Wenn Frauen böse werden…..
Es sind diese Spiele die den Basketballsport so faszinierend machen. Die Sterne besiegen ALBA Berlin im Spitzenspiel der DBBL mit zwei Punkten und gewannen damit ein schon längst verlorenes Spiel auf den letzten Metern der Zielgeraden. Dass es schwer wird, war dem Sterne-Team bereits vor dem Spiel bewusst. Nach der Verletzung von Linda-Lotta Lehtoranta hatten die Sterne gegen Berlin keinen ihrer beiden Point Guards zur Verfügung. Diesen Job verteilte Lojo auf Alexandra Wilke und Adrienne Webb. Doch dies funktionierte von Beginn an nicht und die Albatrosse kamen zu vielen leichten Ballgewinnen die zu einfachen Punkten führten im ersten Viertel führten (9:17). Auch im zweiten Viertel wurde es nicht besser, Berlin vergrößerte mit 9 Punkten in Folge den Vorsprung auf 13 Punkte (13:26). Die Sterne versuchten alles, doch es wollte nichts so richtig gelingen. Das Erfreulichste zur Halbzeit war, dass Berlin seine zahlreichen Chancen zum Ausbau der Führung liegen ließ und die Rutronik Stars mit nur 8 Punkten Rückstand in die Pause gingen (27:35). Nur ganze 27 Punkte zur Halbzeit in der heimischen Speiterlinghalle hatte es in der DBBL lange nicht mehr gegeben. Die zweite Hälfte eröffnete Koskimies aus der Distanz, doch Berlin konterte ebenfalls per Dreier und baute mit dem nächsten Dreier durch Theresa Simon den Vorsprung wieder auf 15 Punkte aus (34:49). Als die Sterne bereits am Boden lagen, griff Schiedsrichter Hessam Khorassani in das Spielgeschehen ein. Er gab gegen Kelterns Head-Coach Goran Lojo ein zweites technisches Foul. Der Pfiff war dem Regelwerk entsprechend, denn Lojo hat beim Coachen mit einer Fußspitze die Linie übertreten. Hier fehlte dem Schiedsrichter das in einer Bundesliga notwendige Fingerspitzengefühl, denn für so etwas kann es normalerweise niemals einen Hallenverweis für einen Trainer geben. Die Situation wurde nun kurios, da Kelterns Assistenz-Coach Christian Hergenröther im bereits langen vorher gebuchten Urlaub weilte. So machten sich die beiden verletzten Matea Tavic und Linda-Lotta Lehtoranta auf ihr Team zu coachen. Aber auch dies ist nicht erlaubt, der 1. Schiedsrichter informierte die Bank, dass ab sofort nur der Captain coachen durfte. Nur dass war Alexandra Wilke die nebenbei auch noch auf dem Feld gebraucht wurde. Auf jeden Fall kochte die Halle, die Stimmung war am Siedepunkt angekommen. Unsere Spielerinnen wurden richtig böse und kämpften sich zurück ins Spiel. Es war die coole, erst 19-jährige Französin Sara Roumy die mit zwei Dreiern in Folge die Halle zum Beben brachte. Man konnte deutlich spüren, dass die Messe noch nicht gelesen war. Mit -8 ging es in das Schlussviertel, welches Adrienne Webb mit zwei Dreiern in Folge eröffnete. Als Marie Berthold ebenfalls aus der Distanz traf, konterte erneut Roumy mit ihrem vierten Dreier an diesem besonderen Abend. Die Sterne verkürzten bis auf 2 Punkte (55:57). Nachdem Lena Gohlisch für ALBA zum 57:61 traf, übernahm Samantha Cooper Verantwortung. Zuerst traf sie einen Dreier aus der Ecke, anschließend stellte sie nach einem Einwurf den Block für Sara Roumys fünften Dreier zur ersten Führung der Sterne (63:61) im gesamten Spiel. Zwei weitere verwandelte Freiwürfe von Cooper brachten den nicht mehr erwarteten Sieg im TOP-Spiel der DBBL.
Gratulation zu einer solchen Energieleistung an das gesamte Team, welches sich am Ende selbst zum Sieg coachte. Herausragend an diesem Abend muss die erst 19-jährige Französin Sara Roumy erwähnt werden – Chapeau SARA. Jetzt gilt es für das Sterne-Team sich zu regenerieren. Nach der Länderspielpause geht es mit einem straffen Programm weiter. Das Pokalspiel gegen Hannover wurde mittlerweile auf den 3. Januar (Spielbeginn 18 Uhr) terminiert.