Girolive-Panthers unterliegen 78:79 gegen Nördlingen

verfasst von osnabrueck@dbbl.de

Die Girolive-Panthers warten in der Basketball-Bundesliga weiter auf ihren zweiten Sieg in diesem Jahr. Gegen die Xcyde Angels Nördlingen gingen die OSC-Frauen mit einer 78:79-Niederlage vom Feld, die noch in den letzten 1,5 Sekunden zu verhindern gewesen wäre.

Zwei Minuten lang waren die Panthers in jeglicher Hinsicht überfordert, kamen defensiv nicht dazu, Abschlüsse zu verhindern, und verzeichneten vorne mehr krasse Fehlpässe als Wurfversuche. 0:9 stand es, zwei Minuten und eine Sekunde waren da erst gespielt. Eine Auszeit brachte die radikale Wende: Osnabrücks Zonenverteidigung stand, vorne trat der OSC konzentrierter auf, spielte den Ball nicht mehr zum Gegner, sondern in den eigenen Reihen – und traf. Das gelang Nördlingen schlechter, und die Panthers fanden endlich ihren Rhythmus. Als Jenny Strozyk nach einem Ballgewinn den freien Korbleger sträflich ausließ, nutzte Brittany Carter den Abpraller zur ersten Führung (15:14/7. Minute). Ein Not-Dreier mit Ablauf der Wurfuhr und Hilfe des Bretts war 30 Sekunden vor Schluss der Grundstein zur 22:21-Viertelführung, die Melina Knopp  nach einem vergeblichen Angels-Angriff sicherstellte.

Fünf Dreier im zweiten Viertel

Der erste Dreier im ersten Versuch von Cierra Coffin brachte eine 27:21-Führung. Emma Eichmeyer mit einem Dreipunktspiel und Carter aus der Distanz legten nach – 33:26. Aber die Panthers durften sich weiterhin keine Schwäche leisten. Jede Unaufmerksamkeit bestraften die Gäste auch ohne ihre kanadische Nationalspielerin Samantha Hill, die den Panthers bei der 56:90-Pleite im Hinspiel 15 Punkte eingeschenkt hatte, nun aber mit ihrer Nationalmannschaft um die Olympia-Qualifikation spielte. Der OSC warf sich mit bis dato ungezeigter Energie in die Defensive, verteidigte phasenweise deutlich offensiver und aggressiver. Das zeigte seine Wirkung. Vorne fielen die Dreier: Zweimal Rowie Jongeling und einmal Kata Takács erhöhten. Insgesamt fanden fünf von sieben Versuchen im zweiten Abschnitt ihr Ziel. Brianna Rollerson und Takács blieben nervenstark an der Freiwurflinie (vier von vier). In die Pause gingen die Panthers mit einer 49:35-Führung.

Trügerische Führung schmilzt dahin

Takács machte direkt da weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatte: Nach 21 gespielten Sekunden saß der nächste Dreier. Nach etwas mehr als anderthalb Minuten war der Vorsprung auf fast 20 Zähler angewachsen (56:37). Es war eine trügerische Sicherheit, denn vier Angriffe lang blieben die Panthers ohne Punkte. Der Tabellendritte Nördlingen nutzte das eiskalt: Der Dreier von Spielmacherin Leslie Vorpahl brachte die Gäste nach etwas mehr als vier Minuten schon wieder in Zehn-Punkte-Reichweite (56:46, 25.). Nun erhöhten die Angels den Abwehrdruck. Die Panthers fanden zwar Wege unter den Korb, aber punkteten schwach. Nur ein Freiwurf von Rollerson fiel in den Korb geflogen, bevor Takács eine fast viereinhalb Minuten lange Durststrecke aus dem Spiel trotz Zeitnot beendete (59:46). Tonia Dölles Dreier sicherte die Führung, aber zum Schluss des Viertels stand sich der OSC selbst im Weg: Eine Unaufmerksamkeit in der Abwehr, ein Ballverlust, ein Offensivfoul – Nördlingen war auf 64:57 dran.

Panthers-Drama in letzter Sekunde

Das Schlussviertel eröffneten die Panthers mit zwei Carter-Freiwürfen, aber danach lahmte die Offensive zusehends. Nördlingen stellte die Wege zu, der OSC fand offensiv kaum noch ein Mittel. Die Gäste, die allmählich Probleme mit ihren Fouls bekamen, legten einen Zwischenspurt hin, waren nach dem Dreier von Julia Förner auf zwei Punkte dran und gingen durch Danielle McCrays Dreipunktspiel sogar in Führung (69:70, 35.). Der Konter von Jenny Strozyk zeigte keine auflockernde Wirkung beim OSC: Zwei Fehlpässe brachten Nördlingen ohne großen Kraftaufwand mit 74:71 in Front. In einem erbitterten Stellungskampf gelang den Panthers ein Befreiungsschlag, als Strozyk per Dreier auf 78:76 stellte. 1:11 Minute blieben noch zu spielen. Vier Sekunden benötigte Nördlingen zum Ausgleich. Offensiv bekam Rollerson nicht das erhoffte Foul. So reichte den Angels einer von zwei Freiwürfen, um in Führung zu gehen. 26 Sekunden hatten die Panthers zum letzten Angriff. Carter kam nicht zum Abschluss, Rollerson wurde geblockt. Verwirrung kam auf, als ein OSC-Wurf am Ring landete, aber die Wurfuhr ablief – 1,5 Sekunden, so entschieden es die Schiedsrichter, blieben den Panthers zum finalen Abschluss. Rollerson kam zum Wurf, aber der fiel nicht durchs Netz.

Neue Osnabrücker Zeitung