TKH-Luchse nicht zu stoppen
Siebter Sieg in Serie für Basketball-Bundesliga-Frauen. Vorsprung an der Tabellenspitze bleibt konstant.
Hannover. Die letzten Minuten hatten die Fans keine Lust mehr zu sitzen. „Hier regiert der TKH“, sangen sie im Stehen. Das Spiel der Luchse gegen die chancenlosen Royals aus Saarlouis war da längst entschieden. Hannover deklassierte die Gäste mit 79:51 und festigte mit dem siebten Sieg in Folge die Tabellenführung der Basketball-Bundesliga. Anschließend standen die Fans Schlange, während die TKH-Stars in Reihe saßen – am verlängerten Anschreibetisch gaben sie fleißig Autogramme.
Die Royals hatten sich vorab intensiv mit gelben Therabändern warm gemacht. Doch im Spiel gaben nur die Luchse Gummi. Hannover eilte auf 8:2, 13:6 und 22:14 davon. In den letzten zwei Minuten des ersten Viertels leistete sich der TKH die einzige Schwächephase des gesamten Nachmittages. Ballverlust Laura Stockton, danach drei, vier leicht vergebene Korbchancen – die Gäste verkürzten auf vier Zähler (18:22).
Die Luchse wurden aber nicht nervös. Kapitänin Samantha Roscoe und Stockton mit Dreiern, dazu die gewohnt starke Spielmacherin Dara Taylor und Maria Konstantinidou stellten auf 32:20. Das erste beruhigende Polster – auch ohne Topscorerin Angel Rizor (Knöchel) und die am Knie verletzte Kristyna Brabencova. Das Fehlen des Duos machte sich nicht bemerkbar, der TKH kompensierte die Ausfälle gut – auch weil Mikaela Gustafsson, die im Winter nachverpflichtet wurde, ablieferte. „Wir haben gesagt, ohne Angel und Brabi fehlen uns 26 Punkte. Also war klar, dass jeder ein bisschen mehr punkten musste“, sagte TKH-Trainerin Sidney Parsons. „Wir sind zusammengerückt in dieser schweren Trainingswoche. Die harte Arbeit hat sich gelohnt.“ Und Gustafsson? „Wir haben ihr in dieser Woche einen Push gegeben. Und Miki hat es sich zu Herzen genommen“, so Parsons.
Hannover konnte sich erlauben, die ohnehin kaum zu stoppende Brianna Rollerson rollen zu lassen. Die starke Centerspielerin der Royals hatte nach 20 Minuten schon 16 Zähler auf ihrem Konto. Überboten nur von Roscoe im Hannover-Trikot, die mit ihrem Notdreier mit dem Ablauf der 24-Sekunden-Angriffsuhr zum 43:29 ihr Konto auf 17 Zähler schraubte. Saarlouis schaffte noch zwei Punkte, der TKH ging mit 43:31 in die Pause.
Die Gäste trafen praktisch nichts von der Dreierlinie (einer von 13 Versuchen zur Halbzeit). Die Luchse stellten sich aus der Ferne besser an. Stockton und kurz darauf Jowita Ossowska sorgten mit ihren Dreiern nach dem Wechsel für das 51:35. Stocktons Korbleger zum 62:42 bedeuteten zwölf Minuten vor Schluss schon die Vorentscheidung. Die Luchse hatten alles im Griff, Parsons wechselte durch, gab jetzt auch der oft ausgefallenen Karolin Tzokov ihre Spielminuten.
Der Vorsprung blieb konstant hoch. Die Fans in der rappelvollen Halle an der Birkenstraße genossen das Spiel. Erst in fünf Wochen sehen sie ihre Lieblinge wieder – zum Start der Play-offs. Dazwischen liegen noch drei Auswärtsspiele und das Pokal-Final-Four in Osnabrück.
TKH-Punkte: Roscoe 20, Taylor 12, Gustafsson 12, Ossosswka 11, Stockton 10, Konstantinidou 4, Brochlitz 4, Schaake 3, Jongeling 3.
Simon Lange, Neue Presse