Schinkels Comeback ist bei der Hurricanes-Pleite ein Lichtblick
Mit Janina Schinkel, dafür ohne zwei Stammkräfte verlieren die Hurricanes in Bonn und bleiben somit das Schlusslicht der 2. Bundesliga.
Scheeßel – Auch das Comeback von Janina Schinkel hat die Avides Hurricanes nicht vor ihrer vierten Niederlage im fünften Punktspiel bewahrt. Der 25-jährige Shooting-Guard war erstmals seit dem Titelgewinn im Mai wieder für die Zweitliga-Basketballerinnen aufgelaufen, doch der Ausfall der Stammkräfte Pia Mankertz und Keowa Walters war nicht zu kompensieren, sodass es bei den Talents Bonn/Rhöndorf eine empfindliche 48:73 (27:39)-Schlappe gab. Es war die höchste Niederlage seit Jahren in der Liga, die Hurricanes bleiben auf dem letzten Platz hängen.
„Die Situation ist sehr schwierig. Wir können uns nicht einspielen und müssen es akzeptieren“, macht Coach Christian Greve seinem Team keinen Vorwurf und verweist auf die seit Saisonstart unbefriedigende Trainingssituation. Die kanadische Centerin Walters konnte erneut wegen ihrer Knieprobleme nicht auflaufen. „Aktuell ist das Knie nicht so stabil, dass sie in die Belastung gehen kann“, meint Greve. Zudem fehlte mit Kapitänin Mankertz die Leaderin, was sich spürbar bemerkbar machte.
Umso froher ist Greve über die Rückkehr von Schinkel, zumal es keine einmalige Sache sein soll. „Sie hat in der aktuellen Situation ihre Hilfe angeboten. Das lehne ich natürlich nicht ab. Aber nach einem Training kann ich nicht erwarten, dass sie es komplett an sich reißt“, erklärt Greve. Immerhin stand die frühere Hallenserin, die aus beruflichen Gründen nach der vorherigen Saison ausgestiegen war, 28 Minuten auf dem Feld und steuerte acht Punkte (zwei Dreier) bei.
Dennoch gerieten die Hurricanes früh ins Hintertreffen. Vor allem Lisanne Räwer-Tanguep (26 Punkte, 13 Rebounds) bekamen sie nicht in den Griff. Ohnehin waren die Gäste unter dem Brett unterlagen – 30:54 lautete das Reboundverhältnis, wobei Lara Brinkmann gleich 23 Bälle für Bonn einsammelte. Bei den Hurricanes kam Luise Linke mit sieben Rebounds auf die beste Bilanz.
Der Meister war jedoch auch in der Ausbeute nicht effektiv. Nur 18 Prozent der Dreierversuche, nur 36 Prozent bei den Zweiern waren erfolgreich. Bonn/Rhöndorf war deutlich treffsicherer und kam nach der 39:27-Pausenführung erstmals Mitte des dritten Viertels auf einen 20-Punkte-Vorsprung (49:29). „Die Moral im Team ist hervorragend, es wird sehr konstruktiv miteinander umgegangen. Wir belohnen uns aber nicht, weil wir die Bälle nicht reinschmeißen. Einige waren bemüht, sind aber nicht an das Limit ihrer Leistungsfähigkeit gekommen“, stellte Greve fest.
(Freese, Rotenburger Kreiszeitung)