Dämpfer in Keltern, doch der Kampf geht weiter

Als eine Gruppe von Royals-Fans Anfang März nach Berlin zum TOP4 reisten, machte sich unter ihnen schnell das Bildnis vom kleinen, unbeugsamen gallischen Dorf breit, das den Großen dieser Welt das Fürchten lehrte. Was die bisherige Hauptrunde und das Pokal-Finalturnier betrifft, hat man mit diesem Bildnis den Nagel mit einem Hinkelstein auf den Kopf getroffen. Auch in Viertel- und Halbfinale war man unbeugsam, wenn auch gegen ALBA Berlin zwei Niederlagen dabei waren – das gehört als dramatisches Element wohl dazu. Jedenfalls hatten die Saarlouis Royals das Finale um die Deutsche Meisterschaft erreicht.

Fotos: Jörg-Lutz Schiffer

Die Serie begann am 19. April beim dreimaligen Deutschen Meister Rutronik Stars Keltern. Zwei Siege gegen Keltern in der Hauptrunde und dem Pokalfinale trugen maßgeblich zur Begründung des Mythos des kleinen, unbeugsamen Dorfes bei, der den ostgallischen Saarlouis Royals seither anhaftet. Die Favoritenrolle blieb gleichwohl bei den Rutronik Stars, denn der tiefbesetzte und erfahrene Kader mit der besten Offensive der DBBL spricht in klaren Worten für sich.

Dieser Favoritenrolle wurde Keltern auch gleich zu Beginn gerecht, legte man doch gleich im ersten Viertel mit einem kleinen Vorsprung los. Nach nicht einmal fünf Minuten Spielzeit nahm Royals-Coach Matīss Rožlapa eine Auszeit bei einem Stand von 11:4 für die Rutronik Stars. Hiernach fand Saarlouis besser ins Spiel: Ein Treffer von Gabija Meškonytė, eine Dreier von Nationalspielerin Jessika Schiffer und einem weiteren Korbleger von Meškonytė nach einem Steal und Assist von Martha Burse brachten die Royals auf 13:11 an die Gastgeberinnen heran. Doch dann baute Keltern den Vorsprung nochmal aus und ging mit 19:13 in die Viertelpause.

Dann folgte ein düsteres Viertel, in dem den Sternen alles zu gelingen schien und den Saarlouis Royals gar nichts. Matīss Rožlapa nahm seine zweite Auszeit nach nicht einmal drei Minuten, um korrigierend einzugreifen. Doch die Rutronik Stars hatten eine Traumphase und erzielten in diesem Viertel insgesamt 29 Punkte, während Hayley Frank und Martha Burse für die einzigen vier Punkte der Gäste sorgten. Mehr soll hierzu nicht geschrieben werden – wer die Abenteuer von Asterix und seinen Freunden kennt, weiß, dass auch dort stets der Mantel des Schweigens über eine Szene gelegt wird, wenn es zu grausam wird. Mit 48:17 ging es in die Kabinen.

Nach gerade einmal 10 Sekunden leitend die Saarlouis Royals mit einem Jumpshot von Martha Burse los und ließ eine gute Minute später einen zweiten folgen. Keltern hielt jedoch dagegen, so dass sich der Rückstand nicht signifikant verringerte. Hieran änderten auch ein Korbleger und ein Dreier von Burse nichts. Die Sterne hielten ihren Vorsprung bei 30 Punkten – mal mehr, mal weniger. In den letzten drei Minuten zogen die Baden-Württembergerinnen sogar noch weiter davon und schlossen das Viertel schließlich mit 72:35 ab.

Man hat im Basketball schon oft erlebt, dass auch größere Rückstände wieder aufgeholt wurden. 37 Punkte waren jedoch schon eine ziemliche Hausnummer. Zwar spielten die Saarlouis Royals im Schlussabschnitt ihr bestes Viertel in diesem Spiel, doch ließ Keltern auch nichts mehr anbrennen, so dass die Partie mit 92:54 endete.

Eine ziemlicher Dämpfer. Aber Dämpfer hatten die Saarlouis Royals auch in der Hauptrunde bereits, aus denen sie erstarkt wiederkamen. Fazit: Saarlouis liegt nur 1:0 zurück, und im Finale sind fünf Spiele möglich. Der Kampf der Ostgallier geht weiter!

Viertelergebnisse: 19:13 | 29:4 | 24:18 | 20:19

Teamvergleich Keltern-Saarlouis: Feldwurf-Quote 56.5%-29.4% | 2 Punkte-Quote 62.8%-40.5% | 3 Punkte-Quote 42.1%-11.5% | Freiwurf-Quote 100%-68.8% | Rebounds 48-27 (Offensiv 9:10) | Assists 20:7 | Steals 3-8 | Blocks 2-1 | Turnover 16-15 | Fouls 17-12

Die komplette Spielstatistik ist hier zu finden. Das Spiel ist als Re-Live bei Sporttotal.tv kostenlos abrufbar.

Die Termine im Überblick (alle Spiele können kostenlos bei Sporttotal gestreamt bzw. erneut angeschaut werden):

• Spiel 1: Samstag, 19.04.2025 – Sieg für Keltern mit 92:54 >>> Re-Live
• Spiel 2: Montag, 21.04.2025 um 16:00 Uhr in der Speiterlinghalle Dietlingen >>> Livestream
• Spiel 3: Freitag, 25.04.2025 um 19:00 Uhr in der Stadtgartenhalle Saarlouis >>> Livestream
• Spiel 4: Sonntag, 27.04.2025 um 15:00 Uhr in der Stadtgartenhalle Saarlouis (falls erforderlich) >>> Livestream
• Spiel 5: Donnerstag, 01.05.2025 um 19:00 Uhr in der Speiterlinghalle Dietlingen (falls erforderlich) >>> Livestream