DEUTSCHE MEISTERINNEN! ALBA schreibt in der ausverkauften Sömmeringhalle mit dem ersten DBBL-Titel Geschichte

Der dritte Sieg im Finale! Die zweite Spielzeit in der DBBL! Der erste Titel für die ALBA-Frauen! Das Team von ALBA BERLIN hat am Mittwochnachmittag in der ausverkauften Sömmeringhalle seine phänomenale Saison in der Toyota Damen Basketball Bundesliga vergoldet und durch einen 68:53-Sieg gegen die Rutronik Stars Keltern zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte die Deutsche Meisterschaft der Frauen gewonnen. Im fünften und alles entscheidenden Spiel der Playoff-Finals gegen die Titelverteidigerinnen lieferten die Berlinerinnen ihr Meisterinnenstück ab und machten mit ihrem Heimsieg vor 2400 enthusiastischen ALBA-Fans das 3:2 in der Best-of-Five-Serie klar. Der erste Titel krönt die furiose Entwicklung des deutschlandweit größten Mädchen- und Frauenbasketballprogramms, die 2008 mit ALBAs erstem Frauenteam ganz unten in der Berliner Landesliga startete und gut 16 Jahre später nun die absolute nationale Spitze erreicht hat. Was für eine unfassbare Saison, was für eine unfassbare Geschichte und was für ein unfassbares Team – dieser historische Erfolg bleibt für immer!

Egal, ob Spiel drei, fünf oder sieben: Die letzte Partie einer Serie ist immer etwas ganz Besonderes. Wenn es dann auch noch um einen Meistertitel geht und das Ganze in einer vollgepackten Sömmeringhalle stattfindet, dann ist ein absolutes Highlight vorprogrammiert. Und genau so sollte es am Mittwochnachmittag kommen.

Doch zuerst einmal zur Ausgangslage: Nachdem beide Teams sich zum Start der Serie in Berlin jeweils einen Blowout geschenkt hatten, lieferten sie sich am Wochenende in Keltern zwei Duelle auf Augenhöhe mit erneut jeweils einem Sieg. Im letzten Spiel der Saison setzte Chefcoach Cristo Cabrera nun noch einmal auf den gleichen Kader, der auch die ersten vier Partien abgeliefert hatte, Wiebke Schwartau pausierte wieder.

Die Anspannung in der pickepackevollen Sömmeringhalle war von Anfang an zu spüren, auf den Rängen und auf dem Feld. Das führte zu massig Ballverlusten (9:8) und vielen Trips an die Freiwurflinie, an der die Gäste (6/7) zunächst deutlich effektiver waren als die Gastgeberinnen (5/10). So gingen die Titelverteidigerinnen mit einer 16:13-Führung in den zweiten Spielabschnitt.

Keltern startete direkt mit einem 5:0-Lauf, ALBA brauchte dagegen erst mal etwas, um selbst in die Gänge zu kommen. Die Berlinerinnen hatten mit Deeshyra Thomas aber die passende Pulsgeberin an Bord: Die Co-Kapitänin war an den nächsten elf Punkten direkt beteiligt, brachte ihr Team zurück ins Rennen und zur Halbzeit sogar mit 27:26 nach vorne.

Doch die erfahrenen Titelverteidigerinnen kamen stark aus der Kabine zurück und sorgten weiter für einen packenden Fight in der hitzegeladenen Sömmeringhalle. Eiskalt blieb dabei Nina Rosemeyer, die mit der Schlusssirene des dritten Viertels einen Dreier durch die Maschen jagte. Der stellte den Spielstand auf 43:42 und ließ die Sömmeringhalle nun komplett kochen.

Mit Start des Schlussviertels hielt es die Fans dann auch nicht mehr auf den Sitzen. Gepusht von der Atmosphäre auf den Rängen gaben die Berlinerinnen jetzt noch einmal alles für die große Sensation. Und alle Spielerinnen trugen etwas dazu bei: Marie Bertholdt und Deeshyra Thomas waren in der Offensive verlässlich wie eh und je, Laina Snyder schoss mit Ablauf der Wurfuhr einen Dreier in die Reuse und Theresa Simon war mit einem toughen And-One zur Stelle. Lena Gohlisch dirigierte wie gewohnt den Aufbau, Henriette Höfermann luchste den Gästen gleich zweimal den Ball ab, Nina Rosemeyer und Tessa Stammberger hielten defensiv dagegen. Kurzum: Es war der Teameffort, der die Berlinerinnen die ganze Saison über schon so stark gemacht hatte und sie nun auch zum ganz großen Wurf trug.

Dann war es so weit: Die letzten Sekunden tickten von der Spieluhr und die Sömmeringhalle eskalierte komplett. Auf dem Feld lagen sich die Spielerinnen in den Armen und feierten dann mit ihren Fans lange, lange die Krönung einer sagenhaften Saison und einen historischen Tag. Von den Doppellizenzspielerinnen bis zum Staff gab es für alle Beteiligten die komplette Ladung Liebe von den Rängen, Deeshyra Thomas durfte sich zusätzlich als Finals-MVP feiern lassen. Es wurde der perfekte Abschluss dieser wahnsinnigen Spielzeit – was für ein Tag, was für ein Team, was für eine Saison!


Viertelergebnisse (ALBA erstgenannt):
13:16 | 14:10 | 16:16 | 25:11 | Endergebnis: 68:53

Game Facts (ALBA erstgenannt):
• Rebounds: 32 | 39
• Assists: 15 | 9
• Ballgewinne: 11 | 8
• Ballverluste: 17 | 25

Best of ALBA: Deeshyra Thomas 18pt 5as 3st | Marie Bertholdt 15pt 2st | Laina Snyder 11pt 10rb | Stefi Grigoleit 6pt 3rb | Komplette Statistik


Lena Gohlisch (ALBA-Kapitänin): „Dieses Spiel hat wieder gezeigt, was uns die ganze Saison so stark gemacht hat: Die Defensive war heute mal wieder unsere Stärke, Keltern hat am Ende kaum noch gescoret. Als wir dann zwei Minuten vor Schluss plötzlich davongezogen sind, war es ein wahnsinniges Gefühl. Ich werde erst einmal ein bisschen brauchen, um das zu verarbeiten. Zu dem Spielerischen kommt bei uns der Teamgeist, den wir hier im vergangenen Jahr aufgebaut haben und immer wieder aufs Parkett bringen, gepaart mit mentaler Toughness. Das hat diese Saison den Unterschied gemacht.“

Lucy Reuß (ALBA-Vizekapitänin): „Es fällt mir schwer in Worte zu fassen, was heute passiert ist, es war wie ein Traum. Ich weiß nur noch, dass ich irgendwann gemerkt habe: Wir werden heute Deutsche Meisterinnen. Nicht unbedingt, weil der Score danach aussah, sondern weil ich gespürt habe, dass wir es uns verdient haben. Die Arbeitseinstellung, die wir in der Trainingshalle zeigen, das Vertrauen, das wir in uns selbst spüren, und die Rückendeckung, die wir uns gegenseitig geben: Die machen uns zu einem richtigen Team! Uns so zu schlagen, ist fast unmöglich.“

Cristo Cabrera (ALBA-Chefcoach): „Alle, die dieses Team kennen, wissen, dass wir immer alles geben. Deswegen haben wir über die komplette Saison hinweg daran geglaubt, es bis hierhin schaffen zu können. Dass es dann heute geklappt hat, ist das Ergebnis jahrelanger harter Arbeit. Dieser Kader spielt in großen Teilen bereits seit mehreren Jahren zusammen. Und das macht diesen Erfolg noch spezieller!“