Die glorreichen 7
Beim Topspiel in Osnabrück halten die ChemCats lange mit, müssen sich im Schlussviertel aber dem eigenen Kräfteverschleiß beugen und treten die Heimfahrt ohne Punkte an.
Osnabrück körperlich präsent
Von Beginn an zeigte die Heimmannschaft Ihre körperliche Überlegenheit. Nach einigen Verletzungen konnten die Osnabrückerinnen erstmal wieder einen (fast) vollen Kader aufbieten. Anders als bei den Cats – durch kurzfristige Ausfälle musste man die lange Reise mit nur 7 Spielerinnen antreten. Diese 7 werten sich aber nach allen Kräften und hielten sich lange in Schlagdistanz. Das erste Viertel endete mit 16:10 für den BBC.
ChemCats bleiben dran
Auch im zweiten Spielabschnitt ein ähnliches Bild. Die Cats spielten defensiv variabel und hielten sich an den Plan. Die Osnabrücker immer auf der Suche nach der Lücke. Gefunden wurde Sie nicht immer – Resultat: Unglaubliche 54 Versuche von hinter der 3-Punkt-Linie. Das fehlende Zielwasser glichen die energischen Osnabrückerinnen aber mit unglaublichen Drang zum offensiven Brett wieder aus. Antonia Kraushaar und Tonia Dölle verwerteten ein ums andere mal die Abpraller und so zog der BBC – nicht unverdient – erstmal aus über 10 Punkte Abstand (38:26, 18‘). Trotz der körperlichen Unterlegenheit steckten die Cats zu keinem Zeitpunkt auf – Nicola Lubecka brachte Ihre Mannschaft kurz vor dem Pausenpfiff wieder auf Schlagdistanz (41:32, Halbzeit).
ChemCats mit zweiter Luft
Die zweite Halbzeit eröffnete der BBC mit gewohntem Bild. Annemarie Potratz, an diesem Abend mit mehr Platz auf dem Feld als auf der Tribüne, versuchte es erneut aus der Distanz. Mit 4 Dreiern innerhalb von 3 Minuten war sie maßgeblich daran beteiligt, dass der BBC sich vorentscheidend absetzen konnte (57:40, 26‘).
Vorentscheidung? Denkste! Die Cats bündelten nochmal alle Kräfte. Lucile Peroche gewohnt sicher aus der Mitteldistanz, Lilly Küppers für 3, Erin Stroberg im Lowpost und Leni Knorr an der Linie sorgten mit einem 12:0 run (57:52, 32‘) für verdutzte Gesichter. Dass das Spiel nicht schon gedreht war, lag u.a. an 8 verworfenen Freiwürfen allein im dritten Abschnitt.
Die Osnabrückerinnen mussten sich einmal kräftig schütteln, doch die rettende Hand bot mal wieder ein Wurf von außen. Annemarie Potratz verschaffte dem Heimteam mit ihrem sechsten Dreier (bei 22 Versuchen) wieder die nötige Luft zum atmen. Die Defense wurde griffiger und die letzte Gegenwehr der ChemCats gebrochen. Das Topspiel geht verdient – aber letztlich zu hoch – an das Heimteam welches sich vorerst Platz 2 der Tabelle sichert.
„Ganz großes Lob an meine Mannschaft. Zu siebt bei einem Topteam der Liga anzutreten – zwischendurch mit knapp 20 hinten zu liegen und trotzdem so eine Moral zu zeigen, dass das Ding auch nochmal hätte kippen können. Wir haben unsere Sachen gut umgesetzt und waren lange nah dran. Natürlich könnten wir über verschiedene Dinge hadern – ob es die vergebenen Möglichkeiten an der Linie oder auch die viel zu vielen abgegebenen Offensivrebounds sind. Aber Ich glaube das wäre nach so einem Spiel unangebracht. Wir haben 35 Minuten lang eine sehr starke Leistung abgeliefert und uns diszipliniert an den Plan gehalten.“