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Eigner Angels verlieren ersatzgeschwächt in Hannover 77:82

verfasst von noerdlingen@dbbl.de

Die knappe Niederlage täuscht aber über viele Unzulänglichkeiten hinweg.

Wiedergutmachung für eine desolate vorausgegangene Heimniederlage gegen Osnabrück hatten sich die Eigner Angels aus Nördlingen und deren Anhänger erhofft. Dazu traten die Rieserinnen am sechsten Spieltag bei den Hannover Luchsen an. Ohne Jana Koch, die sich kurzfristig krankmelden musste, verlor das Team von Coach Nico Kuusi das zweite Spiel in Folge und das dritte insgesamt. Die 77:82-Niederlage war allerdings, wenn überhaupt, nur bedingt als Wiedergutmachung zu werten. Das Spiel bei den Niedersachsen, neuer Tabellendritter, hatte genau einen Führungswechsel. Und der war 44 Sekunden nach dem Sprungball das 2:0 durch Hannovers Französin India Farcy. Der Ausgleich kurze Zeit später durch Nördlingens US-Girl Lacy war dann auch der Anfang vom Ende. Wie schon gegen Osnabrück wurden Bälle leichtfertig verschenkt (sechs Turnovers im ersten Viertel) und Chancen vergeben (vier Treffer aus 16 Versuchen). Lediglich beim Rebounden hatte man überraschenderweise einen Vorteil gegen die mit 1,93m Größte auf dem Feld, die Hannoveranerin Kate Oliver. Als das Viertel mit 22:12 an die Gastgeberinnen ging, musste einem als Nördlinger Anhänger Böses schwanen. Das Bild in Viertel zwei ähnelte dem des ersten Viertels, nur das es nur sechs Sekunden dauerte, bis Hannover mit einem Dreier und wiederum 40 Sekunden mit einem Korbleger auf 27:12 erhöhte. Einzig Laura Schinkel, mit 24 Punkten am Ende des Spiels Nördlingens Topscorerin, brachte Biss und Energie ins Nördlinger Spiel. Nördlingen tat sich durch den Ausfall von Jana Koch schwer und Coach Kuusi musste vier Spielerinnen 30 Minuten und mehr auf dem Feld lassen. Dennoch war von Spielidee oder gar Spielwitz nichts zu sehen. Zu viele Einzelaktionen, mehr oder weniger dem Zufall überlassen, prägten das Spiel der Kraterbasketballerinnen. Und dennoch schafften es Schinkel, Stonewall und Co wie aus dem Nichts bis zur 17. Minute auf 35:30 aufzuschließen. Doch ein Ballverlust der Rieser wurde seitens Hannover umgehend mit einem Dreier bestraft, gefolgt von einem weiteren Dreier der Hausherrinnen. Somit waren die Angels innerhalb einer Minute wieder elf Punkte im Rückstand und die Halbzeit mit 43:33 verloren.

Die zweite Hälfte begann Chante Stonewall für ihr Team vielversprechend mit einem schönen Korbleger. Doch nach gut zwei weiteren Minuten, drei Nördlinger Ballverlusten und einer Auszeit von Kuusi verloren man erneut den Anschluss, erlaubte man Hannover tolle Zusammenspiele und erfolgreiche Würfe (50:35, 23. Minute). Der Scoutingbogen zeigte auf Nördlinger Seite bis zu diesem Zeitpunkt zu viel „bad pass“ (schlechtes Zuspiel), „Travelling“ (Schritte) oder „ball handling“ (schlechte Ballführung). Alles keine Zutaten, um ein Spiel erfolgreich zu machen. Logisches Ergebnis war, dass der Vorsprung der Hannoverinnen auf 14 Punkte bis zum Schlussviertel angewachsen war (62:48). Das letzte Viertel war dann ein durchaus anschauliches Viertel aus Nördlinger Sicht, auch wenn man Spielidee und Spielphilosophie weiter vermisst. Man hatte sogar beinahe das Gefühl, dass Hannover sich mit ach und Krach über die Zeit rettete. Von der größten Führung, 70:48 in der 32. Minute knabberten die Nördlingerinnen Stück für Stück ab, belohnten sich aber nicht für ihre jetzt endlich aufgebrachte Energieleistung. Immer wieder streute man Fehler ein, die jetzt den schwindenden Kräften geschuldet waren. Der 82:77 – Sieg der TK Hannover Luchse war absolut verdient, mit der Nördlinger Spielanlage hatte man nie wirklich eine Chance, hier zu bestehen, zumal man nicht in ganzer Mannschaftsstärke auftreten konnte. Der Eignertruppe um Coach Nico Kuusi bleibt jetzt die Nationalmannschaftspause, um ein gepflegtes Zusammenspiel, um Würfe allgemein (39% gg. Hannover) und Freiwürfe im Speziellen zu üben um dann am 17.11. als Tabellenachter den Tabellenelften aus Marburg zu empfangen.

 

Für Nördlingen spielten: Stonewall (20 Punkte /2 Dreier / 10 Rebounds),Vehka-Aho (7), Schinkel (24/1/7Rebounds), Ndi, Hawthorne (6/9), Jansen (14/2), Hasle-Lagemann, Bertholdt (6/6 Rebounds). Wurfquote 29/74 (39%), Freiwürfe 13/17 (76%).

Bei Hannover fielen auf: Broughton (25/1 Dreier / 6 Rebounds), Farcy (18/1), Oliver (17 / 5 Dreier / 10 Rebounds).

 

Text: Thomas Lambertz
Bild: Michael Soller

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