Panthers-Trainer Cuic: Müssen im Pokal ein anderes Gesicht zeigen
Ausgerechnet vor dem bis dato wichtigsten Spiel der Saison stecken die Girolive-Panthers mal wieder in einem Tief – und Pokal-Gegner Saarlouis flößt den OSC-Basketballerinnen zusätzlich Respekt ein.
Die 54:69-Pleite gegen die Angels Nördlingen blieb nicht ohne Wirkung. „Wir müssen dieses Spiel so schnell wie möglich vergessen“, forderte OSC-Trainer Aleksandar Cuic eine Steigerung seines Teams im Viertelfinal-Duell mit dem Bundesligakonkurrenten Saarlouis Royals: „Am Mittwoch müssen wir ein anderes Gesicht zeigen.“
Beste Pokal-Platzierung gelang 2018/19
Nur noch ein Schritt ist es, um nach einjähriger Abstinenz wieder im Top4-Turnier dabei zu sein. 2020/21 hatten die Panthers in Keltern das Halbfinale gegen Heidelberg verloren und dann gegen den von einer Krankheitswelle erfassten TSV Wasserburg kampflos die Medaillen für Platz drei überreicht bekommen. Dabei wollten die Osnabrückerinnen so gerne beweisen, dass sie den Allzeit-Rekord mit Platz zwei aus der Saison 2018/19 mindestens wiederholen können. Das gelang auch in der vergangenen Spielzeit nicht: Der OSC kam aus einer Corona-Zwangspause und verlor das Viertelfinale beim Herner TC, der dann Gastgeber des Turniers wurde.
OSC kann sich Gastgeberrolle für Top4-Turnier im DBBL-Pokal vorstellen
Diese Rolle würde dem Osnabrücker SC auch gut gefallen. Vor Jahren, noch unter Geschäftsführer Hendrik Witte, hatte der Verein sein Interesse bekundet, auch mal eine Großveranstaltung wie das Pokal-Finalturnier oder die früher durchgeführte Saisoneröffnung mit allen Partien des ersten Spieltags auszurichten. Während der Corona-Pandemie mit Zuschauerausschlüssen wäre die Gastgeberrolle aber deutlich unattraktiver gewesen als aktuell, da mit Eintrittsgeldern wieder ein Teil der Kosten einzuspielen ist – als Aufwand stehen 15.000 bis 20.000 Euro im Raum, weil die Mannschaften auf Rechnung des Ausrichters übernachten und verpflegt werden müssen. Trotzdem ist man in Osnabrück nicht abgeneigt, wie Wittes Geschäftsführer-Nachfolger Sascha Bartsch bestätigt. „Wenn wir das Spiel gewinnen, werden wir sicherlich mit der Liga mal ein Gespräch dazu führen“, sagt Bartsch. Die Einschränkungen: Irgendwie müsse sich das Turnier rechnen – und erst mal müssten die Panthers im Halbfinale noch dabei sein.
Nach dem Nördlingen-Spiel mehren sich die Zweifel
Nach der Nördlingen-Niederlage mehren sich die Zweifel, ob am Mittwoch (19 Uhr) vor eigenem Publikum der Gegner nicht eine Nummer zu groß ist. „Wir haben mit Saarlouis einen starken Gegner. Sie haben sich sehr verstärkt und sind vielleicht sogar Favorit“, sagt Bartsch. Für Cuic sind die Royals gar ein Titelanwärter und auf jeden Fall „stärker als Nördlingen“. Das Ligaspiel im Saarland verlor der OSC ziemlich deutlich mit 66:81, und seit der Zeit rund um den Jahreswechsel hakt die Offensive: Sowohl in Keltern (53:69 am 30. Dezember) als auch gegen Nördlingen (54:69) kamen die Panthers knapp über 50 Punkte. Im ersten Heimspiel des Jahres blieben außer Frieda Bühner (22 Punkte) eigentlich alle hinter den Erwartungen. Man brauche nicht auf einzelne Spielerinnen zu schauen, sagte Trainer Cuic: „Jede hätte besser sein sollen.“
Paisley Harding im Pokalspiel wieder dabei
Immerhin: Am Mittwoch ist Paisley Harding wieder im Team. Die US-Amerikanerin war am Sonntag noch aus persönlichen Gründen in der Heimat, wurde aber am Montag zurück in Osnabrück erwartet. Allein am Personal wird das Weiterkommen nicht hängen: Schlecht ist der OSC nicht aufgestellt, wenn denn alle Spielerinnen ihr Können abrufen. Gegen Nördlingen fehlte aber zu vielen der Biss. Die Angels waren mit mehr Einsatz bei der Sache. „Am Mittwoch ist ein neuer Tag“, sagt Cuic: „Wir müssen die Energie finden, um die Aufgabe zu meistern.“ Die Hoffnung: Im Pokal gehe es „nicht darum, gut zu spielen oder gut auszusehen, sondern nur darum zu gewinnen“.
Morawiec: Wenn wir auftreten wie gegen Nördlingen, zerstört uns Saarlouis
Die größten Hürden sind der Gegner und die eigene Einstellung: „Saarlouis wird superhart“, sagt Panthers-Zugang Aldona Morawiec und wusste nach der Niederlage am Sonntag: „Wir können nicht so auftreten wie heute. Sonst zerstören sie uns.“
Neue Osnabrücker Zeitung