Überraschendes und weniger Überraschendes
Am letzten Samstag hatten die ChemCats die lange Auswärtsfahrt nach Opladen zu bewältigen. Die Fahrt zog sich wie Kaugummi – bei über 550 Kilometer in eine Richtung – wenig überraschend.
Überraschenderweise kein Stau, so war sogar eine Pause mehr drin. In Opladen dann die erste Überraschung – das DBBL-Spiel sollte später starten als geplant. Das vorher angesetzte Spiel der 3. Vertretung von Opladen hatte Verzug. Grund war die Doppelansetzung der Schiedsrichter an diesem Tag. Nunja. Das Warmup begann später und war kürzer als sonst – überraschender Weise kein Vorteil nach einer langen Anreise.
Die nächste Überraschung war dann eher personeller Natur. Dass Lea Wolff den Weg zurück zu den Hawks finden würde – war weniger überraschend. Dass sich Romy Bär – eine der besten Spielerinnen der 1. DBBL – den Hawks angeschlossen hatte da schon deutlich mehr Überraschungspotential. Wenig überraschend, dass dies keine Freudensprünge im Team der Cats auslöste. Überraschender hingegen dass man in der DBBL Neuzugänge bis kurz vor Spielbeginn „geheim halten“ kann – das funktioniert in anderen Ligen übrigens nicht.
Die nächste Überraschung war dann auf der Bank der Gastgeberinnen zu finden. Boris Kaminski – langjähriger Pro-A und Pro-B Headcoach – verstärkte das Trainer-Team von Opladen. Überraschender Weise kein Nachteil für das Team von Grit Schneider.
Zum Spiel: Die Partie begann zäh für die ChemCats – offensiv wenig Rhythmus, in der Verteidigung mit wenig Kontrolle beim Rebound. Zu allem Überfluss lies man im 1. Viertel auch noch 4 Punkte an der Freiwurflinie liegen. Im Gegenzug erlaubte man Opladen 7 Punkte nach 2. Wurfchancen. Das führte nun weniger überraschend zu einer klaren Führung von Opladen.
Die ChemCats sind eigentlich im Stande ein Comeback zu starten – diesmal gestaltet sich die ganze Angelegenheit deutlich komplizierter. Wenn der Gegner allerdings in der 2. DBBL Romy Bär und Lea Wolff von der Bank bringen kann – überrascht es allerdings weniger.
Chemnitz kämpfte verbissen um Anschluss und Rhythmus in dieser Partie – allerdings stand man sich im wieder selbst im Weg und Opladen nutzte sehr konsequent die Fehler der Cats aus. Das ist auch eine große Qualität der Rheinländerinnen.
Bei den Cats machte schon bemerkbar das Center-Spielerin Tereza Hebisch angeschlagen ins Spiel gehen musste. Wieder war es die 17jährige Emilia Dannebauer die nun deutlich mehr Verantwortung trug und einen wirklich guten Job, gegen die Center-Riege aus Opladen, machte. Aus Chemnitzer Sicht keine Überraschung – weiß man doch um die Fähigkeiten der U-Nationalspielerin.
Neuzugang Emily Enochs gab einen ordentlichen Einstand im Trikot der ChemCats und wird dem Team wirklich weiterhelfen können.
Zusammenfassend muss man festhalten, dass Opladen das Spiel völlig verdient – auch in dieser Höhe – gewann. Schaut man sich jetzt den Kader Rheinländerinnen an, wäre alles andere als Tabellenplatz 1 am Ende der Hauptrunde eine Überraschung. Wer weiß wer überraschender Weise noch den Weg nach Opladen findet oder welches Team Opladen überrascht. Wir sind gespannt.
Als nächstes erwarten die ChemCats die Hurricanes aus Rotenburg in der Sporthalle am Schlossteich. Nach überraschend schwachen Start in die Saison hat sich das Team aus Rotenburg nun gefunden. Nach 6 Siegen in Folge stehen Hurricanes nicht ganz überraschend auf Platz 3 der Tabelle.