Mit voller Kraft voraus: TKH-Luchse schlagen die Veilchen aus Göttingen
verfasst von hannover@dbbl.de
Trainer Jesper Sundberg hatte erstmals seinen kompletten Kader zur Verfügung. Das zahlte sich aus im Spiel gegen die BG Göttingen. Seine TKH-Luchse gewannen ungefährdet mit 71:58.

Hannover. Zipporah Broughton sparte sich den Weg zum Korb. Die TKH-Spielmacherin umklammerte den Ball nur noch fest in den letzten Sekunden. Der 71:58-Heimsieg der Luchse gegen die Veilchen BG 74 Göttingen war sicher. Hannovers Basketballerinnen bleiben in der Erfolgsspur und setzen sich mit nun 7:3-Siegen in der Bundesliga oben fest.
Trainer Jesper Sundberg konnte sich erstmals über einen kompletten Kader freuen. Meret Kleine-Beek gab nach einem Jahr Verletzungspause (Kreuzbandriss) ihr Comeback, auch Veera Pirttinen, die wochenlang wegen Fußproblemen gefehlt hatte, war wieder an Bord. Der volle Kader brachte Irritationen mit sich. Als sich Sundberg vor der Bank umdrehte und „Meret“ rief und sie damit aufforderte, sich für ihre zweite Einwechslung bereitzumachen, sprangen gleich zwei Spielerinnen auf. Kleine-Beek. Und Meret Wellmann – die sich wieder setzen musste. Kleine-Beek war gemeint, die schon im ersten Viertel ihre Rückkehr gefeiert hatte.
Da stand es 8:10. Die Anfangseuphorie nach dem 6:0-Start war verpufft. Ein Dreier von Pirttinen zum 15:15 rettete dem TKH das Unentschieden zur ersten Pause. Im zweiten Viertel legten Broughton, Kate Oliver und Carly Ahlstrom nach. Ein 9:0-Lauf viertelübergreifend, der aber noch nicht den entscheidenden Vorteil brachte. Bei 27:24 musste Sundberg die nächste Auszeit nehmen, um von seinem Team „mehr Aggressivität“ einzufordern. Klare Sache, die Verteidigung musste besser werden. Klappte. Und vorne stellte die flinke Selma Yesilova auf 37:29, der TKH setzte sich erstmals ab.
Nach der Halbzeit (41:32) blieben die Luchse bissig. Pirttinen erhöhte auf 48:37, Broughton auf 57:39. Dann machte es Kleine-Beek spannend, ihr Sololauf wurde unsanft gestoppt. Den ersten von zwei Freiwürfen versemmelte sie, der zweite saß (59:43). Ihr erster Punkt, der außerordentlich von der Bank gefeiert wurde. „Ich war aufgeregt vor dem Spiel. Aber ich hatte auch Bock drauf“, sagte die Rückkehrerin.
Zur letzten Viertelpause tönte schon die Feierhymne „Sweet Caroline“ aus den Boxen in der Sporthalle Birkenstraße. Dabei lagen noch zehn Minuten vor den Luchsen, die in den jüngsten Bundesliga-Spielen große Vorsprünge verspielt hatten im letzten Abschnitt. Diesmal nicht. Was auch daran lag, dass der TKH nicht müde wurde. Der große Kader zahlte sich aus.
TKH-Punkte: Broughton 14, Pirttinen 14, Yesilova 12, Oliver 9, Farcy 8, Banko 5, Pavrette 5, Ahlstrom 3, Kleine-Beek 1
Simon Lange, HAZ/Neue Presse