DBB-Damen überzeugen in Tschechien

verfasst von Philipp Reuner

— Quelle: Deutscher Basketball Bund

85:41 in Tschechien | Gute Besserung, Emily! | Sonntag in Hamburg gegen Italien

Die deutschen Damen haben nahtlos an die großartige Women’s EuroBasket 2023 (6. Platz) angeknüpft und beim ersten Auftritt danach eine starke Leistung gezeigt. Das auf drei Positionen veränderte DBB-Team von Bundestrainerin Lisa Thomaidis gewann heute zum Auftakt der Qualifikation für die Women’s EuroBasket 2025 in Prag gegen Tschechien mit 85:41 (19:9, 22:10, 21:8, 23:14).

Als Ausrichter einer der EM-Vorrunden 2025 ist die DBB-Auswahl ebenso wie Italien, Griechenland (auch Finalrunde) und Tschechien bereits qualifiziert. Diese vier Teams spielen parallel zur eigentlichen EM-Qualifikation quasi „außer Konkurrenz“ gegeneinander. Für Deutschland sind die aktuellen Länderspiele enorm wichtige Tests vor dem Olympischen Qualifikationsturnier vom 08.-11. Februar 2024 im brasilianischen Belem. Am kommenden Sonntag trifft die deutsche Mannschaft in Hamburg auf Italien (12. November 2023, 17:30 Uhr, edel-optics.de Arena, Ticketshop, live & kostenlos bei MAGENTA SPORT).

Deutschland dominant

Die Tschechinnen hatten vor der Partie Reanche für die aus ihrer Sicht äußerst unglücklich verlorene EM-Partie angekündigt. Deutschland begann gewohnt „groß“ mit Svenja Brunckhorst, Leonie Fiebich, Satou Sabally, Nyara Sabally und Marie Gülich. Sonja Greinacher wirkte angeschlagen nicht mit. Tschechien legte vor (0:4, 3.), ehe Nyara Sabaly die ersten Punkte für Deutschland erzielte. Früh sicherten sich die DBB-Korbjägerinnen wichtige Rebounds. Das 5:4 durch Satou Sabally bedeutete nach vier Minuten die erste deutsche Führung. Daran sollte sich im weiteren Verlauf der Begegnung auch nichts mehr ändern. Das Bestreben, den Ball schnell zu machen, war deutlich zu erkennen. Deutschland bestimmte in diesen Minuten die Partie (11:4, Satou, 6.). Der Dreier von Emily Bessoir zum 14:4 bedeuteten die ersten „Nicht-Sabaly“-Punkte für die DBB-Auswahl (7.). Deutschland leistete sich ein paar Nachlässigkeiten, blieb aber zum Viertelende vorne (19:9, 3er Alina Hartmann).

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Starke Saballys

Brunckhorst eröffnete den zweiten Spielabschnitt mit einem Dreier, die Gäste blieben klar auf Kurs. Das Thomaidis-Team hatte den Mut Fehler zu machen und probierte einiges aus. In erster Linie ging es darum, sich in der neuen Formation aneinander zu gewöhnen und einen gemeinsamen Rhythmus zu finden. Die klare Reboundüberlegenheit kaschierte zu diesem Zeitpunkt die bereits acht Ballverluste. Der nächste Dreier von Brunckhorst fiel (25:11, 13.). Satou übte sich im Ballvortrag, Fiebich vollendete einen Fastbreak zum 27:13 (15.), aber die eigentliche Überlegenheit war sogar größer als es der Spielstand aussagte. Nach elf Ballverlusten und dem Zwischenstand von 27:17 rief Thomaidis ihr Team zusammen (16.). Das wirkte, denn fortan gingen die DBB-Ladies wieder deutlich konzentrierter zu Werke (35:17, 18.). Nyara war in ihrem ersten Länderspiel gleich eine dominante Kraft unter den Körben. Hartmann stellte aus der Distanz auf 40:19 (19.), die Gastgeberinnen wirkten zum Seitenwechsel etwas ratlos.

Auch nach der Pause änderte sich nichts am Bild. Nur wenn Deutschland den Gegner durch eigene Fehler zum Zug kopmmen ließ, war für Tschechien etwas drin. Ansonsten war die DBB-Auswahl einfach das bessere Team, das zwar noch Abstimmungsprobleme offenbarte, aber das enorme Potenzial zeigte (52:21, 3er Alexandra Wilke, 24.). Bisweilen war es eine Freude, den DBB-Damen zuzusehen, die so viel Zuversicht für die kommenden Aufgaben verbreiten. Tschechien fand offensiv überhaupt nicht statt und fand kein Mittel gegen die deutsche Defense. Nach drei Vierteln hieß es 62:27.

Schockmoment

Thomaidis setzte alle elf verfügbaren Spielerinnen ein. Im Schlussabschnitt blieb Deutschland fokussiert, Nyara feierte mit einem „double double“ ein sehr gelungenes Debüt (70:31, 34.). Dann folgte ein großer Schockmoment, als Emily Bessoir mit dem Knie wegknickte und das Spielfeld verlassen musste. Wir drücken von dieser Stelle alle Daumen, dass es nichts Schlimmeres ist. Die letzten Minuten hatten dann keinerlei Bedeutung mehr. Mit 85:41 ging die Partie zuende.

Stimmen zum Spiel

Nyara Sabally: „Das hat Spaß gemacht, war ganz schön. Die Truppe ist super, es macht sehr viel Spaß mit den Mädels zusammenzuspielen. Natürlich habe ich mit Satou das erste Mal seit ganz langer Zeit zusammengespielt, das war etwas ganz Besonderes. Auch für meine Familie. Aber es ist auch cool, mit den anderen Spielerinnen aus der Jugend wieder auf dem Feld zu stehen. Wir waren gut, als wir den Ball gepusht und gut bewegt haben. Wir haben aber auch noch viel, wo wir besser werden müssen. Aber man hat gesehen, wie viel Potenzial in diesem Team steckt.“

Lisa Thomaidis: „Wir haben hart gespielt. Die Energie war da, die Begeisterung. Es ist eine neue Gruppe und wir müssen uns natürlich noch finden. Mit den Saballys haben wir eine ungeheure offnsive und athletische Verstärkung bekommen. Das verändert unser Team und ich bin sehr gespannt, wie weit wir uns verbessern können in den nächsten Tagen.“

Boxscore

Fotos: FIBA

Für Deutschland spielten

Name Punkte Verein
Satou Sabally 21 Dallas Wings/WNBA | Shandong Shangao BC/CHN
Alexandra Wilke 9 Rutronik Stars Keltern
Theresa Simon 0 ALBA BERLIN
Jennifer Crowder 0 medical instinct Veilchen Göttingen
Nyara Sabally 17/13 REB New York Liberty/WNBA | ZVVZ USK Prag/CZE
Marie Gülich 7 Valencia BC/ESP
Leonie Fiebich 8 Casademont Zaragoza/ESP
Sonja Greinacher dnp Team Bundeswehr
Luisa Geiselsöder 2/11 REB Basket Landes/FRA
Alina Hartmann 9 BC Namur Capitale/BEL
Svenja Brunckhorst 9 Team Bundeswehr
Emily Bessoir 3 UCLA/USA

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