Lionesses nehmen Playoff-Kampf an und ziehen ins Halbfinale

Die Lionesses scheinen langsam gefallen an spannenden Spielen zu finden. Auch bei diesem zweiten Spiel der Playoff-Serie im Viertelfinale der deutschen Damen-Basketballmeisterschaft mussten sie in die Verlängerung und entschieden dort das Spiel für sich. Allerdings war es mal wieder ein langer Weg mit unterschiedlichen Phasen, der sie ins Halbfinale führte. Vor einem lautstarken Publikum, welches Romy Bär nach einem Foul überraschenderweise ausbuhte, aber dafür sein Team umso phrenetischer nach vorne peitschte, boten beide Teams vor allem ein spannendes und kampfbetontes Spiel. Fangen wir wie immer vorne an…

Der erste Korberfolg mit einem Dreier gelang Romy Bär in ihrer ehemaligen basketballerischen Heimat. Auch danach konnten die Lionesses mit klaren und einstudierten Aktionen in der Early Offense eine 7:2 Führung nach 2 Minuten behaupten. Danach kam Saarlouis jedoch besser ins Spiel und glich nach etwas mehr als 4 Minuten zum 10:10 aus. Nach einer kurzen Phase des Korbaustausches ging Saarlouis dann mit 22:17 bei noch 1:30 Min. im ersten Viertel in Front. Hier kämpften sich die Lions wieder zurück, um mit 22:24 zu übernehmen, ehe ein 3er zum Ende der Vierteluhr die Führung im ersten Viertel für Saarlouis auf 25:24 stellte.

Im zweiten Viertel blieb es eng mit leichten Vorteilen bei Saarlouis, die sich einmal auf 6 und zum Ende des Viertels auf 5 Punkte absetzen konnten. (40:35 bei noch 1:57 Min.) Vor allem, weil sie sich in einer wahren 3er Rausch spielten und zu diesem Zeitpunkt schon 9 Dreier versenkt hatten.
Allerdings konnten die Lionesses dann kontern und gingen ihrerseits bis zur Pause mit 40:41 in Führung.

Der Halbzeit-Tee scheint dann bei den Lionesses euphorisierend und bei den Royals eher lähmend gewirkt haben.
Mit einem 10:0 Lauf starten Sie in das Viertel und konnte sich 41:51 absetzen. Diese Führung konnten sie bis knapp 2 Min. vor Schluss des 3. Viertels halten. (Spielstand 46:58) Dann allerdings die große Schrecksekunde bei den Damen aus Bergisch Gladbach, Taylor Wurtz-Purifoy verdrehte sich bei einer Offense-Aktion unglücklich das Knie und musste unter Schmerzen vom Feld geführt werden. Zum Glück ergabendie direkte Untersuchungen des Physios das Ergebnis, dass der Schreck größer war, als die Läsion und darum konnte sie später doch weiterspielen. Allerdings merkten man den Mitspielerinnen einen leichten Schock an, denn in der Zeit bis zur Viertelpause, konnte sich Saarlouis sukzessive heran pirschen und verkürzte bis zum letzten Viertelende auf 4. (54:58)

Im letzten Viertel starteten die Lionesses wieder besser und bauten die Führung auf 54:62 aus. (nach 2 Min.) Das zweite Mal hatte man im Gefühl, dass das Spiel nun final kippt. Aber Saarlouis hielt vor ihrem lauten Fans wieder dagegen und kam immer näher heran. (64:65 nach 5 Min,) Jetzt schien das Momentum in Richtung Saarlouis auszuschlagen, denn ein 2er, sowie ein weiterer 3er von Mestdagh nach einem Steal, ließen nicht nur das Publikum explodieren, sondern auch die Damen aus dem Saarland von einem Entscheidungsspiel träumen. (69:65 noch 3:50 Min.) Doch dann taten die Lionesses das, was sie in den Endphasen der Saisonspiele meist tun. Ruhig bleiben und ihre besten Optionen suchen. Dies gelang dann auch über Rollerson und 2 FW der auf die Zähne beißenden Wurtz-Purifoy zum 69:69 bei 1:15 Min.auf der Spieluhr. Bei den Rheinländerinnen war die Fouluhr schon früh auf Mannschaftsfouls (0:5 Teamfouls nach 7 Minuten), so dass ein Foul an Hanne Mestdagh Saarlouis in die Situation brachte in Führung zu gehen. Diese Chance nutzte die treffsichere Belgierin und stellte das Ergebnis auf 71:69 bei 17 Sek. Restspielzeit. Auszeit Rheinland Lions. Einwurf Vorfeld. Und dann kam die Aktion des Spiels. Perfekte Einwurf-Play-Exekution brachte Brianna Rollerson durch einen Back-Screen in Korbnähe in Position, Romy Bär hat die Geduld beim Einwurf genau auf diesem Moment zu warten, zielgenauer Pass und 2 Punkte Rollerson. 71:71 bei 15 Sek. Restspielzeit. Jetzt bloß kein Foul mehr. Die Sek.liefen gefühlt wie Minuten von der Uhr. Und nochmal Einwurf tief für Saarlouis bei 1,2 Sek.auf der Uhr. Der Einwurf findet Hanne Mestdagh unterm Korb, die von Cousseins-Smith verteidigt wird, der Ball landet an der Brettunterseite und die Spieluhr läuft aus. Overtime.

In dieser Overtime war Saarlouis das kräftezehrende Spiel anzumerken. Die Aktion verloren an Klarheit und die Lionesses behielten ihrem Credo bei. Sucht eure besten Optionen. So startete man mit einem And 1 für Rollerson und einem 3er der mittlerweile eher humpelnden als laufenden Wurtz-Purifoy und man ging schnell mit 6 Punkten in Front. Menadier und Richards mit 2 FW stemmten sich ein letztes Mal dagegen und 1 Min. vor Ende der Verlängerung stand es 75:77. Doch dann machte Romy Bär nach tollem Anspiel von Cousseins-Smith mit einem 1-0 Layup den Deckel drauf, denn dann gab es nur noch einen Ballverlust bei Saarlouis sowie Stop-the-Clock Freiwürfe von Cousseins-Smith zum Endstand von 81:75 für die Rheinland Lions. Das Halbfinal ist nach einem Krimi mit den besseren Nerven beim Hauptrunden-Liga-Primus erreicht. Erschöpft aber zufrieden können die Damen aus Bergisch Gladbach die Heimreise antreten.

Auch Mario Zurkowski ist begeistert über die Moral, die Cleverness und den Siegeswillen seines Teams:

„Das waren Play offs pur. Hitzige Atmosphäre, hartes, physisches Spiel und Emotionen. Wir sind super happy es jetzt bis ins Halbfinale geschafft zu haben. Ab jetzt gilt unser voller Fokus der nächsten Serie.“

Der Gegner im Halbfinale steht mittlerweile auch schon fest. Es werden die GiroLive Panthers aus Osnabrück sein, die sich mit einem ebenso großen Kampf, aber letztendlich verdient, gegen den Pokalsieger Herner TC durchsetzen konnten. Das erste Spiel der Halbfinal-Serie findet am 09.04.2022 um 16.00 Uhr in Bergisch Gladbach, wie immer in der Sporthalle des Schulzentrums Herkenrath, statt.