Die Eigner Angels halten beim Deutschen Meister in Keltern lange gut mit – Niederlage mit 70:92 allerdings zu hoch

verfasst von noerdlingen@dbbl.de

Die Eigner Angels aus Nördlingen unterlagen am 8. Spieltag der 1. Frauenbasketball-Bundesliga beim amtierenden Deutschen Meister aus Keltern deutlich mit 90:72 (Halbzeit 40:41). Der Sieg der Eurocup erfahrenen Gastgeberinnen fiel etwas zu hoch aus, für die Rieserinnen wäre ein knapperes Ergebnis durchaus verdient gewesen. Eine hohe Fehlwurfquote im letzten Viertel, es trafen nur vier von 14 Versuchen, und die Routine des ungeschlagenen Tabellenführers um die deutsche Nationalspielerin Alexandra Wilke ließen den Nördlinger Anhang nur eine Halbzeit von einer Überraschung träumen. Da nämlich lagen die Rieserinnen nur mit 41:42 zurück. Bis zu diesem Zeitpunkt überzeugte vor allem Verteidigungsspezialistin Mariam Haslé-Lagemann mit einer engagierten Leistung in der Offensive (10 Punkte).

Wie so oft im Verlauf der bisherigen Saison, war Brandy Beasly die Schnellstarterin im Nördlinger Spiel. Mit einem Dreier nach 40 Sekunden eröffnete sie das Spiel, musste dann aber über zwei Minuten auf ihre nächsten Punkte warten. Da verkürzte das Nördlinger US-Girl auf 5:10. Bis kurz vor Viertelende passierte wenig Spektakuläres, bis dann Nördlingens Kapitänin Lisa Bertholdt mit einem Dreier zum 13:10 verkürzte. Plötzlich lief die Angriffsmaschinerie wie geschmiert. Die Gäste konnten sich immer wieder schön in Szene setzen und trafen gute Entscheidungen. Die Kelternerinnen kamen ins Schwimmen. Enija Viksne, Brandy Beasley und letztendlich Nicole Brochlitz mit einem ihrer vier erfolgreichen Dreier warfen die Angels in der achten Minute mit 17:15 in Führung. Das alles, während Nördlingens Topscorerin Erika Davenport auf der Bank saß. Doch Keltern wäre nicht der Deutsche Meister, wenn sie sich aus der Ruhe bringen ließen. So gingen die Rutronik Stars mit einer knappen 23:21-Führung in die erste Viertelpause. In das Folgeviertel starteten die Eigner Angels mit einem 5:0-Lauf und holten sich ihrerseits die Führung. Erst nach knapp drei Minuten gelangen den Gastgeberinnen durch zwei Freiwürfe die ersten Punkte (24:26). Die wiederum waren der Start für einen kurzen Run der Stars, die jetzt selbst mit einem 7:0 – Lauf konterten. Das Spiel wurde nun hektisch, zahlreiche Ballverluste auf beiden Seiten ließen keinen rechten Spielfluss aufkommen. Da beide Mannschaften aber viel Energie in die Verteidigungsarbeit steckten, konnte sich auch bis zum Halbzeitpfiff kein Team absetzen.

Mit 42:41 ging es zum Pausentee und auf Nördlinger Seite konnte man mit der bisherigen Performance zufrieden sein. Die Angels starteten gut in die zweite Hälfte und sorgten sofort nach Beginn für den nächsten Führungswechsel. Doch dann war erneut Ladehemmung, die erst durch die einzigen beiden Punkte in Halbzeit zwei von Haslé-Lagemann gelöst wurde (24. Min, 50:46). Das Spiel wurde nun noch intensiver geführt. Kleine Fehler, meistens nun auf der Nördlinger Seite, führten zum Erfolg. So hieß es 61:48 knapp drei Minuten vor Ende des dritten Viertels und man glaubte, dass die Messe nun gelesen sei. Wie aus dem Nichts meldeten sich dann aber die Nördlingerinnen wieder zurück. Zwar ging der Deutsche Meister mit einem 65:56-Vorsprung ins letzte Viertel, doch eine Viertelpause und drei Minuten später stand es plötzlich nur noch 67:65 (34. Minute). Die Nördlingerinnen hatten sich zurück ins Spiel gebracht. Und dabei wohl auch verausgabt. Zweieinhalb lange Minuten gelang aus Nördlinger Sicht gar nichts mehr, bis zum Spielende dann nur noch magere sieben Punkte. Der Deutsche Meister spielte nun fehlerlos und zog Punkt um Punkt davon. Am Ende hieß es 90:72, eine Überraschung aus Nördlinger Sicht blieb aus. Am kommenden Sonntag kommt der Tabellenachte aus Marburg in die Hermann-Keßler-Halle. Mit den guten gezeigten Leistungen aus dem Osnabrück-Spiel und von gestern steht einem spannenden Spiel nichts im Wege.

Davenport 15 (1 Dreier), McCray 9, Brochlitz 16 (4 Dreier), Viksne 4, Lehtoranta, Hasle-Lagemann 12, Bertholdt 6 (1), Beasley 9 (1), Kambach 1.

Text: Thomas Lambertz
Bild: Jochen Aumann