…und der Fünfte folgt sogleich?
Nach vier Pflichtspiel-Siegen in Folge Angels auswärts gegen Saarlouis
Von Katja Gerstmeyr
Schon zwei Siege konnten die Eigner-Angels in den letzten sechs Tagen einfahren und es steht bereits das nächste Spiel bevor. Zwar läuft es im Moment etwas holprig bei den Nördlinger Damen, aber Hauptsache es läuft. Die letzten beiden Partien können mit einem „Sieg ist Sieg“ abgeschrieben werden und im Nachhinein fragt den Pokalsieger ja auch keiner mehr, ob er in der dritten Runde mit 20 oder 2 Punkten gewonnen hat.
Am Sonntag also trifft man voraussichtlich auf einen Gegner auf Augenhöhe. Die Reise geht ins Saarland zu den Royals, einem Tabellennachbarn der Rieserinnen. Schon im Vorjahr rangierte man mit gleich vielen Punkten einen Rang vor Saarlouis und auch derzeit sind die Saarländerinnen durchaus ein Kontrahent, an dem man sich messen kann.
Während man im Lager der Nördlinger immer erst einmal nach hinten absichern will, hatten die Royals dieses Jahr vermutlich höhere Ziele. Wie schon in der Vorsaison leisteten sie sich allerdings einen völligen Fehlstart und versumpften einige Zeit im Tabellenkeller. Mittlerweile hat sich die Situation deutlich gebessert. Ob die Ablösung von Saulius Vadopalas als Headcoach einer der Gründe dafür war, ist natürlich reine Spekulation. Fest steht, dass Isabel Fernandez Schwung in ihr neues Team gebracht hat und schon einiges bewirken konnte.
Nicht nur auf der Trainerposition gab es einen Wechsel, auch der Kader der Saarlouis Royals hat in dieser Saison schon so einige Veränderungen hinter sich. Mit der ausführlichen Geschichte wer denn nun für Saarlouis spielt, wer nicht mehr an Bord ist und warum, könnte man noch einige Seiten füllen. In Kürze sieht die Situation folgendermaßen aus: Aus der Vorsaison ist mit der US-Amerikanerin Addison Richards nur noch eine Leistungsträgerin übrig. Dementsprechend wurden zahlreiche Profispielerinnen verpflichtet, die zuvor über den Kontinent verstreut waren. Aufgrund einer zwischenzeitlichen Verletzung von Tina Cvijanovic sowie den Abgängen von Antoinette Thompson und Gabriela Nemcova wurde Trainerin Fernandez mit der Suche nach zwei zusätzlichen Spielerinnen beauftragt. Der neueste Zuwachs ist Point Guard Marta Sniezek, die am vergangenen Wochenende ihr erstes Spiel für die Royals bestritt.
Top-Scorerin des Teams und sogar der ganzen Liga ist Leah Scott, die pro Spiel im Schnitt beeindruckende 20 Punkte erzielt. Für Saarlouis ist sie ein echter Glücksfall, denn noch im Sommer gehörte die US-Amerikaner zum Kader der Rutronik Stars aus Keltern. Für die Angels besteht trotz ihrer beeindruckenden Statistik kein Grund zur Panik, immerhin hat man mit Sami Hill die zweitbeste Schützin der DBBL in den eigenen Reihen. Auch in Punkto meiste verwandelte Freiwürfe belegen diese beiden Damen die ersten Plätze. Hier hat jedoch Sami Hill die Nase knapp vorn.
Fest steht, dass Saarlouis mit einem internationalen und breit aufgestellten Kader angreifen will und noch Luft nach oben hat. An Qualität mangelt es dem Team sicher nicht und es wäre keine Überraschung, wenn die Royals noch den einen oder anderen Sieg gegen starke Kontrahenten einheimsen. Am Sonntag haben sie möglicherweise einen kleinen Vorteil gegen die Nördlingerinnen, die sich bis Mittwoch auf das Pokalspiel fokussieren mussten. In Anbetracht der Tatsache, dass die Eigner-Angels höchstpersönlich für das Pokalaus der Royals verantwortlich sind, sollte man sich darüber aber nicht beschweren. Damals konnten die Rieser Damen einen klaren Start-Ziel-Sieg einfahren. Dass es diesmal ähnlich deutlich wird, ist zu bezweifeln. Wer das hoffentlich spannende Match nicht verpassen will, kann die Partie am Sonntag ab 15 Uhr auf Sporttotal.tv verfolgen.