corona-Gesichtspunkten knapp ausverkauften Halle erwischten die Lions zwar nicht den ersten Korb, dafür aber der besseren Start. Insbesondere Pele Gianotti kam sehr energiegeladen auf das Feld und erzielte zu Beginn 8 Punkte zu einer ersten 10:4 Führung. Immer wieder suchten und fanden die Lions geschickt Missmatches und kamen zu einfachen Punkten. Doch auch Freiburg fand vor allem Hannah Little im Spiel und hielt den Abstand bis zur 7. Minute auf 6 Punkte. Allerdings konnten die Lions hier wieder das ein oder andere Mal ihr gefürchtetes Ball-Movement zeigen und kreierten schöne, die Zuschauer zum raunen bringende, einfach Körbe. Der Abstand wuchs langsam aber stetig und konnte zum Viertelende auf 11 Punkte zum 28:15 ausgebaut werden.

Im zweiten Viertel starteten die Lions mit 2 Dreiern von Maric und de Leyn, die aber wiederum mit 3ern auf der Gegenseite beantwortet wurde, so dass das Ergebnis zunächst auf 8 Pkt. Differenz schrumpfte ehe ein weitere Dreier von Wurtz-Purifoy auf 11 Pkt. zurückbrachte, welcher dann auch konstant gehalten wurde und in der Spitze durch einen Korb von Brianna Rollerson auf 47:31 ausgebaut wurde. Allerdings verletzte sich Bri bei der Landung und humpelte vom Feld und wurde aus Vorsichtsgründen den Rest des Spieles geschont. Ein 3-Punkt-Spiel von Rowie Jongeling sorgte dann für den scheinbar komfortablen Pausenstand von 50:36.

Auch im 3. Viertel wurden die Offensiv-Visiere angezogen, den Ball gut bewegt und dabei gute Offense-Aktionen kreiert. Die Lions punkteten vor allem durch die guten Reads in den Set Plays, während Freiburg über schnelle Transition und die Freiwurflinie scorte. Der Abstand blieb konstant immer um die 10-16 Punkte, jedoch hatte man das Gefühl, dass die Lions Freiburg immer außerhalb der Schlagdistanz hielten. Mit weiteren 5 Punkten der stark spielenden Andela Maric gingen die Lions mit dem Pausenabstand von 14 Punkten und einem 71:57 in die letzte Viertelpause.

Dann jedoch ein 7:0 Run der Freiburgerinnen mit 2 ärgerlichen Turnovern bei den Lions in den ersten 2:30 Min. des letzten Viertels und der Abstand schmolz auf +7. Die nächsten 2 Min. waren durch gegenseitiges Körbetauschen geprägt, so dass es bei noch 5:29 Min. auf der Spieluhr 77:70 für die Lions steht. Ein weiterer 8:0 Run der Freiburger mit einem abschließenden 3er von Mayer brachte den EIsvögeln die erste Führung seit dem ersten Feldkorb mit 77:78 und 4:40 zu spielen. Und wenn man es nicht schon mal gesehen hätte, würde man sich wiederum an den „Murmeltiertag“ diesmal pünktlich zum Halloween erinnert fühlen, denn die Lions packten wieder ihre besten Defense und die mental stärkste Offense aus, da wo es am meisten gebraucht wurde. Ein Drei-Punkte-Spiel und 2 Freiwürfe von Taylor Wurtz-Purifoy, sowie 4 Punkte von Lisa Koop brachten die Hausherrinnen wieder in Front und stellten den Spielstand zunächst auf 4 Pkt.in Front 86:82 bei 2:40 Restspielzeit. Weitere FW-Punkte hielten den Abstand konstant und führten wiederum zu einer Führung von 8 Punkten mit 90:82 bei 0:21 Min. auf der Spieluhr. Dann jedoch die Schrecksekunde des Spiels bei noch 20 Sek.Restspielzeit. Bei einem Turnover der Freiburgerinnen versucht Pele Gianotti hart umzuschalten in den Fastbreak, Beteiligte auf dem Feld hörten einen Knall und jeder Sportfan weiß, was dies wahrscheinlich zu bedeuten hat. Die starke Amerikanerin muss unter aufmunternden Beifall und von den Teamkollegen und Physio gestützt das Feld verlassen. Verdacht auf Achillessehnenriss, alle hoffen, das sich das nicht bestätigt und das MRT etwas anderes zeigt. Auf diesem Wege auch noch einmal gute Besserung an Pele!! Danach war gefühlt die Luft raus. Die Lions beantworteten das Pflichtprogramm an der FW-Linie, Freiburg setzte noch einen 3er von Reed (4 von 9) und beendete die Begegnung mit Fastbreak-Punkten von Yasuma, wobei diese Punkte mit Schlusssirene erfolgten und eigentlich nicht mehr gezählt hätten dürfen. Am Ende war es egal, die Lions gewinnen auch das 7 Erstliga-Spiel, müssen sich aber erstmal von dem Schock erholen.

Ein Schlüssel zum Erfolg war sicher, dass man Yasuma auf 17 Pkt., 6 Reb., 3 Ass.halten konnte, selber tief in die Rotation scorte und in der entscheidenden Phase die Nerven behielt.

Auch Mario Zurkowski ist noch Stunden nach dem Spiel etwas überwältigt von den Ereignissen:
„Es war für die Zuschauer bestimmt ein echt tolles Spiel. Nach dem Ausfall von Bri mussten wir uns erstmal wieder auf dem Feld finden und wir haben den Ball nicht mehr so gut bewegt. Dadurch kam Freiburg immer wieder in gute Transition Aktionen und konnte das Spiel eng halten. Am Ende haben wir uns den Sieg mit den Verletzungen teuer erspielt. Unsere Gedanken sind heute nur bei Pele und das Resultat gerät da einfach in den Hintergrund.“

Am nächsten Samstag geht es für die Lions dann nach Marburg, die sich mit einem Sieg in Nördlingen nun Anschluss an das Mittelfeld geholt haben. Der letztjährige 3.der deutschen Meisterschaft ist in eigener Halle stets ein gefährlicher Gegner, so dass sich die Lions auch hier wieder auf einen heißen Kampf gefasst machen müssen.