Schinkel wirft zur Wende: Hurricanes springen auf Platz vier
Die Hurricanes gewinnen das Rückspiel in Herne mit 66:60, aber verlieren den direkten Vergleich, was wiederum noch Auswirkungen haben kann.
Am 21. Geburtstag von Anna Lena Skeib haben die Zweitliga-Basketballerinnen der Avides Hurricanes ihrem Shooting Guard das passende Geschenk bereitet. Im vermeintlichen „Endspiel“ um Platz vier setzten sie sich – wenn auch mühsam – mit 66:60 (24:32) bei den Metropol Ladies Herne/Recklinghausen durch und zogen am direkten Konkurrenten vorbei. „Allein, das Spiel noch zu gewinnen, zeigt, dass die Mentalität da ist“, bemerkte Coach Christian Greve. Da die Erstliga-Reserve aus Herne in der Hauptrunde jedoch noch ein Spiel mehr zu absolvieren und den direkten Vergleich knapp für sich entschieden hat, könnte sie bis zu den Play-offs noch wieder auf Rang vier zurückkehren.
Wieder einmal riefen die Hurricanes über weite Strecken in der ersten Halbzeit ihr wahres Leistungsvermögen nicht ab. „Entspannt war das nicht. Da waren wir nicht anwesend“, ärgerte sich Greve. „Als Team machen wir es zunächst ganz gut, dann ebbt es ab und aufgrund der inaktiven Defense haben wir auch eine inaktive Offense gespielt.“ Auffällig war nach der anfänglichen 9:5-Führung (6.) vor allem eine miserable Wurfausbeute – aus der Distanz wie auch unterm Brett. Als Centerin Maren Durant dann in der 13. Minute bereits ihr drittes Foul angehängt wurde, zog Herne bis auf 28:15 durch einen Dreier von Nicole Eggert davon (16.). Erst Sam Deem aus der Distanz sowie Janina Schinkel und Melda Tölle gestalteten das Ergebnis freundlicher (22:28/18.).
Greves Vorgabe für die zweite Hälfte war klar: „Wir müssen mehr den Korb attackieren“, forderte er. Sein Team folgte ihm und der Coach konstatierte: „Wir haben das Ding an der Freiwurflinie entschieden.“ Ein ums andere Mal wussten die Gastgeberinnen die Hurricanes nur durch Fouls zu stoppen. Von den 22 Freiwürfen verwandelten die Hurricanes 18. Allein 13 nutzte Pia Mankertz, die damit wieder ein Garant für den Sieg und mit 20 Punkten beste Scorerin war. Auch sieben Assists kamen von ihr.
In der entscheidenden Phase der Partie saß Durant nach ihrem vierten Foul (24.) zwar auf der Bank, doch konnten sich die Hurricanes auf Janina Schinkel verlassen. Nach einem 44:51-Rückstand leitete sie mit einem Dreier plus Freiwurf sowie einem Korbleger die Wende ein – 50:51 (32.). Kurz danach brachte Luise Linke die Führung, die von Deem und Anna Suckstorff auf 56:51 ausgebaut wurde (35.). Doch Herne, nur zu siebt angetreten, ließ sich nicht abschütteln und antwortete mit dem 55:56 durch Brooke Bjelko (37.). „Dass die nicht aufgeben, war klar, das ist deren Mentalität“, meinte Greve. Auch beim 60:62 durch Melina Reich, bei noch 23 Sekunden auf der Uhr, blieb es spannend, ehe Mankertz mit vier verwandelten Freiwürfen für Erleichterung sorgte. „Da ist Verlass drauf, dass sie die anderen mitreißt“, lobte Greve seine Kapitänin und fand: „Außerdem haben wir es geschafft, mit den vier Fouls von Maren gut umzugehen.“ Die anderen haben ganz schön geackert, um die Lücke zu schließen.“
(Freese, Rotenburger Kreiszeitung)