Kein Feiertag für die Hurricanes: Aus im DBBL-Pokal gegen Bochum
Mit einer klaren Niederlage haben sich die Hurricanes aus dem Pokal verabschiedet. Immerhin: Trainer Christian Greve gab Entwarnung bei Keowa Walters.
Rotenburg – Die Reise im DBBL-Pokal ist für die Basketballerinnen der Avides Hurricanes beendet. Nachdem der Zweitliga-Meister in Runde eins noch souverän den Aufsteiger Eimsbütteler TV mit 75:56 bezwungen hatte, endete das Zweitrundenmatch in der Pestalozzihalle mit einem vergleichbaren Ergebnis – jedoch zugunsten der Gäste des VfL Bochum. Der ambitionierte Klassenrivale dominierte die Partie von Beginn an, ließ das Team von Christian Greve nie wirklich herankommen und setzte sich am Tag der Deutschen Einheit mit 73:53 (33:20) durch. Ein Feiertag für die Hurricanes blieb somit aus.
Bei den Gastgeberinnen fehlten Luise Linke (Urlaub) und die angeschlagene Keowa Walters. Sie hatte sich am Mittwoch untersuchen lassen. Ihr Coach gab nach der Partie ein entsprechendes Update: „Keowa hat einen Bluterguss im Knie. Der verursacht die meisten Schmerzen. Wenn der raus ist, müsste es wieder gehen.“ Greve rechnet mit einer Ausfallzeit von rund zwei Wochen. „Sie wird bis dahin im Training dabei sein, aber keine Übungen mit Kontakt machen. Ob sie nach den zwei Wochen direkt durchstartet oder ob sie noch eine weitere Woche pausiert, werden wir sehen.“ Ohne das Duo Linke/Walters fehlte es den Hurricanes sichtlich an Größe, wodurch auch das Rebound-Duell mit 29:37 zuungunsten der Gastgeberinnen ausfiel.
Davon profitierte vor allem Keylyn Filewich immer wieder. Bochums Centerin spielte ihre 1,85 Meter aus und kam auf 16 Punkte. Dass diese Statistik nicht noch höher ausfiel, war überwiegend Sam Deem zuzuschreiben. Sie übernahm in Abwesenheit von Walters die Deckung. Selbst scorte die US-Amerikanerin der Hurricanes vor allem in der zweiten Hälfte, in der ihr 15 ihrer 18 Zähler gelangen. In den ersten 20 Minuten war sie noch kaum zu Abschlüssen gekommen. „Wie schon am Wochenende in Chemnitz haben wir uns zu wenig Chancen kreiert“, analysierte Greve und fügte an: „Außerdem hat die Präzision gefehlt.“ Dem stimmte Anna Suckstorff zu: „Wir haben uns den Ball zu leicht wegnehmen lassen.“ Hinzukamen alleine im ersten Viertel vier teils haarsträubende Fehlpässe, die entweder im Aus landeten oder Bochum abfing.
All das führte dazu, dass die Gäste nach viereinhalb Minuten mit 12:0 führten. Die ersten Punkte der Hurricanes erzielte kurz darauf Pia Mankertz, nachdem sie selbst und Anna Lena Skeib aus der Distanz jeweils zweimal gescheitert waren. Sein Team sei schwer reingekommen, bestätigte Greve. Er beobachtete, dass die Probleme in der Defense sich auch auf die Offense auswirkten. „Später haben wir die Balance besser gefunden.“ Die Folge: Hinten standen die Hurricanes im zweiten Abschnitt stabiler und ließen weniger zu, vorne sorgte besonders Suckstorff mit acht Punkten für etwas Zählbares. Zudem verwandelte Pia Mankertz einen Dreier zum zwischenzeitlichen 11:21 (12.). Es sollte neben Deems 39:59 im letzten Viertel der einzige Distanztreffer der Gastgeberinnen bleiben. Nur 13 Prozent der Versuche landeten im Ziel, während Bochum auf 32 Prozent kam.
„Phasenweise hatten wir auch Trefferpech“, fand Suckstorff, schob aber nach: „Wir müssen offensiv wieder in einen Flow kommen.“ Zumindest in der Schlussphase, in der Bochums Tegan Graham aufgrund ihres fünften Fouls vorzeitig ausschied (37.), deuteten die Hurricanes an, wie solch einer hätte aussehen können. Mit 19:17 gingen die letzten zehn Minuten an den amtierenden Zweitliga-Meister. Am deutlichen Resultat änderte es aber nichts mehr. „Die Niederlage ist verdient. Das Ergebnis wirft mich aber auch nicht aus der Bahn, zumal es nicht das wichtigste Spiel der Saison war“, betonte Coach Greve.
(Denkmann, Rotenburger Kreiszeitung)