Lange Anreise vs. wenig Rhythmus
von Katja Gerstmeyr
Bild: Martin Fürleger
Text zum Bild: Für die bosnische Angels-Spielerin Dzinic ist es immer etwas Besonderes gegen ihren Nationalmannschafts-Coach zu spielen.
Es liegen ereignisreiche Wochen hinter den Nördlinger Eigner Angels. Nachdem sie einige knappe Niederlagen gegen starke Mannschaften hinnehmen mussten und dabei oftmals auch unter der Woche zu Spielen antreten mussten, steht nun seit langem eine „normale“ Woche an. Nach dem Pflichtsieg gegen die Halle Lions am vergangenen Sonntag, können sich Trainer Tony Imreh und sein Team in aller Ruhe auf die nächste wichtige Partie gegen einen schlagbaren Konkurrenten vorbereiten.
Die Rede ist von den Veilchen Ladies der BG Göttingen, die aktuell auf dem zehnten Platz rangieren, den Abstiegsrängen aber immer noch gefährlich nahe sind. Dabei starteten die Niedersachsen nach einer starken Vorsaison mit zwei Siegen und machten einen vielversprechenden Eindruck. Schnell stellte sich allerdings heraus, dass die Göttingerinnen derzeit nicht mit den Favoriten der Liga mithalten können. Bisher gewannen sie ausschließlich gegen schlechter platzierte Teams und konnten nicht einen einzigen Überraschungssieg landen.
Eine Mannschaft, der sehr daran gelegen ist, dass dieser Zustand bei der BG zumindest noch eine weitere Woche anhält, sind die Eigner Angels. Denn am Sonntag müssen die Rieserinnen die weite Fahrt nach Göttingen auf sich nehmen. Das Hinspiel Anfang Dezember konnte man nur mit großer Mühe und am Ende knapp mit 66:60 für sich entscheiden. Damals mussten die Veilchen jedoch auf ihre Kapitänin Jennifer Crowder verzichten. Mittlerweile ist die Spielmacherin wieder zurück und zieht als eine der besten Assist-Geberinnen der Liga auf dem Feld die Fäden.
Doch auch bei den Nördlingerinnen ist eine wichtige Punktelieferantin nach langer Verletzungspause wieder einsatzbereit. Am Sonntag meldete sich Meg Wilson zur allgemeinen Erleichterung aller Verantwortlichen und Fans zurück und startete gleich mit einem tollen Auftritt. Und auch sie selbst zeigte sich nach dem Spiel höchst erfreut endlich wieder auf dem Platz stehen zu können. „I was super excited […] to be back with my teammates“ gestand sie nach dem Spiel im Interview. Von Aufregung spürte man während der Partie jedoch kaum etwas. Im Gegenteil bewies Meg Wilson erneut, dass sie ihre Chancen nutzen kann und immer für einen Steal und leichte Punkte zu haben ist.
Während Wilson offensichtlich schon wieder komplett im Team integriert ist, bleibt abzuwarten wie sich die Mannschaft aus Göttingen präsentiert. Erst im Dezember verließ mit der US-Amerikanerin Morgan Pullins eine wichtige Spielerin das Team, um ein vielversprechendes Angebot in Griechenland anzunehmen. Für sie wechselt die 21-jährige Dragana Domuzin vom Herner TC zu den Veilchen Ladies. Für den Wechsel nicht irrelevant war vermutlich die Tatsache, dass sie durch ihre Einsätze in der Nationalmannschaft den Göttinger Trainer Goran Lojo bereits kennt, der die Nationalmannschaft von Bosnien-Herzegowina trainiert.
Ob es für die Partie am Wochenende einen Favoriten gibt, ist schwer zu sagen. Während die Nördlingerinnen eine lange Reise auf sich nehmen müssen, müssen die Göttingerinnen erst wieder ihren Rhythmus finden. Durch einige Spielabsagen konnten sie seit längerem kein Spiel bestreiten und starten erst am Sonntag in die erste Partie 2022. Wie beide Teams mit diesen Herausforderungen zurechtkommen, wird sich am Sonntag ab 16 Uhr zeigen. Das Spiel wird wie immer live auf Sporttotal übertragen.