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TKH Luchse holen knappen Sieg trotz hoher Führung

verfasst von hannover@dbbl.de

Text: Stefan Dinse (Neue Presse)

Foto: Denise Köhler

Hannover. Dreieinhalb Minuten vor dem Abpfiff wirft India Farcy den Ball über die Schulter in den Korb. Endlich klappt wieder etwas, die TK Hannover Luchse haben es sich in der Schlussphase selbst schwer gemacht. Nun flattern die Nerven gegen die Eisvögel Freiburg. Carly Ahlstrom markiert per Korbleger das 78:73 und später per Freiwurf das 79:76. Aber Freiburg bekommt nach abgelaufener Zeit noch drei Freiwürfe. Die Partie ist spät zum Krimi geworden. Als Britta Daub gleich den ersten verlegt, sind die Luchse durch. Am 21. Spieltag der Basketball-Bundesliga reicht es zu einem 79:77 und damit zu Tabellenplatz fünf. „Für mich war es nicht unerwartet, dass es knapp wird. Freiburg kämpft immer bis zur letzten Sekunde“, sagt der erleichterte Trainer Jesper Sundberg, „und richtig gut haben wir nicht gespielt.“

Bevor es losgeht, gibt es einen vorgezogenen Abschied. Nach dem großen Umbruch im vergangenen Sommer gibt es nun sozusagen einen Stimmbruch: Hallensprecher Bodo Gerdes hört nach dieser Saison auf. 15 Jahre lang war er Antreiber, Betreuer, Trommler und guter Geist. „Wir können dir nicht genug danken, es war eine unfassbar geile Zeit“, sagt Luchse-Geschäftsführer Thorben Steguweit. Für Gerdes, der anschließend gewohnt souverän den „Birkendome“ beschallt, gibt es Blumen und zwei Dauerkarten für die nächste Spielzeit.

Die Luchse haben gegen die Eisvögel kurz Probleme, dann machen sie Tempo. Dreier von Veera Pirttinen und Kate Oliver sitzen zur ersten Führung. Das 5:6 drehen sie in der ausverkauften Halle mit einer starken Serie zur 16:6-Führung und bauen den Vorsprung bis auf 26:11 aus.

Die Eisvögel haben große Probleme unter dem Korb, die Luchse sammeln die allermeisten Rebounds ein. Nach der ersten Viertelpause steht es 26:15 für den TKH. Und Steguweit verteilt einen weiteren Blumenstrauß: Die frisch am Knie operierte Olympia-Goldmedaillengewinnerin Marie Reichert ist im Publikum. Die 3×3-Spezialistin bekommt riesigen Applaus.

Anschließend spielen die Luchse nicht präzise genug, die Eisvögel sind im Aufwind und kommen auf 23:28 heran. Ein Doppelpack der starken Farcy sowie ein Dreier von Pirttinen bringen das 35:23 und klare Verhältnisse. Bis auf 47:30 enteilen die Gastgeberinnen, zeigen sogar Kunststückchen. 47:32 steht es zur Halbzeit. „Die Luchse legen eine gute Performance hin und sind sehr dominant“, sagt Reichert in der Pause. Sie wird ihre komplette Reha am Olympiastützpunkt in Hannover machen.

Nach dem Seitenwechsel wirbeln die Luchse weiter, Farcy und Broughton sind von den Gästen kaum zu bändigen. Etliche Punkte erzielt der TKH im Konter. Beim Stand von 53:56 scheint der Tabellenletzte (bisher nur drei Siege) abgehängt – in dieser Saison gibt es jedoch keinen Absteiger, Druck haben die Eisvögel nicht. Mit 66:52 gehen die Luchse ins Schlussviertel.

Da liegen die ärgsten Konkurrenten des TKH im Kampf um Tabellenplatz fünf klar zurück: Der Herner TC (bei Meister Alba Berlin) und die Lions Halle (in Keltern) spielen zeitgleich und verlieren. Damit können sich die Luchse zum Bundesliga-Finale in Halle eine Niederlage mit 14 Punkten Differenz leisten – und würden Fünfte bleiben. In den Play-offs hieße der Gegner dann Panthers Osnabrück. Für den TKH die beste Konstellation. „Wir sind aber längst noch nicht durch. Da bleibt viel zu tun für uns“, bekräftigt Sundberg.

TKH Luchse: Farcy 24, Broughton 15, Oliver 13, Ahlstrom 12, Pirttinen 6, Tzokov 3, Yesilova 3, Pavrette 2, Poros 1, Banko, Kleine-Beek.

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