Linke zahlt mit Leistung zurück: Hurricanes feiern ersten Sieg
Gleich drei Spielerinnen überzeugen beim Heimerfolg der Hurricanes gegen Eimsbüttel. Für eine Überraschung sorgt derweil Katharina Newton.
Rotenburg – Nach dem Spiel ging es für die Zweitliga-Basketballerinnen der Avides Hurricanes wie üblich in die Kabine. Als Katharina Newton einige Minuten später wieder herauskam, hatte sie nicht nur den eigenen Nachwuchs um sich herum, sondern auch ein Stück Kuchen in der Hand. „Victory Cake“, meinte sie und ergänzte: „Kannte ich auch noch nicht, nehme ich aber natürlich gerne mit.“ Newton hatte zwar die 40 Spielminuten zuvor komplett auf der Bank verbracht, war aber trotzdem die Überraschung des Spiels gewesen. Coach Christian Greve hatte aufgrund des Ausfalls von Centerin Keowa Walters kurzfristig eine Spielerlaubnis für die 42-Jährige besorgt. So gehörte die frühere Erstliga-Spielerin zum Team, das den Eimsbütteler TV im ersten Heimspiel mit 58:52 (34:31) bezwang.
Eigentlich spielt Katharina Newton (geborene Wohlberg) im Team der Reserve in der 2. Regionalliga. Ihren letzten Zweitliga-Auftritt hatte sie vor etwas mehr als zehn Jahren. „Das war mit Eintracht Braunschweig, als wir im Finale gegen Rotenburg verloren haben“, erinnert sie sich. Fünf Mal darf Greve sie nun in seinen Kader berufen, ohne dass es Auswirkungen für die Zweite hätte. Nächsten Samstag wird Netwon deshalb erneut aushelfen – gegen die Metropol Ladies Herne/Recklinghausen. „Ich freue mich, wenn ich Christian ein bisschen Sicherheit geben kann“, sagt sie, ohne Ansprüche zu stellen. Und der Coach bestätigt: „Das hat mir sehr viel Sicherheit gegeben, dass sie bereit ist.“
Doch die Hurricanes kamen ohne Newton und damit ohne echte Centerin aus, was daran lag, „dass wir es auch so am Brett gut im Griff hatten. Sam Deem füllt das gut aus“, betonte Greve. Die eigentliche Flügelspielerin aus den USA kam zu einem Double-Double – 16 Punkte und zwölf Rebounds. Neben ihr zeigte auch Anna Suckstorff als Guard ein starkes Spiel, weil sie ihre 15 Punkte (davon drei Dreier) mit sechs Rebounds und vier Steals garnierte. Außerdem lag es auch an ihr, dass die Ex-Hurricanes-Leistungsträgerin Leonie Rosemeyer nur auf fünf Punkte kam. „Anna war richtig gut“, bestätigte Greve. „Mit dem Duo Anna und Pia Mankertz sind wir schon ziemlich gut aufgestellt.“
Von Suckstorff sind solche Auftritte längst bekannt, von Profispielerin Deem zu erwarten. Doch mit Youngster Luise Linke spielte sich eine weitere Akteurin in den Vordergrund. So kam es nicht von ungefähr, dass die 16-Jährige alleine in der zweiten Halbzeit 13 Minuten auf dem Feld stand. Am Ende steuerte sie neben acht Punkten auch sechs Rebounds bei. „Sie hat das schon gut gemacht, da kann ich sehr gut mit leben“, meinte Greve.
So souverän wie noch vor drei Wochen in der ersten Pokalrunde beim 75:56 setzten sich die Hurricanes jedoch nicht durch. „Wir sind ohne Keowa ja auch nicht in Bestbesetzung. Wir müssen das Beste daraus machen – und das haben wir auch“, stellte der Coach klar. „Außerdem hat Eimsbüttel auch alles probiert – aber wir haben alles kontern können.“ Das begann in den ersten Minuten, als die Hurricanes einen 0:5-Rückstand in eine 10:5-Führung drehten. Allerdings verpassten sie es, sich abzusetzen und mussten Eimsbüttel beim 26:27 (17.) noch mal vorbei lassen. „Wir haben kein Viertel verloren“, bemerkte Greve aber. Eine kleine Vorentscheidung fiel, als die Hurricanes durch Linke erstmals mit zehn Punkten weg waren (49:39/32.). Beim 52:50 durch Miriam Sommerstedt waren die Hamburgerinnen jedoch dran (37.), ehe Michelle Schischkov, Linke und Deem trafen und sich Eimsbüttel durch ein technisches Foul gegen Coach Frederick Kleemichen selbst schwächte.
(Freese, Rotenburger Kreiszeitung)