Hurricanes bezwingen Ex-Kollegin Rosemeyer im Pokal

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Obwohl Leonie Rosemeyer 18 Punkte erzielt, siegen die Hurricanes mit 75:56 gegen Eimsbüttel. Nun wartet in der nächsten Runde ein weiterer Ligarivale.

Scheeßel – Leonie Rosemeyer hatte Mitte des zweiten Viertels gerade ihren ersten Dreier für die Basketballerinnen des Eimsbütteler TV erzielt, da wanderten die Punkte auch schon auf das Konto der Avides Hurricanes – versehentlich. Die Macht der Gewohnheit, war die Scheeßeler Sporthalle doch vier Jahre lang die Heimstätte der in Hamburg lebenden Flügelspielerin gewesen. Aber weder die kurz danach erfolgte Korrektur des Ergebnisses noch die insgesamt 18 Punkte, die Rosemeyer für ihr neues Team beisteuerte, sollten den Zweitliga-Meister in der ersten Runde des DBBL-Pokals in echte Gefahr bringen. Die Hurricanes bezwangen den Aufsteiger und Ligarivalen aus der Hansestadt mit 75:56 (38:29) und treffen in Runde zwei am 3. Oktober in Rotenburg auf Klassenkonkurrent VfL Bochum.

„Es war ein cooles Spiel“, fand Rosemeyer, die auch in den kleinen Pausen während der Partie immer wieder einen Plausch mit den Ex-Kolleginnen abhielt und hinterher noch einmal auf die Gründe ihres Wechsels hinwies: „Ich habe jetzt sechs Minuten Radweg zum Training. Das ist was anderes als anderthalb Stunden mit dem Auto. Nichtsdestotrotz kann man ja die anderen vermissen.“

Die Hurricanes kamen auch ohne ihre ehemalige Dreierschützin gut ins Spiel. Auf den ersten Pflichtspiel-Korb der neuen Saison musste die knapp 100 Zuschauer nur 15 Sekunden warten – Anna Suckstorff war hierfür zuständig. Beim ersten Dreier durch Kapitänin Pia Mankertz waren erst 47 Sekunden gespielt, ihr zweiter folgte prompt zum 8:0. Auf 14 Punkte baute Neuzugang Keowa Walters den Vorsprung beim 22:8 aus, dann war Eimsbüttel plötzlich dran und verkürzte aus der Distanz auf 20:25 durch die Spanierin Paula Alvarez Llorian. „Ich hatte aber schon das Gefühl, dass wir es im Griff hatten, dass die Etablierten das hinkriegen“, betonte Hurricanes-Coach Christian Greve. Er merkte aber an: „Wir wissen jetzt, was wir alles tun müssen.“ Die Helpside-Rotation nannte er und die grundsätzliche Intensität: „Wir können nicht den Fuß vom Gas nehmen.“

Dabei sei die Intensität „megastark“ gewesen, wie Rosemeyer anerkennend bemerkte: „Da musst du schon aufpassen. Das ist ein Team, das oben mitspielen wird.“ Doch klar ist, dass die neuformierten Hurricanes nach der größten Fluktuation seit Jahren noch nicht eingespielt sind. Auffällig ist bereits: Die kanadische Centerin Walters bringt viel Körperlichkeit mit und setzt diese ein – in der Schlussphase wurde ihr das jedoch zum Verhängnis, als sie ihr fünftes Foul bekam. Der zweite Profi Sam Deem war hingegen in der zweiten Hälfte die auffälligste Akteurin im Spiel der Hurricanes. Letztlich stand für sie ein Double-Double in der Statistik: 14 Punkte, elf Rebounds. „Sie war in der zweiten Hälfte deutlich präsenter“, beobachtete Greve. Deem stand auch auf dem Feld, als die Hurricanes mit einem 11:0-Run vorentscheidend auf 53:34 wegzogen – Anna Lena Skeib stellte den Zwischenstand mit ihrem zweiten von drei Dreiern her (27.). Mit einer aggressiven Defense provozierte Eimsbüttel zwar einige Ballverluste bei den Gastgeberinnen, doch richtig eng wurde es nicht mehr. Bereits am 6. Oktober treffen sich beide Teams in der Liga in Rotenburg wieder. „Dann wird das Schnacken auf dem Feld weitergehen“, verspricht Rosemeyer.

(Freese, Rotenburger Kreiszeitung)