DBB-Damen mit Niederlage in Belgien

verfasst von Philipp Reuner

— Quelle: Deutscher Basketball Bund

Erste Niederlage für die DBB-Damen in der Qualifikation zur Eurobasket Women 2023 in Israel und Slowenien! Die Auswahl von Bundestrainer Walt Hopkins unterlag heute in Kortrijk/BEL mit 55:84 (16:12, 16:20, 13:26, 10:26) gegen den EM-Dritten Belgien, der im ersten Spiel in Bosnien-Herzegowina mit 81:88 verloren hatte. Nun beginnt für die deutschen Korbjägerinnen eine einjährige Pflichtspielpause, ehe die EM-Qualifikation mit den Spielen gegen Bosnien-Herzegowina und in Nordmazedonien fortgesetzt wird. Das Hopkins-Team wird aber im Sommer 2022 zu Training und Testspielen zusammenkommen.

Hopkins veränderte seine Anfangsformation aus dem Nordmazedonien-Spiel und begann mit Svenja Brunckhorst, Leonie Fiebich (Foto), Laura Hebecker, Sonja Greinacher und Marie Gülich. In der ausverkauften Arena herrschte eine gespannte Atmosphäre. Offensiv brachten beide Teams in den Anfangsminuten kaum etwas zustande (4:2, 5.). Sowohl Belgien als auch Deutschland fanden gegen aggressive Verteidigungen keinen Rhythmus. Emma Stach (Foto unten) glich nach sieben Minuten per Dreier zum 8:8 aus. Belgien versuchte aufs Tempo zu drücken, aber die DBB-Auswahl war defensiv wach und oft zur Stelle. Im Prinzip hatte Deutschland den Gegner da, wo er ihn haben wollte: Auf Augenhöhe und etwas verunsichert. So kam die deutsche Führung nach dem ersten Viertel zustande.

Bei Belgien war bis dahin ausschließlich Emma Meesseman auffällig, Deutschland agierte wesentlich ausgeglichener. Hebecker netzte einen Dreier zum 15:19 (11.), der Favorit wirkte stark beeindruckt. Teilweise agierten Stach und Fiebich als Point Guard und spielten hervorragend mit Gülich zusammen. Belgien wehrte sich und versuchte das Spiel zu drehen. Beim 24:21 nach 14 Minuten führten die Gastgeberinnen wieder, das DBB-Team ließ sich aber nicht abschütteln (26:26, Dreier Fiebich (15.). Mit tollem Einsatz und ganz viel Selbstvertrauen hielten die ING-Korbjägerinnen dagegen. Gülich setzte sich zweimal durch, zur Pause lag Deutschland voll im Soll (32:32).

Hopkins hatte vor dem Seitenwechsel eine kleine Rotation mit nur acht Spielerinnen gespielt. Luisa Geiselsöder hatte bereits drei Fouls auf dem Konto. Meesseman war nach wie vor das Hauptproblem der deutschen Verteidung und nach dem Dreier von Julie Vanloo und einem „and one“ der Belgierinnen war der Start ins dritte Viertel misslungen (43:32, 24.): Auszeit Deutschland. Brunckhorst stoppte den belgischen Lauf und führte ihr Team gemeinsam mit Geiselsöder wieder etwas heran (46:41, 27.). Aber Belgien hatte … Meesseman, die für Beruhigung bei den Gastgeberinnen sorgte. Belgien traf schwierige Würfe und nach 30 Minuten sah vieles nach einem Favoritenerfolg aus (58:45).

Belgien hatte jetzt Kontrolle über die Partie (66:50, 33.). Die DBB-Akteurinnen versuchten alles, um irgendwie noch einen Fuß in die Tür zu bekommen, aber der EM-Dritte fand nun häufig die passenden Antworten. Der Abstand blieb einige Minuten kaum verändert, für eine Siegchance musste Deutschland nun einfach näher heran. Das gelang aber heute nicht mehr, sodass man in die am Ende immer klarer werdende Niederlage einwilligen musste.

Stimmen:
Marie Gülich: „Das war ein wirklich guter Gegner, von dem wir lernen und daran wachsen können. Natürlich bin ich aber frustriert. Wir haben zu Beginn ein richtig gutes Spiel gemacht, aber in der zweiten Hälfte ging nicht mehr viel und das ärgert mich.“
Walt Hopkins: „Belgien hat ein richtig starkes Team. Sie spielen sehr schönen Basketball, teilen den Ball sehr gut, jede guckt für jede. Es war eine wichtige Erfahrung für uns heute Abend, denn Belgien ist schon da, wo wir auf unserem Weg hinwollen. Ich fand unsere Einstellung und den Kampfgeist heute in Ordnung. In der zweiten Halbzeit hat sich einfach die größere Routine der Belgierinnen durchgesetzt.“

Für Deutschland spielten:
Levke Brodersen (TSV 1880 Wasserburg, 0), Patricia Broßmann (TK Hannover Luchse, dnp), Svenja Brunckhorst (Team Bundeswehr, 9), Ama Degbeon (A3 Basket Umea/SWE, 2), Leonie Fiebich (Flammes Carolo Basket/FRA, 12), Luisa Geiselsöder (Landerneau Bretagne Basket/FRA, 6), Sonja Greinacher (Team Bundeswehr, 0), Marie Gülich (Valencia BC/ESP, 17), Laura Hebecker (TSV 1880 Wasserburg, 6), Marie Reichert (Medical instinct Veilchen BG 74 Göttingen, dnp), Theresa Simon (BC pharmaserv Marburg, dnp), Emma Stach (Panathinaikos Athen/GRE, 3).

Boxscore

Modus EM-Qualifikation
Insgesamt wurden zehn Gruppen (acht mit vier Teams, zwei mit drei Teams) ausgelost. Die zehn Gruppensieger plus die vier besten Gruppenzweiten qualifizieren sich. Sollten Israel und/oder Slowenien (Ausrichter Eurobasket Women 2023) zu diesen Teams gehören, sind der fünftbeste und gegebenenfalls der sechstbeste Gruppenzweite qualifiziert. Um die Platzierungen innerhalb der Gruppen zu ermitteln, werden alle Spiele gewertet. Um die vier besten Gruppenzweiten zu ermitteln, werden in den Gruppen mit vier Teams jeweils die Ergebnisse gegen die Gruppenvierten gestrichen, um eine echte Vergleichbarkeit herzustellen.

Alle Infos zu den FIBA Women´s EuroBasket 2023 Qualifiers

Zur Original-Meldung des Deutschen Basketball Bundes